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Hat allen Grund zum Strahlen: Handballerin Anna-Maria Hahn hat nach langer Verletzungspause ihr Comeback gegeben. - Fotos: Tobias Herrling

HANDBALL Nach langer Verletzungspause

Ende einer Leidenszeit: Anna-Maria Hahn steht wieder auf dem Feld

28.02.18 - Ein gutes halbes Jahr war Handballerin Anna-Maria Hahn außer Gefecht gesetzt. Sie spielte mit dem Gedanken, aufzuhören. Ein Bandscheibenvorfall zwang sie zur Pause. Rechtzeitig zur Rückrunde feierte die 29-Jährige bei der HSG Großenlüder/Hainzell ihr Comeback.

„Ich habe geheult“, sagt Anna-Maria Hahn, „Bandscheibenvorfälle verbindet man ja eher mit älteren Leuten und ich habe einen mit 29.“ Seit September 2016 plagten Hahn Rückenschmerzen, die Saison aber zog sie durch. Am Ende jubelten sie und ihre Kolleginnen aus Großenlüder/Hainzell über die Vizemeisterschaft in der Landesliga. Auf den größten sportlichen Erfolg folgte ein persönlicher Nackenschlag.

Die 29-Jährige aus Großenlüder richtet den Blick nach vorne

Die Schmerzen wurden größer und schränkten ihren kompletten Alltag ein. Hahn ließ im MRT ihren Rücken untersuchen. Im Frühjahr stellte ihr der Arzt die Diagnose Bandscheibenvorfall. „Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt weiterspielen soll. Aber ohne Handball geht es einfach noch nicht“, erklärt Hahn. Es folgte eine konservative Behandlung, denn von einer Operation rieten ihr die Ärzte ob ihres jungen Alters ab.

„Ich habe recht schnell gemerkt, dass es besser wird. Auch, wenn es immer wieder Rückschläge gab“, berichtet Hahn. Physiotherapie, Stabilisationsübungen, immer wieder den Rücken schonen – bei der Reha stellte sich schon früh Erfolg ein. „Aber es waren einfach alle Lebensbereiche eingeschränkt“, erzählt Hahn. Hinzu kommt, dass die 29-Jährige als Gymnasiallehrerin für Geschichte und katholische Religion in Langenselbold (Main-Kinzig-Kreis) unterrichtet und täglich rund zwei Stunden im Auto sitzt.

Als im Sommer die Vorbereitung auf die neue Runde begann, musste Hahn, die seit der Jugend in Großenlüder Handball spielt, weiter zuschauen und sich gedulden. „Und das, obwohl ich eigentlich ungeduldig bin“, sagt sie lachend. Während ihre Mädels in der Halle schwitzen, arbeitet sie für sich selbst und für ihr Comeback. „Hier und da habe ich auch mal ein paar Bälle geworfen.“ Im November des letzten Jahres stieg Hahn wieder langsam ins Training ein, seit Januar ist sie wieder voll dabei.

Nach einem Bandscheibenvorfall kann Anna-Maria Hahn wieder ihrem Hobby nachgehen ...

Ein gutes halbes Jahr musste Trainer Sebastian Hüttenmüller (rechts) auf Hahn verzichten ...Archivfotos: Tobias Herrling

Anna-Maria Hahn (links) beim Trainingsauftakt der HSG Großenlüder/Hainzell im ...

Anfang Februar war es schließlich soweit: Anna-Maria Hahn gab ihr Comeback. Im Heimspiel gegen Baunatal (38:24) setzte sie Trainer Sebastian Hüttenmüller in den letzten Minuten ein – und sie bedankte sich mit einem Tor. „Ich habe wirklich Gänsehaut bekommen“, sagt Hahn über ihr erstes Spiel. Peu à peu steigerte Hüttenmüller ihre Einsatzzeiten in den folgenden zwei Spielen, in denen Hahn fünf Tore bei den HSG-Siegen beisteuerte.

„Sie ist eine wichtige Spielerin, geht mit ihrer kämpferischen Einstellung voran und zieht die Mannschaft mit“, lobt der Trainer die 29-Jährige, die vor allem in der Abwehr im Mittelblock und auf den Halbpositionen ihre Stärke sieht. „Das ist schon eher mein Ding als der Angriff“, sagt Hahn schmunzelnd. Beinahe passend, dass sie schon in ihrem dritten Einsatz nach drei Zeitstrafen die rote Karte kassierte.

Am Sonntag (15 Uhr) wird Anna-Maria Hahn vor ihrem vierten Spiel der laufenden Runde stehen. Ihre HSG empfängt die HSG Wesertal und will sich für die denkbar knappe Pleite im Hinspiel (24:25) revanchieren. „Wir wollen mindestens den vierten Platz halten und stellen uns auf ein umkämpftes Spiel ein“, sagt Hahn.

Die Zeiten als Zuschauerin sind für Anna-Maria Hahn (zweite von links) vorbei ...Archivfoto: Carina Jirsch

Die Gäste reisen als Fünfter nach Osthessen und können mit einem weiteren Sieg gegen Großenlüder/Hainzell an der viertplatzierten HSG vorbeiziehen. Die wiederum ihren Tabellennachbarn distanzieren und den Anschluss an den dritten Fritzlar II und den zweiten Vellmar halten kann. Rechtzeitig zum Saisonendspurt können die Handballerinnen aus Großenlüder/Hainzell auf die erfahrene Anna-Maria Hahn bauen. Ihre Leidenszeit hat ein Ende. (Tobias Herrling) +++


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