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Aus der Bezirksoberliga in die Oberliga: Kleins großer Sprung geglückt
22.02.18 - Im letzten Heimspiel der Hünfelder Oberliga-Handballer war er der beste Feldspieler. Bei der klaren Pleite gegen Babenhausen überzeugte Rechtsaußen Michael Klein mit fünf Treffern bei fünf Versuchen. Am Samstag (18:30 Uhr) treffen Klein und der HSV in der heimischen Kreissporthalle auf die ESG Gensungen/Felsberg.
Die Landesliga, in der er einst für die damalige HSG Eitra/Oberhaun aktiv war, hat Michael Klein vor der Saison übersprungen. Seine Tore wirft der 29-Jährige nicht mehr in der Bezirksoberliga, sondern zwei Klassen höher in der höchsten Liga Hessens, der Oberliga. Vor der Runde wechselte Klein von der HSG Landeck/Hauneck zum Aufsteiger aus Hünfeld.
„Ein großer Sprung, aber das habe ich gewusst und mir auch bewusst gemacht“, sagt Klein im Interview mit ON|Sport. Doch Klein sieht sich in der Oberliga angekommen. 15 der 16 Spiele hat der Neuzugang für seinen neuen Klub absolviert und dabei 19 Tore erzielt. Mit fünf Treffern bei ebenso vielen Versuchen zeigte der Linkshänder im letzten Heimspiel seine wohl beste Saisonleistung.
„Nur gegen Hüttenberg habe ich auch fünf Tore geworfen“, so Klein, „das sind für einen persönlich schöne Momente, aber im Vordergrund steht natürlich die Mannschaft.“ Klein gilt als einer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Diese Qualitäten hat auch sein Trainer Georg Müller erkannt. „Ich mag solche Spielertypen. Er gibt immer alles, steht in der Abwehr gut und wenn er vorne die Bälle richtig bekommt, ist er auch treffsicher“, lobt der HSV-Trainer seine Nummer 7.
Schon einmal, in der damaligen Hünfelder Jugend, spielte Klein unter Müller. Seit dieser Runde machen beide wieder gemeinsame Sache beim HSV. Warum Michael Klein den Sprung in die Oberliga gewagt hat? „Ich habe mir gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann?“, antwortet Klein. Mit Ende 20 komme die Möglichkeit, noch einmal Oberliga vielleicht nicht noch einmal. Zudem lasse die berufliche Situation höherklassigen Handball zu.
Doch das war auch einmal anders. Während seines Studiums in Göttingen legte Klein, der in Hünfeld geboren wurde und in Bad Hersfeld wohnt, eine vierjährige Pause von seinem Sport ein. Mittlerweile ist der Agrarwissenschaftler im Außendienst unterwegs und könne Beruf und Sport besser verbinden. „Das ist zwar nicht immer leicht, aber es geht immer um Disziplin. Wenn man die hat, kann man vieles schaffen“, sagt Klein.
Auch einen Sieg gegen den Sechsten aus Gensungen/Felsberg? „Eine schwere Aufgabe“, weiß Klein. Im Hinspiel aber schnupperte der HSV an einer Überraschung und musste sich erst in der Schlussphase geschlagen geben. Ein Spielverlauf, wie er sich schon häufiger in dieser Saison ereignete. „Wir können fast immer bis in die letzten Minuten mithalten“, hat Klein ein wiederkehrendes Muster der Hünfelder Spiele erkannt.
Dass er und seine Mannschaft bislang nur einen Sieg einfuhren und teils deutliche Niederlagen kassierten, will er nicht überbewerten. „Die Ausgangslage vor der Saison war doch allen klar. Wir können aus dieser Liga ganz viel mitnehmen und lernen und dann greifen wir in der neuen Saison neu an.“
Neu angreifen werden die Hünfelder dann voraussichtlich wieder in der Landesliga. Zehn Spiele haben die Haunestädter in dieser Saison noch zu absolvieren. Die eine oder andere Überraschung wollen Michael Klein und der HSV aber schon noch schaffen. Vielleicht ja schon am Samstag? (Tobias Herrling) +++