Archiv

Im neuen Pfarrheim von Sulzfeld werden in den kommenden drei bis fünf Jahren die Nachwuchsorganisten ausgebildet. Beginn für diese Laufbahn ist aber zunächst ein Klavierunterricht, den hier Tamara (am Klavier) und Sarah von der Kirchenmusikerin Christine Hart erhalten.

25.11.08 - Sulzfeld

Frühförderklassen für Orgelnachwuchs im Dekanat Rhön-Grabfeld bedeutend

Organisten werden in der Diözese Würzburg immer mehr zur Mangelware. Deshalb hat die Diözese sogenannte Frühförderklassen für Klavier eingerichtet. Damit später der Unterricht an der Orgel stattfinden kann, sollte die Mindestkörpergröße mindestens 1,60 Meter sein, das ist in der Regel erst ab 11 Jahren der Fall. Um nämlich auf die Fußpedale zu kommen, müssen die Beine ab dem Knie mindestens 50 Zentimeter lang sein. Weil nun der Organistenmangel besonders im Dekanat Rhön-Grabfeld eklatant ist, gibt es hier die erste Frühförderklasse und die wird im Pfarrheim von Sulzfeld ausgebildet.

Regionalkantor Peter Rottmann verweist darauf, daß der Klavierunterricht dringend erforderlich ist, um später Orgel spielen zu können. Das Klavier nennt er die Grundvoraussetzung für den späteren Orgelunterricht. Dazu sollte man aber mindestens 14 Jahre jung sein, da man erst dann mit den Beinen auf die Fußpedale kommt. Voraussetzung zur Teilnahme an dieser Fortbildung ist aber, daß man ein gerüttelt Maß an Vorkenntnis mitbringen muß. Das wiederum erlernt man zunächst auf dem Klavier. Man braucht einen mehrjährigen Klavierunterricht, um später die Orgelliteratur auch weiter lerne zu können. Der Regionalkantor verweist darauf, daß man in der Diözese Würzburg, besonders aber auch in Rhön-Grabfeld ein eklatantes Nachwuchsproblem bei den Organisten habe.

Der von der Diözese Würzburg ausgeschriene Kurs wurde übrigens sehr gut angenommen. Zahlreiche Kinder haben sich beworben, von denen vier junge Organistinnen und Organisten nun ausgebildet werden. Ein Platz ist übrigens derzeit noch frei. Drei bis fünf Jahre lernen die Kinder und Jugendlichen am Klavier, bis sie dann endlich an die Orgel können und hier dann weiter lernen. Die zuständige Klavierlehrerin ist Christine Harth, selbst Kirchenmusikerin. Sie hat die Ausbildung der insgesamt vier jungen Nachwuchsorganisten übernommen und ist von der Motivation ihrer Schülerinnen und Schüler begeistert. „Es ist ganz nette und vor allem musikalisch interessierte Schülerinnen und Schüler sagt sie. Sollte man musikalisch vorgebildet sein, zum Beispiel schon zu Hause an einem Klavier geübt haben? Die Klavierlehrerin überlegt nur kurz und meint dann, daß dies von Vorteil sein kann. Aber auch das Gegenteil bewirken könnte.

Sie nennt in diesem Zusammenhang eventuell falsche Fingerhaltung oder Griffe, die da dann mit reinspielen könnten und wieder schwer zu korrigieren ist. Es sei aber natürlich ein gutes Zeichen, wenn sich ein Kind oder ein Jugendlicher für die Musik interessiert. Es sei dann wichtig, weiter zu machen. Beim Unterricht in Sulzfeld lernen die Kinder recht schnell und können schon nach den ersten Stunden kleine Akkorde spielen. Die Lehrerin verweist in diesem Zusammenhang auch darauf, daß es nachgewiesen ist, daß Musik und Klavierspiel auch förderlich für die Entwicklung der Kinder ist und diese auch in der Schule bessere Leistungen bringen. Das Ziel der Klavierschülerinnen in Sulzfeld ist natürlich das Orgelspiel. Tamara, 10 Jahre jung und Sarah 12 Jahre, die freuen sich schon darauf. Das Orgelspiel fasziniert sie. Natürlich müssen sie sich erst damit anfreunde, daß zunächst das Klavierspiel ansteht, bevor man an die Orgel darf. „Einfach ist es nicht, aber es macht Spaß,“ sagt Sarah und Tamara meint, daß sie schon zu Hause auf der Heimorgel ihres Opas ab und zu gespielt hat. Da sei die Idee gekommen, doch einmal das Orgelspiel zu erlernen.

Wenns auch zur Zeit noch nicht die Orgel ist, auf der man spielen kann, so ist es doch ein nagelneues Klavier. Darüber freuten sich nicht nur Klavierlehrerin Christine Harth und Regionalkantor Peter Rottmann sondern vor allem auch die Kinder. Rottmann dankt in diesem Zusammenhang der Diözese Würzburg, die es ermöglicht hat, dieses Klavier anzuschaffen. Da sei das Üben dann natürlich viel, viel besser als auf einer elektronischen Orgel. Rottmann verweist in diesem Zusammenhang darauf, daß man mit dieser Frühförderung bereits vor eineinhalb Jahren in anderen Regionen begonnen habe und dies sehr gut angelaufen sei. Nun komme die Region Nord des Bistums Würzburg an die Reihe und hier speziell auch der Bereich Grabfeld. Gerade hier lasse nämlich der Orgelnachwuchs noch etwas zu wünschen übrig. Oftmals komme es gerade hier vor, daß die Orgel bei Gottesdiensten nicht mehr gespielt werde, weil kein Organist mehr vorhanden ist. Das könnte sich aber in vier bis fünf Jahren ändern, denn sind zum Beispiel Tamara und Sarah und all die anderen soweit, daß sie dann auf der Orgel spielen können. (hf) +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön