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Margarethe König (links) und ihre Großcousine Ingetraud Noll. Ihre Väter waren jahrezehntelang Stützen des Vereins. - Fotos: Gudrun Schmidl

BEBRA Mandolinenverein "Wanderlust 1925" Weiterode

Persönliche Lebenslinien verknüpft mit großer Musikalität - Mandolinenorchester

01.03.18 - Weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist das Orchester des Mandolinenvereins „Wanderlust 1925“ Weiterode,  der am 10. Februar 1925 von 23 Mitgliedern gegründet wurde. Heute, 92 Jahre später, unterstützen 73 Mitglieder den Traditionsverein, davon spielen 35 aktive Musiker im Orchester. Yasmin Schäfer ist mit 12 Jahren die Jüngste und senkt damit deutlich den Altersdurchschnitt aller Mitspieler, die sich immer montags in den Räumlichkeiten von Ellis Saal zur wöchentlichen Probe treffen.

Die Schülerin hat sechs Jahre lang Gitarrenunterricht genommen und spielt ihr Instrument mit sichtbarer Freude. Ebenfalls Gitarre spielen ihre Oma Dagmar Schäfer und ihre Mama Yvonne Schäfer. Oma Gudrun und Opa Manfred Rehwald bringen Mandolinen zum Klingen. Somit musizieren drei Generationen gemeinsam in einem Orchester, das seitens der Musiker familiär und freundschaftlich geprägt und mit vielen persönlichen Lebenslinien verknüpft ist.

Jutta Otto aus Mecklar spielt seit 18 Jahren im Mandolinenorchester

Gudrun Rehwald, Dagmar Schäfer, Manfred Rehwald, Yvonne Schäfer und Yasmin Schäfer (von ...

So wie bei der 1. Vorsitzenden Margarethe König, die im Jahr 2001 das Amt von ihrem Vorgänger Horst Köhler übernahm. Margarethe König stammt aus der sehr musikalischen Weiteröder Familie Orth, die viele Jahre lang mit ihrem eigenen Hausorchester privat und öffentlich musizierte. Bis heute spielen die Schwestern Margarethe König, Lindi Gorlt und Elfi Klunk gemeinsam im Orchester des Mandolinenvereins, der 31 Jahre lang von ihrem Vater Otto Orth als 1. Vorsitzender zum Erfolg geführt wurde. 1983 wurde Otto Orth zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Anne Eißler (rechts) spielt gemeinsam mit ihrer Mutter Ursula Trutschler im Mandolinenorchester ...

Ehepaar Manfred und Christa Gollmer. Er blickt auf 53 Jahre Vereinszugehörigkeit ...

Ihren Platz im Orchester hat Margarethe König neben ihrer Großcousine Ingetraud Noll, deren Vater Adam Orth wie kein anderer die musikalische Entwicklung des Orchesters über Jahrzehnte prägte. Von seinem musikalischen Können profitierte vor allem der Nachwuchs, der von ihm an den Zupfinstrumenten unterrichtet wurde. Mehr als 15 Jahre lang gab es ein Jugendzupforchester, in dem Ute Holstein geborene Lindemann ab ihrem 11. Lebensjahr mitspielte. „Eigentlich wollte ich Zither spielen“, erzählt sie. Nach einem gemeinsamen Konzertbesuch des Mandolinenorchesters ließ sie sich von ihrer Mutter zum Erlernen der Mandoline animieren, die die Oma ihr dann schenkte. Der Umzug nach ihrer Hochzeit nach Nordrhein-Westfalen und die Kinderpause machten eine längere Abwesenheit unumgänglich, aber das Versprechen „Irgendwann komme ich wieder“ hat Ute Holstein eingehalten.

Dirigent Igor Karasik

Die jüngste und die älteste Musikerin

Lindi Gorlt (rechts), eine der drei Schwestern aus der musikalischen Familie Orth, ...

