Töpferkunst, Korbwaren und Weihnachtsschmuck bei 1. Kunsthandwerkermarkt

Als Besuchermagnet erwies sich der 1. Kunsthandwerkermarkt im historischen Amtshaus in Stockheim am vergangenen Wochenende. Aus Nah und Fern waren Kunstinteressierte in die Streutalgemeinde geströmt. Mehr als 20 Aussteller präsentierten ihre hochwertigen Erzeugnisse. und einigen von ihnen konnte man sogar bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Auch Stockheims Gemeindeoberhaupt Martin Link zeigte sich angetan von dem großen und vielfältigen Angebot der Kunstschaffenden, die im Haupthaus, in den Nebengebäuden und im Hof ihre Stände aufgebaut hatten. Er empfand es, wie er sagte, als ehrenvolle Aufgabe, den Markt am Samstagnachmittag offiziell eröffnen zu können. „Kunst ist Verschönerung des Lebens, sie verziert unsere Welt, Kunst ist unmittelbarer Ausdruck menschlicher Kreativität“, stellte Link in seiner kurzen Ansprache den hohen Stellenwert der Kunst heraus und würdigte die große Bandbreite an Erzeugnissen aus Künstlerhand, die im Centhaus zu finden waren.

Das alte Amtshaus und die Scheunen wieder mit Leben zu füllen, die Gebäude einmal in einem anderen Licht erscheinen zu lassen - das war Wolfgang Klösel ein wichtiges Anliegen. Schließlich wird der große historische Gebäudekomplex, der mit seinem beschaulichen Ambiente geradezu für Ausstellungen geschaffen ist, bis auf die Kulturwoche nur wenige Tage im Jahr genutzt.

Unikate und Geschenke für jede Gelegenheit

Die Palette der angebotenen Werke war enorm. Es fanden sich ausgefallene Textilarbeiten, Malereien, Korbwaren, Metall-, Stein-, Glas- und Holzarbeiten, Töpferkunst, Schmuck und vieles mehr – allesamt Ausdruck von ausgesprochenem kunsthandwerklichen Könnens mit viel Liebe zum Detail. Man konnte tolle Unikate erwerben und exklusive Geschenke für jede Gelegenheit. Die Künstler begeisterten die Besucher mit ihrem großen Angebot, unter dem sich auch viel Weihnachtliches befand. Der Stockheimer Kurt Herold zeigte zum Beispiel seine handgefertigten Krippen und allerlei hübsche weihnachtliche Deko.

Einigen Kunsthandwerkern konnte man bei der Arbeit zuschauen und mehr über alte Handwerkskünste erfahren. So konnte man unter anderem Andreas Scholl aus Bad Neustadt beim Drechseln zusehen. Burkhard Lang aus dem thüringischen Belrieth hatte Produkte aus seiner Korbmacherwerkstatt mitgebracht und führte vor, wie er die Lehnen und Sitzflächen antiker Stühle neu beflechtet. Die Sondheimerin Nicole Vey gab Einblicke in die Glasbläserkunst, und Adolf Straub aus Schönau zeigte, wie er Holztruhen ohne Schrauben und Nägel mit der alten Holzverzahnungstechnik, die nur noch wenige Schreiner beherrschen, zusammensetzt. Wolfgang Klösel hatte nicht nur Künstler aus der Region, sondern auch aus Entfernteren Gegenden Deutschlands für den Markt gewinnen können, so zum Beispiel auch Lauri Loer aus Osterburken, der ausgefallene Kupferarbeiten vorstellte.

Festliche Beleuchtung und Weihnachtsstimmung

Die malerische Kulisse des Centhauses verlieh dem Marktgeschehen ein ganz besonderes Flair. Am späten Samstagnachmittag mit Einbruch der Dunkelheit machte sich auf dem Gelände durch die feierliche Beleuchtung eine weihnachtliche Stimmung breit. Den Ausstellern und Besuchern gefiel das Ambiente, und viele brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass im kommenden Jahr wieder solch eine Veranstaltung in dem historischen Mauern stattfinden möge. „Schade, dass nach dem Wochenende alles wieder vorbei ist“, fanden viele Besucher, vor allem die Stockheimer selbst - waren sie doch in dem Bewusstsein, dass, nachdem am Sonntagabend die Lichter ausgegangen sind, das Anwesen wieder in seinen Dornröschenschlaf verfällt. (eva.) +++