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Symbiose von Jung und Alt: ambinius-Haus mit 15 Tagespflegeplätzen ab Januar
11.12.17 - 647 Spender haben das ambinius-Haus auf dem antonius-Gelände finanziert, in dem Jung und Alt gemeinsam leben und voneinander lernen sollen. In der Kindertagesstätte ist schon seit September Hochbetrieb, ab Januar stehen 15 Tagesplätze für Senioren im Obergeschoss zur Verfügung.
Viktor Wall, Pflegedienstleiter der Seniorentagesstätte, und Sabrina Rehm, Leiterin des ambinius-Hauses und Leiterin der antonius-Kita, führen durch den fertig eingerichteten Bau. Neben den hellen Räumlichkeiten fällt das großzügige Außengelände mit Spielplatz auf. "Wir profitieren hier auch von den vielfältigen Angeboten, die auf dem antonius-Gelände möglich sind: Senioren, die in unserer Tagesstätte unterkommen, können sich mit ihren Talenten einbringen und etwa in der Schreinerei tätig sein, im Rahmen der Biografiearbeit. Trotzdem sind genügend Rückzugsorte gegeben, denn die Partizipation ist freiwillig", erklärt Wall. 3,4 Millionen Euro wurden investiert, um den Inklusions-Gedanken von antonius auf der Generationen-Ebene weiterzuführen. 15 Tagesplätze stehen ab Januar zur Verfügung, erste Anfragen sind bereits eingegangen. 15 Plätze pro Tag bedeutet, dass mit ungefähr 40 Senioren eine volle Auslastung der Tagesstätte über die Woche erreicht wird. So kann von den Senioren flexibel entschieden werden, an welchen Tagen das Angebot in Anspruch genommen wird. Ein hauseigener Fahrdienst kümmert sich um den Transport, die Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr und freitags von 7:30 Uhr bis 15 Uhr.
40 Mitarbeiter sind im gesamten ambinius-Haus tätig, vom Fachpersonal über Hauswirtschaftskräfte bis zu den FSJlern. Mit den großzügigen Räumlichkeiten der Kindertagesstätte im Erdgeschoss und der Seniorentagesstätte im Obergeschoss mit Küchen, Gruppen- und Ruheräumen hat ambinius jedoch nicht auf sich aufmerksam gemacht: Es sind die Schnittstellen für Jung und Alt, mit denen Neuland betreten wird. Im großen Gruppenraum sind zuerst monatliche Mitmach-Aktionen geplant, später soll das Angebot ausgebaut werden. Backen nach Omas Geheimrezept oder Pflanzkistenarbeiten mit den Gartenkindern der Kita sollen helfen, Kontakte zu knüpfen. "Später sind mehr Alltagsbegegnungen zwischen Jung und Alt geplant, auch kann das Programm mitgestaltet werden. Aber wir versuchen natürlich, das nötige Gefühl von Ruhe und Sicherheit für die Senioren zu gewährleisten und dabei die Teilhabe am Leben und das Gefühl der Wertschätzung zu ermöglichen", erklärt Rehm.
Die barrierefreien Räumlichkeiten im Obergeschoss, die mit einem Aufzug zugänglich sind, sollen auch von Senioren aus der Region genutzt werden können, die nicht in der Tagespflege sind: "Ob das Kaffeekränzchen oder der Diavortrag, die Räume stehen für alle offen", so Rehm. Der Aufnahme in die Tagespflege geht ein Gespräch mit Gast und/oder Angehörigen voraus, auch ein Probetag ist möglich. (Marius Auth) +++