Günter Weis eröffnet „Perspektiven 6“ im „STATT-Museum“

11.12.17 - Unter dem Titel „Perspektiven 6“ wurde am Sonntagnachmittag im Herbstein „STATT-Museum“ die zweite Ausstellung des Malers und Musikers Günter Weis (Herbstein) eröffnet. Insgesamt hat der heimische Maler in den letzten dreieinhalb Jahren sechs Einzelausstellungen präsentiert.

Bei der Eröffnung stellt Michael Ruhl den Kreislauf des Lebens und der Natur beim Bild ...

Großen Beifall gab es für den Maler und Musiker Günter Weis für dessen Liedbeiträge ...

Michael Ruhl, Vorsitzender des Museums-, Geschichts- und Kulturverein Herbstein, freute sich bei der Begrüßung, dass man einem Herbsteiner Maler in seinem Wohnort eine Plattform für die Ausstellung geben könne. Herbstein sei die neue Heimat von Günter Weis, der im Mai 1948 in Pfordt bei Schlitz geboren wurde. Leider vermisse Weis an seinem neuen Wohnort ein wenig die Gesellschaft und so schlug Ruhl ihm vor, in Herbstein ist deine Heimat, in Lauterbach deine Gesellschaft und im Vogelsberg sind deine Motive: Romantische Landschaften, der Wald, die Bäume, Auen und Wiesen, das Dickicht unserer Hecken biete eine reiche Motivlage. Der Charakter der Landschaft ändere sich ständig durch das Wetter und der Himmel sei dabei ein Teil der Natur. Dies fange Weis als Maler wunderschön ein. Man spüre in den Bildern sogar die Luft, die meist feucht und mit Nebel getränkt sei. „Eine eigentlich unbegreifliche Welt“, so der Vorsitzende.

Besonders deutlich werde dies bei dem Bild „Konradsruhe“, einem Mausoleum des Conrad Riedesel Freiherr zu Eisenbach und seiner Gemahlin von 1805. Eine Ruine, die damals als Endpunkt einer wunderschönen Allee in die Landschaft gebaut wurde. Ruinenbauwerke erfüllten in der Romantik den Zweck, den Übergang zwischen den von Menschen geschaffenen Werken und der Natur möglichst sanft zu gestalten. Die Landschaft sei bei diesem Bild durch die die Erden, den Weg, und die Bäume beherrscht die von der Basis bis in den Himmel reiche. Das junge Paar stehe für den Frühling, die Sonne im Hintergrund für den Sommer, das Blätterwerk für den Herbst und die Ruine für den Winter. Da das junge Paar den Weg zum Mausoleum nehme, werde in dem Bild ein endloser Kreislauf losgetreten.

Bürgermeister Bernhard Ziegler, Maler Günter Weis, Michael Ruhl, Vorsitzender ...

Ruhl beschrieb dann das mit zwei Metern größte Bild der Ausstellung die „Gasverdichterstation“. Sehr horizontal angelegt zeige es den Charakter der Landschaft zwischen dem Rixfelder Kreuz und Schloss Eisenbach mit seinen waagrechten Schichten von Hecken, Radweg, Bachlauf, Autostraße, Höhenrücken und das Gaswerk. Als Gegenbewegung durchbrechen Schornsteine und Bäume die Landschaft. „Dem Maler ist es gelungen die aufkommende Technik als zusätzliche Facette in die Landschaft zu integrieren.

Michael Ruhl wies darauf hin, dass der Künstler auch Musiker sei und dies schlage sich in dessen Bilder nieder. Er male den Klang der Landschaft und versuche mit dem Pinsel die Zwischen-, Ober- und Untertöne des Vogelsberges einzufangen. Sein Instrument seien die Farben der Klangraum die Leinwand beziehungsweise Hartfaserplatten. Von seinem musikalischen Können überzeugte er die sehr zahlreichen Besucher mit mehreren Liedern, darunter auch ein französischen Weihnachtslied. Begleitet wurde dabei von Guido Marschner am Klavier.

Günter Weis wird bei seinem Liedvortrag vom Guido Marschner am Klavier begleitet ...

Bürgermeister Bernhard Ziegler zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut darüber, dass Günter Weis Bilder aus der Heimat zeige, mit denen man sich identifizieren könne. Sie zeigte zudem, wie sich die Landschaft durch die verschiedensten Lichteinstrahlungen und die Jahreszeiten veränderten. Nach einem Rundgang im STATT-Museum gab am Ende der offiziellen Vernissage das Duo Gabriele und Martin Janneck einem Auszug aus ihrem neuen Programm. (gr) +++