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Dieter Wedel wehrt sich gegen Vorwürfe mehrerer Frauen im ZEITmagazin
04.01.18 - Mehrere Frauen berichten heute im aktuellen ZEITmagazin von sexuellen Übergriffen seitens des prominenten Regisseurs Dieter Wedel in den 1990er Jahren. Zwei Schauspielerinnen erheben dabei namentlich schwere Anschuldigungen gegenüber dem heute 75-Jährigen. Jenny Tempel und Patricia Thielemann haben dem Magazin gegenüber eidesstattliche Erklärungen abgegeben. Wedel selbst bestreitet alle Vorwürfe. Die Anschuldigungen reichen von sexueller Nötigung bis hin zu Vergewaltigung. Die beschriebenen Vorfälle sollen sich in einem Münchener und Bremer Hotel abgespielt haben. Der Regisseur habe die Schauspielerinnen demnach im Bademantel in seinem Zimmer zum Vorsprechen empfangen. Keine der Frauen, die sich dem Zeitmagazin gegenüber sehr detailliert zu den sexuellen Übergriffen geäußert haben, hatte damals Anzeige erstattet. Nach eigener Aussage hatten sie Angst vor beruflichen Nachteilen und auch davor, als naiv und "mitschuldig" gebrandmarkt zu werden.
Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat Dieter Wedel - seit 2015 hochkarätiger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele - umgehend um eine Stellungnahme zu den im ZEITmagazin erhobenene Vorwürfen gebeten. Seine Anwaltskanzlei, die Hamburger Medienrechtskanzlei „Unverzagt von Have“, die Dieter Wedel wegen der aktuellen Anschuldigung sexuellen Missbrauchs vertritt, hat daraufhin mitgeteilt: "Aus aktuellem Anlass einer heutigen Veröffentlichung weisen wir für unseren Mandanten Dr. Dieter Wedel auf Folgendes hin:
Unser Mandant wird durch die – erstmalige – Veröffentlichung derartiger Verdächtigungen, die auf angebliche Vorfälle von vor zwanzig und mehr Jahren gestützt werden, einem massiven öffentlichen Pranger ausgesetzt. Er hat auf eine Anfrage vor Erscheinen des Berichts eine umfassende eidesstattliche Erklärung zu den schweren Anschuldigungen abgegeben. Darin versichert er, dass die offenbar von mehreren Schauspielerinnen gegen ihn erhobenen Vorwürfe unzutreffend und nicht gerechtfertigt sind. Er habe zu keinem Zeitpunkt diesen oder anderen Frauen in irgendeiner Form Gewalt angetan.
Unser Mandant, bedauert, dass er im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Produzent und Regisseur Schauspielerinnen und Schauspieler insbesondere am Set manchmal überharter, wohl auch verletzender Kritik ausgesetzt hat. Einen Zusammenhang mit den ihm unterstellten Übergriffen gab es dabei nie." ci+++