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Der frühere Kulturamtschef Dr. Werner Kirchhoff bei der Ausstellungseröffnung. - Fotos: Martin Engel

FULDA Auch Künstlerfreund Kurt Tuch gewürdigt

Spektakuläre Ausstellung bei „Bilder Fuchs“ mit Werken von Max Beckmann

06.12.17 - Max Beckmann (1884 bis 1950) zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts, dessen Werke teilweise sehr hohe Preise erzielen. So wurde im Jahr 2001 sein „Selbstbildnis mit Horn“ in New York für 22,6 Millionen Dollar versteigert. Erstmals sind seit Dienstag 37 Werke des Malers, Grafikers, Bildhauers und Hochschullehrers in Fulda zu sehen, nämlich in der Galerie „Bilder Fuchs“, wo am Abend eine Ausstellung mit dem Titel „FREUNDE | Kurt Tuch und Max Beckmann“ eröffnet wurde, die sich gleichermaßen dem viel unbekannteren Künstler-Weggefährten Kurt Tuch (1877 bis 1963) widmet.

Über 150 Gäste fanden den Weg in die Kunsthandlung Bilder Fuchs. Alle Fotos: Martin Engel

-Bilder Fuchs- Geschäftsführer Thomas Stock eröffnete die Ausstellung ...

Ein besonderes Highlight der Ausstellung: Ölgemälde v Kurt Tuch 1927 - Badende am ...

Max Beckmann: - Prosit Neujahr 1917 - Kaltnadelradierung v 1917

Werke von Kurt Tuch

Beckmann-Enkelin Mayen Beckmann

Eigens zur Vernissage waren Beckmann-Enkelin Mayen Beckmann, die den Nachlass ihres Großvaters betreut, sowie einige Nachkommen von Kurt Tuch angereist. Im Plausch vor der offiziellen Eröffnung erklärte Mayen Beckmann gegenüber OSTHESSEN|NEWS, dass sie den Opa persönlich nie kennengelernt hat. Auf die Frage, wie Max Beckmann denn so drauf gewesen sei - ihr Vater habe doch sicherlich von ihm erzählt - gesteht sie: „Mein Vater und mein Großvater haben eigentlich erst zusammengefunden, als mein Vater bereits erwachsen war. Mein Großvater war nicht unbedingt ein Kinderfreund. Er wollte seine Ruhe bei der Arbeit.“ Dennoch: Wer ihn kannte, sei von seiner Art sehr eingenommen gewesen.

-Ich esse meine Suppe nicht- Lithographie von Max Beckmann 1946

Von links: Enkelin Sonja Tuch, Thomas Stock, Jane Shasha (Großnichte). ...

Max Beckmann: Selbstbildnis Lithographie 1946

Kurt Tuch, Selbstportrait um 1950, Aquarell/Kreide

Max Beckmann: - König und Demagoge - Lithographie 1946

Wer bei Wikipedia nachforscht, findet über Max Beckmann einen ellenlangen Artikel, bei Kurt Tuch sind es gerade einmal vier Zeilen. „Genau deswegen machen wir diese Ausstellung“, sagte Mayen Beckmann, „um Tuch wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Denn während mein Großvater die Einstufung der Nationalsozialisten als sogenannter ,entarteter‘ Künstler auf dem internationalen Markt gut überstanden hat, geriet Kurt Tuch in Vergessenheit.“ Nicht zuletzt zwei Ausstellungen über ihn in den Jahren 2002 und 2003 - ebenfalls in der Galerie „Bilder Fuchs“ - hätten diese Nichtbeachtung wieder ein wenig revidiert.

Kurt Tuch: - Orpheusfries - , um 1960

Ein Händchen für gute Kunst: Thomas Stock

Andrea Bühler mit Sohn

Sowohl Mayen Beckmann als auch „Bilder Fuchs“-Geschäftsführer Thomas Stock gingen in ihren Begrüßungsworten - mit gut 150 Gästen platzten die Ausstellungsräume aus allen Nähten - auf die erstaunlichen Übereinstimmungen in den Biografien der beiden Malerfreunde ein: Beide waren in Leipzig geboren, beide begannen mit 15 bzw. 16 Jahren ihr Studium an einer Akademie der Bildenden Künste, beide waren zur gleichen Zeit (1903) in Paris und hatten Bekanntschaft mit Edvard Munch ("Der Schrei"). Tuch war 1905 in der Villa Romana in Florenz - einer Art Kunst-Stipendium-Ort, Beckmann folgte auf ihn 1906. Beide hatten 1906 die erste Teilnahme an einer Ausstellung der "Berliner Secession", und aus dem Jahr 1908 ist die Freundschaft der beiden durch die Einträge in den Tagebüchern Beckmanns belegt. Im Ersten Weltkrieg trennten sich zwar die Lebenswege, aber der Kontakt blieb bestehen.

- Der Traum vom Krieg - Max Beckmann 1946

- Heilige Elisabeth - Holzschnitt, Kurt Tuch 1914/18

„Beide haben sich über einige Jahre wesentlich gegenseitig beeinflusst“, sagte Mayen Beckmann, „und ich freue mich, dass Kurt Tuch nun im Nachhinein mit Thomas Stock einen so guten und engagierten Kunsthändler gefunden hat. Denn ohne den Handel keine Kunst.“ - Wer nun also in Fulda und Umgebung Lust bekommen hat, sich einen Kurt Tuch oder gar einen echten Max Beckmann in die eigenen vier Wände zu hängen, der hat zurzeit die Gelegenheit, denn die meisten der ausgestellten Werke stehen zum Verkauf. - Die Werkschau läuft bis zum 20. Januar 2018. (Matthias Witzel) +++

- Zirkus - Lithographie 1946

- Christus und Pilatus - 1946, Leihgabe aus dem Nachlass Beckmann

Max Beckmann: - Kriechende Frau -

Dr. Gabriele König

Constanze Urbank

- Rote Berge - von Ascona Aquarell um 1925, Kurt Tuch

Alois Früchtl, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Fulda

Everett und Simone Döring

Marcus Jehn

- Zirkus - Lithographie 1946

- Am Lago Maggiore, Blick über Ascona - um 1940, Kurt Tuch

- Amsterdam - Aquarell um 1915 v Kurt Tuch

Kurt Tuch - Cynien - Ölgemälde um 1920

Max Beckmann, Selbstbildnis 1918

- Stadtrand - Ölgemälde von 1904

- Die Hölle - 1911 von Max Beckmann

Einladendes Entrée der Bildergalerie am Abtstor


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