Süßer Senf und saure Gurken: "Wir freuen uns, die Leute zum Lachen zu bringen"

27.11.17 - Völlig gelassen blicken Manuela Hohl und Conny Habermehl kurz vor ihrem Auftritt auf ihre Anfänge in der Laienspielgruppe Ehringshausen zurück. Von Aufregung ist bei den beiden keine Spur - viel mehr freuen sie sich darauf, die Leute mit ihrem diesjährigen Stück "Süßer Senf und saure Gurken" gleich wieder zum Lachen zu bringen. Seit Jahren spielen die beiden Theater - ans Aufhören will niemand von ihnen denken.

"Ich bin seit der Gründung der Laienspielgruppe im Jahr 1984 dabei", erzählt Conny Habermehl im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Damals war sie Mitglied im Freizeitclub Ehringshausen, der auf die Idee kam, im Dorf eine Theatergruppe zu gründen. Sofort war sie dabei - und ist bis heute, 33 Jahre später, der Laienspielgruppe treu geblieben. "Wenn sie mich brauchen, bin ich jedes Jahr wieder da", sagt und lacht die 54-Jährige.

Auch Manuela Hohl ist ein "alter Hase", was das Theater spielen angeht. Seit vier Jahren spielt sie in Ehringshausen, stand aber auch schon früher regelmäßig auf der Bühne. Als sie von ihrem frühren Heimatort in Bayern in die Gemeinde Gemünden zog, wurde sie prompt engagiert und ist heute aus der Truppe kaum noch wegzudenken. Und auch sie selbst denkt nicht ans Aufhören - auch wenn die Proben kurz vor den Auftritten immer mehr werden und viel Zeit in Anspruch nehmen. Für die 47-Jährige "gehört es einfach dazu".

Butler James nimmt gerne mal einen Schluck zu viel aus der Whiskey-Flasche. ...

Und gleichzeitig macht er jeder Frau schöne Augen.

Das Ergebnis aus den Proben kann sich sehen lassen: Bei insgesamt zehn Aufführungen, die allesamt innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren, stellen Manuela, Conny und ihre acht anderen Kollegen ihr schauspielerisches Talent unter Beweis. Bei der diesjährigen Kömodie von Wilfried Reinehr "Süßer Senf und saure Gurken" dreht sich alles um Isolde, die ihrer weit entfernt lebenden Familie erzählt hat, sie habe den Inhaber einer Senffabrik geheiratet und lebt in einer Villa mit Butler, Sekretärin, Köchin und Reinigungsfrau. In Wirklichkeit ist sie selbst die Putzfrau des Senffabrikanten und lebt mit einem erfolglosen Schauspieler zusammen. Wäre alles nicht so schlimm, wenn die Eltern von Isolde nicht unverhofft zu einem Besuch in der Tür stünden und wenn der angebliche Ehemann nicht schon anderweitig liiert wäre.

Um diese Situation in den Griff zu bekommen, heißt es schwindeln, dass sich die Balken biegen. Und dabei wird prompt die ganze Belegschaft miteinbezogen: egal ob James der Butler, der "hinter jedem Rockzipfel her ist" und gleichzeitig seine eigenen Frauenprobleme zu klären hat, oder Isolde selbst, die von ihrem Besuch der Eltern anfangs gar nichts weiß und plötzlich vor ihnen steht, obwohl sie doch eigentlich mit ihrem Senffabrikanten auf großer Kreuzfahrt sein sollte. Das Wirr-Warr um die Lügengeschichte von Isolde ist groß, doch am Ende schaffen es die Schauspieler, die vielen Fragezeichen aufzuklären.

Die Spekulationen um eine mögliche Schwangerschaft werden groß, als die Liebste ...

Isolde ist ratlos. Wie kommt sie aus ihren Lügengeschichten wieder raus? ...

Die Zuschauer waren einmal mehr begeistert - von der Auswahl des Stückes, von den Schauspielern und von dem perfekt inszenierten Bühnenbild. Die Laienspielgruppe Ehringshausen hat sich längst über die Vogelsberggrenze hinaus einen Namen gemacht. Mit dem diesjährigen Stück haben alle Mitwirkende wieder einmal bewiesen, dass es dafür einen guten Grund gibt. (Luisa Diegel) +++