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- Fotos: Raimund Roth (Winfriedschule Fulda)

FULDA Schwere Kost ganz leicht

Die Winfriedschule wird 95: Großartiges Jubiläumskonzert - Bilderserie

26.11.17 - Als ehemaliger Winfriedschüler (Abi-Jahrgang 1989) konnte man am Samstagabend mächtig stolz auf seine alte Penne sein. Denn das Konzert zum 95-jährigen Jubiläum in der Christuskirche war kein wohlfeiles Programm mit Standards aus der Klassik, nein: Die „Wini“ hatte sich mit dem Chorwerk „Stabat Mater“ aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Karl Jenkins einen äußerst schweren Brocken ausgesucht, viel damit riskiert - und alles gewonnen.

Eine Ausstellung des Kunstleistungskurses (Winfried- und Marienschule) flankierte ...

Das Musikstück in zwölf Teilen vertont das mittelalterliche Gedicht „Stabat Mater“, das von dem Schmerz der unter dem Kreuz ihres Sohnes stehenden Gottesmutter handelt - und passt damit also gar nicht mal so schlecht zum Totenmonat November. Dass der Abend nicht in Tristes verfiel, ist der Heterogenität des Werkes zu verdanken, das den Hörer tatsächlich nicht runterholt, wie man zunächst meinen könnte. Klar sind die Stücke auch mal traurig („Now my life is only weeping“), dann aber wieder mystisch-orientalisch („Incantation“, übrigens ganz typisch für Jenkins), schwelgerisch („Vidit Jesum in tormentis“), romantisch („Lament“), wuchtig-bedrohlich („Sancta Mater“), spannend wie eine Tarantella („Virgo Virginum“) oder nach vorne drängend und bombastisch wie das Finale „Paradisi Gloria“.

Musikalischer Leiter Johannes Haubs

Der umjubelte Erfolg des Abends - nach dem letzten Ton hielt es niemanden aus der Schulgemeinde in der ausverkauften Christuskirche mehr auf den Bänken - gebührt allen Beteiligten: dem großen, etwa 60 Jungen und Mädchen, Männer und Frauen umfassenden Chor der Winfriedschule, dem Projektorchester Würzburg sowie den vier Solisten Marie-Luise Reinhard (Mezzo-Sopran/Mainz), Rita William (orientalischer Gesang/Köln), Rageed William an den orientalischen Instrumenten Duduk und Nay (Köln) sowie Nico Miller an der Orgel (Hannover). Tiefe Verbeugung vor allem aber vor Johannes Haubs, Musiklehrer an der Winfriedschule, der das Wagnis „Stabat Mater“ eingegangen ist und ein Ensemble wie aus einem Guss geformt hat.

Die Winfriedschule ist nicht nur MINT- und EC-Schule, sondern auch Kulturschule des Landes Hessen. Und so wurde das Konzert durch Beiträge des Kurses „Darstellendes Spiel“ unter der Leitung von Elke Happel zu den Themen „Gemeinsam einsam“, „Flucht vor dem Leid“ und „Standhalten“ bereichert. Darüber hinaus waren in der Christuskirche großformatige Gemälde des Kunstleistungskurses (Winfried- und Marienschule) ausgestellt, die beklemmend und intensiv das Thema von „Stabat Mater“ umsetzen. „Wenngleich nicht aus der Sicht des Mittelalters“, wie Kunstlehrer Raimund Roth gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärte. „Wir haben das schon inhaltlich aufbereitet, und so sehen wir zum Beispiel auch den Schmerz der Mütter von Flüchtlingskindern.“

Beim Verlassen des Gotteshauses boten Schülerinnen und Schüler an einem kleinen Stand noch winterliche Leckereien feil, und es roch herrlich nach frischen Waffeln, Kuchen, warmen Kakao und Glühwein. (Matthias Witzel) +++

 

Rita William (orientalischer Gesang) sowie Rageed William an den Instrumenten Duduk und Nay ...

Darstellendes Spiel

Mezzo-Sopranistin Marie-Luise Reinhard


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