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Zwischen Krimis und Dramen: Hersfelder Fans bei EM in Kroatien vor Ort
18.01.18 - Die deutschen Handballer stehen in der Hauptrunde der derzeit in Kroatien stattfindenden Europameisterschaft. Nach einem Sieg und zwei Unentschieden stehen die Männer um Bundestrainer Christian Prokop in der am Freitag beginnenden zweiten Turnierphase. In Zagreb war während der Vorrunde auch eine Gruppe von Fans aus dem Hersfelder Raum.
Denn für die Vorrunde hatten sich Michael Hildebrand (40), Reiner Fohr (57) und Georg Weiß (70) auf den Weg von Osthessen ins rund 900 Kilometer entfernte Zagreb gemacht. Dort bestritt das DHB-Team seine drei Spiele gegen Montenegro (32:19), Slowenien (25:25) und Mazedonien (25:25). Aus sportlicher Sicht hätte das Trio keine spannendere und dramatischere Spiele erwischen können.
Gegen Slowenien musste zunächst der Videobeweis den Deutschen nach Schlusspfiff einen Punkt retten und gegen Mazedonien verspielten die "Bad Boys" in den letzten Sekunden leichtfertig den Sieg. "Das Spiel gegen Slowenien war natürlich der Wahnsinn", sagt Michael Hildebrand, "man hat in der Halle gar nicht so genau gewusst, was los war. Es war ein komisches Gefühl und die Spannung förmlich zum Greifen."
Nachdem Paul Drux bei der Ausführung des Anwurfes von drei Slowenen behindert wurde, entschieden die litauischen Schiedsrichter nach fünfminütigem Studium der Bilder auf Siebenmeter für Deutschland. Tobias Reichmann trat an und verwandelte sicher zum Ausgleich. "Wir saßen etwa acht Meter hinter dem Kampfgericht und konnten das gut beobachten. Reichmann hatte sich relativ früh den Ball genommen und war zum Siebenmeter gelaufen. Da hatten wir schon eine Ahnung", führt Hildebrand aus, als ON|Sport die Hersfelder am Donnerstagvormittag auf der Heimreise erreicht.
Denn während sich das Trio nach einer guten Woche in Kroatien wieder auf in heimatliche Gefilde gemacht hat, geht das Turnier für die deutschen Handballer weiter. "Es war für uns nicht anders möglich, zumal die Hauptrunde ja auch einen Umzug nach Varazdin bedeutet hätte", erklärt Hildebrand, für den die Reise nach Kroatien ein tolles Erlebnis war. "Wir haben schöne Momente erlebt und tolle Eindrücke bekommen."
Neben den Spielen der deutschen Mannschaft stand für die Hersfelder aber auch Kultur auf dem Programm. "Wir haben uns Zagreb angesehen, eine wirklich schöne Stadt", sagt Hildebrand, der mit seinen beiden Mitstreitern auch einen Ausflug zu den Plitvicer Seen machte. "Wir hatten Glück mit dem Wetter, das war eine super Sache." Während für Hildebrand & Co. die EM - zumindest vor Ort - wieder vorbei ist, fangen die Titelkämpfe für das DHB-Team jetzt erst richtig an.
In der Hauptrunde treffen die amtierenden Europameister auf Tschechien (Freitag, 18:15 Uhr), Dänemark (Sonntag, 18:15 Uhr) und Spanien (Mittwoch, 20:30 Uhr). "Ich denke, dass wir noch Luft nach oben und uns noch steigern werden", hofft nicht nur Hildebrand auf eine Steigerung der "Bad Boys". Er, Reiner Fohr und Georg Weiß werden aus der Heimat die Daumen drücken. (Tobias Herrling) +++