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Alja Epp-Naliwaiko beim Taubenhaus - Fotos: Marius Auth

FULDA Belästigung am Weihnachtsmarkt

Epp-Naliwaiko: "Taubenproblem der Stadt braucht professionelles Management"

13.12.17 - Gerade in der Weihnachtszeit werden Tauben in der Innenstadt an den Ständen des Weihnachtsmarktes fündig, Passanten klagen über zudringliche Tiere. Dabei wäre ein professionelles Taubenmanagement für die Stadt Fulda so einfach, meint Alja Epp-Naliwaiko.

Das Taubenhaus am Rand der Johannisaue (hinter dem Kaufland)

Die Vertreterin der "Initiative Stadttauben Management Fulda" steht am Taubenhaus, das von der Stadt Fulda am Rand der Johannisaue im Jahr 2015 für rund 50.000 Euro errichtet wurde. Bis zu 100 Tiere können auf zwei Etagen unterkommen, die Tauben werden gefüttert und überprüft: "Jede Taube, die hier im Haus groß wird, bekommt einen Ring an den rechten Fuß, jede Taube aus der Stadt bekommt einen Ring an den linken Fuß. So kann nachvollzogen werden, wieviele Tauben aus der Innenstadt das Angebot annehmen. Die Population wächst langsam, aber die gelegten Eier werden entnommen und durch Plastikeier ersetzt - das begrenzt die Population. Von den knapp unter 50 Tauben im Haus sind momentan 15 aus der Innenstadt", erklärt Epp-Naliwaiko. Das Haus sei grundsätzlich in Ordnung, nur würde es nicht ausreichend von den gefiederten Gästen angenommen: "Man ist bei der Planung des Taubenhauses von einem grundsätzlich falschen Gedanken ausgegangen: Die Taube geht dorthin, wo sie groß geworden ist. Von Anfang war klar, dass ein Taubenhaus an dieser Stelle die Tauben in der Innenstadt nicht anlocken kann, weil es zu weit von ihrem üblichen Aufenthaltsort entfernt ist und die Vögel sehr standorttreu sind. Zudem ist die Aue kein Taubengebiet. Tauben sind Felsbrüter, für sie sind die hohen Häuser in der Innenstadt der gut geeignete Ersatz für die Berge, aus denen sie ursprünglich stammen."

Bis zu 100 Tiere finden Platz im Taubenhaus.

Gleichmäßig gemauserte Schwingen sind ein Zeichen für Gesundheit.

Roter Ring am linken Fuß: Die Taube kommt aus der Innenstadt.


In der Innenstadt Fuldas müssten vielmehr die Nistmöglichkeiten radikal beschränkt werden, um die Taubenpopulation einzudämmen: "Wir müssen darauf drängen, dass die Menschen in der Stadt ihre Dächer dichtmachen. Das Brüten in Dächern muss erschwert werden. Ein loser Ziegel oder ein gekipptes Dachfenster reichen leider schon aus. Dafür brauchen wir zwei Schläge in der Innenstadt. Am Bahnhofsplatz und am Universitätsplatz würde sich anbieten. Im Dach der Adolf-von-Dalberg-Schule könnten zwei Ziegel für ein Einflugloch herausgenommen werden, ebenso könnten die Tauben kontrolliert gefüttert werden an einem Balkon des Centhofs", so Epp-Naliwaiko. Dieses Augsburger Modell des Taubenmanagements funktioniere in anderen deutschen Städten bereits gut und sorge dafür, dass weniger Menschen in der Innenstadt belästigt würden. Ein Taubenschlag mit Einflugbrettern und Zubehör koste zudem lediglich 2.000 Euro.

"Es müssten zentrale Futterstellen eingerichtet werden, daran gewöhnen sich die Tiere sehr schnell. Dadurch gibt es nicht etwa mehr Schädlinge als durch Futterhäuser. Zum Thema Parasiten: Jeder Hund, jede Katze bringt Flöhe nach Hause. Die Tiere im Taubenhaus wurden letztes Jahr untersucht: Dabei wurden keine Salmonellen gefunden, die Tauben in Fulda sind vielmehr sehr gesund. An den gleichmäßig gemaserten Schwingen lässt sich das ebenso erkennen. Jeder Wellensittich könnte ein größerer Gefahrenherd sein", so Epp-Naliwaiko. (Marius Auth) +++


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