In diesem Verein wird nicht nur mit großem Erfolg musiziert, hier wird auch die Geselligkeit gepflegt mit jährlichen Aktivitäten wie Grillfest, Adventsfeier, Tagesfahrt oder Musicalbesuch. Die jährliche Wanderung darf natürlich nicht fehlen, denn der Gründungsgedanke des Vereins war, den Mitgliedern durch Wanderungen die Naturschönheiten der hessischen Heimat zu zeigen, mit Mandolinen und Gitarren als Wegbegleiter. Man teilt Freud, aber auch Leid. So wie es Martin Koch erfahren durfte, der seit 56 Jahren als Spieler dabei ist und dem die Freude an der Musik und das Mitgefühl der Freunde im Verein nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau Halt und Kraft gaben. Auch Sieglinde Köhler, die in diesem Jahr 60 Jahre als Musikerin aktiv ist, spielte nach dem Tod ihres Mannes weiter. Horst Köhler war 16 Jahre lang 1. Vorsitzender des Vereins. Er und seine Frau stellten den Kontakt zu dem spanischen Orchester „Rondalla de Calpe“ her, dem Ort, in dem sie wegen ihrer gesundheitlichen Beschwerden überwinterten.

Archivfotos (3): Gudrun Schmidl

Ute Holstein

Margarethe König, 1. Vorsitzende des Vereins, ehrt Waltraud Gillmann (Mitte) ...

Wie immer hatte Sieglinde Köhler ihre Mandoline im Gepäck und schloss sich dem dortigen Orchester an. Horst Köhler konnte noch den Besuch des spanischen Orchesters im Jahr 2011 in Weiterode organisieren. Den Gegenbesuch des Mandolinenorchesters Weiterode in Calpe ein Jahr später erlebte er leider nicht mehr. Die Weiteröder besuchten ihre musikalischen Freunde in Spanien auch in den Jahren 2010 und 2015. Für alle, die dabei waren, ein Höhepunkt im Vereinsleben.

Die Musiker aus Spanien zu Gast in Deutschland im Jahr 2001 Fotos (3): privat

Gegenbesuch der Weiteröder in Calpe im Jahr 2002

Gemeinsames Konzert im Jahr 2010

Es sind aber nicht nur Weiteröder, die in dem Orchester spielen. Jutta Otto aus Mecklar hat schon als Kind Mandoline gespielt, die dann leider kaputt war. „Zu meinem 50. Geburtstag bekam ich eine Mandoline geschenkt und habe sofort wieder gespielt“, erklärt sie ihren Eintritt in den Mandolinenverein vor 18 Jahren. Aus Nentershausen kommt die an Jahren älteste Mitspielerin, Waltraud Dressel. Ihre 78 Lebensjahre sieht man der aktiven Musikerin nicht an. Anne Eißler aus Rotenburg/F. ist offiziell 2014 in den Verein eingetreten. Sie musiziert Seite an Seite mit ihrer Mutter Ursula Trutschler.

Ein Glücksgriff und Gewinn gleichermaßen ist die Verpflichtung von Igor Karasik, der 1995 den Taktstock von Rudolf Klar übernommen hat. Neben vier bis fünf Konzerten im Jahr umrahmt das Orchester öffentliche Veranstaltungen, musiziert auf Wunsch bei Familienjubiläen und erfreut Zuhörer in karitativen Einrichtungen. Für alle, die sich von dem anspruchsvollen Repertoire des Orchesters begeistern lassen wollen, gibt es die Möglichkeit für einen Konzertbesuch am Sonntag, 18. März 2018, im Kloster Cornberg. Am Sonntag, 22. April 2018, folgt ein Auftritt in der Mecklarer Kirche. Höhepunkt der frühlingshaften Konzerte wird das Muttertagskonzert am Sonntag, 13. Mai 2018, in Ellis Saal sein.

Bedauerlich ist der gravierende Nachwuchsmangel. Das Spielen auf der Mandoline zu erlernen ist zum einen bei Kindern und Jugendlichen nicht gefragt und zum anderen auch schwierig umzusetzen, weil entsprechende Lehrkräfte fehlen. Die aktiven Musiker hoffen, dass sie noch lange spielfähig bleiben, schließlich soll der 100. Geburtstag des Vereins gebührend gefeiert werden. Mitspieler jeden Alters sind jederzeit willkommen. (Gudrun Schmidl) +++


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