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15.11.08 - Mellrichstadt

Carl Fritz-Service-Wohnanlage wird im Frühjahr bezugsfertig

Mit zunehmenden Alter fällt die Bewirtschaftung eines Hauses oder einer großen Wohnung immer schwerer, vor allem, wenn körperliche Beeinträchtigungen gegeben sind. Oftmals erscheint der Umzug in ein Heim als einzige Lösung, für die meisten älteren Menschen ist der Gedanke, ihren Lebensabend in einem Alten- oder Pflegeheim verbringen zu müssen, jedoch mit großen Ängsten verbunden. Dem Wunsch vieler Senioren, ihr Dasein so lange wie möglich selbst bestimmt in den eigenen vier Wänden verbringen zu können, möchte man in Mellrichstadt in zentraler Lage mit der Carl Fritz-Service-Wohnanlage, die voraussichtlich Ostern 2009 bezugsfertig sein wird, in Zusammenarbeit mit örtlichen der Caritas-Sozialstation St. Kilian Rechnung tragen. Im Rahmen eines Infoabends in der Markthalle wurde das zweifellos als zukunftsweisend zu bezeichnende Projekt, das gänzlich auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt ist, noch einmal ausführlich vorgestellt.

Für Fragen rund um die 17 Wohnungen umfassende Anlage und ihr Service-Angebot standen zur Verfügung Initiator Wolfgang Fritz, sein Bruder, der betreuende Steuerberater Joachim Fritz, Architekt Edmund Haas, Alfred Heilmann, Geschäftsführer der Firma HKB Haus & Grund GmbH (Projektbetreuung und Hausverwaltung) sowie Angelika Ochs, Kreisgeschäftsführerin des Caritas-Verbandes Rhön-Grabfeld und Johanna Dietz, Pflegedienstleiterin der Caritas Sozialstation St. Kilian Mellrichstadt.

Vor rund einem Jahr haben die Bauarbeiten begonnen und vor einem Monat konnte Richtfest gefeiert werden. Wolfgang Fritz brachte zu Beginn des Informationsabends zum Ausdruck, wie glücklich er sich darüber schätzt, dass an der Stelle, an der sein Elternhaus stand nun eine Anlage entsteht, von der ältere Menschen profitieren werden.

Bürgermeister Eberhard Streit bezeichnete den Bau der Wohnanlage mit Blick auf die demografische Entwicklung und der Tatsache, dass der Senioren-Anteil an der Bevölkerung gerade auch im Landkreis Rhön-Grabfeld in den kommenden Jahren deutlich steigen wird, als „zukunftsweisende Maßnahme“. Die Entwicklung in der Altersstruktur führe zu Veränderungen, denen man gerecht werden müsse, vor allem auch was Wohnkonzepte angehe. „Die Eheleute Fritz haben frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt“, meinte Streit anerkennend und lobte Wolfgang Fritz und Gattin Marianne für ihr Engagement. Er räumte auch ein, dass der Bau mit Beeinträchtigungen verbunden sei, etwa für die Nachbarn oder für den durchfahrenden Verkehr, doch müsse man seitens der Stadt das Projekt in seiner Summe als „sehr, sehr positiv“ bewerten. Man bekomme mehr Leben und Investitionen in die Stadt und besonders glücklich schätzte sich der Bürgermeister darüber, dass es sich um ein Projekt von „Mellrichstädtern für Mellrichstädter“ handele.

Der zuständige Architekt Edmund Haas ließ die vergangenen Monate Revue passieren und gab Einblicke in den Bauverlauf. Haas gab zudem Information zu Ausstattungsmerkmalen der Anlage, die den Bewohnern den Alltag erleichtern sollen, wie ein eingebauter Lift, Rampen, bodengleiche Duschen und allerlei technische Hilfen.

Nicht nur rüstigen, sondern auch pflegebedürftigen Senioren bietet die Wohnanlage ein Zuhause. In den Wohnungen selbst kann eine Pflege in den Pflegestufen I bis III durchgeführt werden. Mit dem Caritas-Kreisverband wurde ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Zu einer monatlichen Grundpauschale in Höhe von 20 Euro pro Wohneinheit – sie beinhaltet u.a. die Unterstützung bei Schriftverkehr und die Vermittlung von Hilfen, z.B. zur Grund- und Behandlungspflege oder zur Hauswirtschaftspflege – können optional zusätzliche Leistungen der Sozialstation St. Kilian zugebucht werden, wie Angelika Ochs und Johanna Dietz anhand von Beispielen erläuterten.

Als Treffpunkt für Jung und Alt soll die von der Caritas angemietete und betreute „Carl-Fritz-Stube“ dienen. Die Räumlichkeiten umfassen eine kleine Küche, einen Gastraum mit 60 bis 80 Sitzplätzen und eine Außenterrasse. In der Carl-Fritz-Stube können auch Feierlichkeiten im familiären Rahmen stattfinden. Vorgesehen sind zudem soziale und kulturelle Aktivitäten der Bewohner und der Mellrichstädter Bevölkerung, dazu gibt es schon eine ganze Reihe von Ideen. Unter dem Leitgedanken „gemeinsam statt einsam“ soll es regelmäßige Veranstaltungen geben, zum Beispiel diverse Seminarangebote, Filmabende, Kaffeenachmittage, Tanzcafé und Erzählcafé.

Wie Alfred Heilmann, der Geschäftsführer der HKB Haus & Grund GmbH, Würzburg, die die Projektbetreuung übernommen hat und später auch für die Hausverwaltung zuständig sein wird, berichtete, ist ein Teil der Wohnungen schon verkauft. Wie sich abzeichnet, werden nur einige Eigentümer selbst einziehen, die Mehrzahl der Wohnungen wird vermietet. Um den Mietern die Sicherheit zu gewährleisten, langfristig dort wohnen zu können, wurde die Eigenbedarfskündigung vertraglich ausgeschlossen.

Die Wohnungen gibt es in verschiedenen Größen, zum Teil mit Terrasse bzw. Balkon. Die monatliche Kaltmiete beläuft sich auf 5,90 Euro pro Quadratmeter. Dazu kommen die monatlichen Betriebskosten, in denen alle Nebenkosten, wie Wasser, Abwasser, Heizung, Abfallgebühren und Strom und auch die Hausmeisterkosten enthalten sind. Beim kleinsten 2-Zimmer Appartement mit 50 Quadratmetern beträgt die monatliche Warmmiete rund 450 Euro, bei der größten Wohneinheit, eine 4-Zimmer-Wohnung mit 87 Quadratmetern, sind es 760 Euro.+++

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