Archiv
Theaterleiter Christoph Stibor - Foto: Schlosstheater

FULDA Kunst und Kultur als Standortfaktor

Theaterchef Christoph Stibor über Kunst, Sponsoring und neue Akzente

Schlosstheater auf einen Blick Beschäftigte: 5 Mitarbeiter im Betriebsbüro, 4 Theatertechniker Vorstellungen: 58 pro Spielzeit Umsatz: rund 440.000 Euro Budget: rund 1,2 Millionen Zuschuss der Stadt: rund 785.000 Euro Abonnements: rund 2000 Mitglieder des Fördervereins: 224 (inklusive Unternehmen) Besucherzahlen 2017: 34.900

06.01.18 - Vor einem Jahr hat Christoph Stibor die Leitung des Theater- und Musikmanagements des Schlosstheaters übernommen. Der ehemalige Leiter der Musikschule Fulda will neue Akzente setzen.

Herr Stibor, wer besucht die Aufführungen im Schlosstheater?

Wir sind für alle da, denn unsere Arbeit gründet sich auf den Kulturauftrag der Hessischen Gemeindeordnung. So sind unsere Preise von 16,00 bis 28,00 Euro sehr einladend. Schüler, Studierende und Azubis zahlen 9,00 Euro. Schul- und Familienvorstellungen kosten zwischen 4,00 und 6,00 Euro. Für Inhaber eines Ausweises der Fuldaer Tafel gibt es sogar kostenlose Karten. Die alte Idee „Theater für alle“, die schon in den 60er Jahren entwickelt wurde, gilt also bis heute. Entscheidend ist dabei die Vielfalt, denn unsere Besucher bilden im besten Falle einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Und: Wir haben viele unglaublich treue Abonnenten, darunter auch viele Unternehmer. Manche sind schon über 40 Jahre dabei.

Wie können Unternehmen unterstützen?

Jedes erfolgreiche Unternehmen finanziert den städtischen Kulturetat indirekt mit. Gerade jetzt, wo es der Wirtschaft insgesamt sehr gut geht, wäre noch mehr unternehmerisches Engagement willkommen. Die Basis dafür sind gemeinsame Werte, die sich sowohl im Wirtschafts- als auch im Theaterbetrieb leben lassen. Dabei muss zwischen Spende und Sponsoring – letzteres sieht eine Gegenleistung vor – unterschieden werden. Umgekehrt sind wir ein wichtiger Standortfaktor, wenn es darum geht, neues Personal für die Region zu gewinnen.

Was können Firmen konkret tun?

Projektweise können sie unsere Aktivitäten in kultureller Bildung unterstützen. Betriebe können Sonderkontingente für Tickets erfragen und verdienten Mitarbeitern Theater- und Konzertgutscheine oder kleine Abonnements überreichen. Besonders nachhaltig wirkt eine aktive oder passive Unternehmensmitgliedschaft im Verein „Theater Kultur – Freunde + Förderer Schlosstheater Fulda e. V.“, der vor sechs Jahren gegründet wurde und mittlerweile über 200 Mitglieder hat.

Wie fällt das Fazit nach Ihrem ersten Jahr aus?

Ich habe vor allem Änderungen in der Betriebsorganisation und –struktur vorgenommen. Wir arbeiten jetzt arbeitsteiliger, haben einen separaten Ticketshop und eine eigene Ansprechpartnerin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Was die künstlerische Seite angeht, setzen wir den eingeschlagenen Weg fort, ein vielseitiges, kurzweiliges und anregendes Programm auf Höhe der Zeit zu bieten. Die frisch aufgelegten Familienveranstaltungen werden immer beliebter. Auch unser Spielplanheft hat sich verändert. Die Veranstaltungen sind nicht mehr nach Abonnements, sondern chronologisch geordnet, um Neugierigen den Zugang zu dem attraktiven Programm möglichst leicht zu machen.

Wo möchten Sie weitere neue Akzente setzen?

Zum 40-jährigen Bestehen bereite ich gerade ein spannendes Programm vor, das auch langjährige Besucher noch überraschen kann. Sogar eine Kirchenorgel werden wir ins Schlosstheater schaffen. So viele Zielgruppen wir haben, so differenziert muss auch unser Programm und damit das Marketing ausfallen. Hier werden wir noch gezielter werben, denn ich möchte gerne neue Besuchergruppen begeistern. Die Folder „Junges Theater/ Junges Konzert“, „Schüler / Azubis / Studierende“ oder „Theater without words“, also Produktionen ohne Sprachbarriere, seien hier beispielhaft genannt. Nicht zuletzt bieten wir regelmäßig Einführungsveranstaltungen, die es unseren Besuchern erleichtern, den Zugang zu einem Thema zu finden und ein tieferes Verständnis zu entwickeln.

Das Theater ist auch Arbeitgeber. Welche Besonderheiten gibt es im Schlosstheater?

Wir haben eine besondere Verantwortung für unsere Mitarbeiter, die unregelmäßige Arbeitszeiten und die Arbeitszeitverdichtung in einem Saisonbetrieb verkraften müssen. Der Aufwand für die Arbeitssicherheit und den Brandschutz ist erheblich. Bevor sich der Vorhang öffnet, wurde hinter den Kulissen enorm viel unsichtbare und oftmals unvorhergesehene Vorarbeit geleistet. Die aufwändigsten Produktionen sind übrigens die des Tanztheaters, denn die meist leere Bühne kann nur mit viel Licht in Szene gesetzt werden. 200 Scheinwerfer und mehr sind keine Seltenheit. Hier sind im Vorfeld sehr intensive technische Abstimmungen notwendig. Die wichtigste Besonderheit: Was auch passiert - pünktlich um 20:00 Uhr geht der Vorhang auf.  (Interview: Roswitha Birkemeyer)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön