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Dr. Nicola Muck möchte gerne in Neuhof praktizieren - Montage O|N

NEUHOF KV sieht Überversorgung

Streit um Frauenarztniederlassung Dr. Nicola Muck geht in nächste Runde

31.01.18 - Der seit zwei Jahren andauernde Streit um eine Frauenarztpraxis in Neuhof geht jetzt in die nächste Runde. Die Gynäkologin Dr. Nicola Muck, die im November letzten Jahres ihre neuen Praxisräume im Gesundheitszentrum in Neuhof beziehen wollte, hat dafür keine Zulassung bekommen. Sie hatte zuvor schon die gynäkologische MVZ-Zweigpraxis am Neuhofer Zollweg betrieben, die im Februar 2016 geschlossen wurde. Seitdem müssen sich die Neuhoferinnen zu niedergelassenen Frauenärzten in Fulda, Petersberg oder der Rhön auf den Weg machen. Der Unmut über die scheinbar sture und bürokratische Kassenärztliche Vereinigung (KV), die die allseits gewünschte Praxiseröffnung aus nicht nachvollziehbaren Gründen verhindert, ist groß und manifestiert sich in einer geplanten Demonstration und Unterschriftssammlungen für Frau Dr. Muck.

KV-Pressesprecherin Petra Bendrich räumt auf O|N-Nachfrage mit einigen Missverständnissen innerhalb dieser Debatte auf: "Zunächst möchten wir Sie informieren, dass der Zulassungsausschuss über Genehmigungen von Praxissitzen entscheidet und nicht die KV Hessen. Der „Zulassungsausschuss Ärzte“ besteht aus sechs Mitgliedern, und zwar aus drei Vertretern der Krankenkassen und drei Ärzten. Daher ist es falsch zu sagen,  'eine Genehmigung der KV Hessen fehlt'." Die Entscheidung darüber, welcher Facharzt für welchen Standort eine Zulassung bekommt, unterliege natürlich gesetzlichen Vorschriften, nicht etwa behördlicher Willkür. " "Wir müssen ja die ärztliche Versorgung in ganz Hessen im Blick haben."

Die Versorgung mit Gynäkologen im Planungsbereich 

Frauenärzte im Planungsbereich Stadt und Landkreis Fulda Grafik: KV

Gemäß Beschluss des Landesausschusses vom 14.12.2017 liege der Versorgungsgrad der Frauenärzte im Planungsbereich Stadt- und Landkreis Fulda bei 124,61%, das heißt, es gebe tatsächlich eine Überversorgung an Gynäkologen. Die Praxisstandorte konzentrierten sich im Wesentlichen auf die Stadt Fulda. Ferner gebe es im Umland in Gersfeld eine Praxis (die nach Neuhof verlegt werden sollte), in Hünfeld zwei Praxen, sowie in Künzell und in Petersberg jeweils eine Praxis. 

Dem Antrag, den Praxisbetrieb in Gersfeld nach Neuhof zu verlegen, habe der Zulassungsausschuss nicht zustimmen können, weil dann eine Versorgungslücke in Gersfeld entstünde. Bei einem Gespräch habe man von Seiten der KV zwei Lösungsvorschläge unterbreitet, die aber abgelehnt worden seien.

Dr. Bernd Schühle, ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Gynäkologischen Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) im Medicum Fulda, bei dem Dr. Nicola Muck als Gynäkologin angestellt ist, sieht in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Die Ablehnung der Praxis-Verlegung von Gerfeld nach Neuhof basiert offensichtlich auf falschen Zahlen, deshalb haben wir Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt und werden vor dem Beschwerdeausschuss unsere fundierten Argumente vorbringen."

In Neuhof gebe es einen wesentlich größeren Bedarf für eine Frauenarztpraxis als in Gersfeld. "Wir behandeln im MVZ in Fulda derzeit rund 800 Patientinnen im Quartal aus Neuhof." Insgesamt sei man guter Hoffnung, die Praxis in Neuhof spätestens zum dritten Quartal 2018 eröffnen zu können. "Aber es kostet alles viel Zeit und strapaziert die Geduld der Patientinnen", resümiert der Mediziner. (Carla Ihle-Becker) +++


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