Archiv
Die Zigarette verschwindet mehr und mehr aus unserem Alltag - doch woran liegt das eigentlich? - Symbolbilder: pixabay

REGION Anzeige

Rauchen in Deutschland - Sucht und Leidenschaft im Wandel

28.02.18 - Manche Dinge ändern sich - und das gewaltig. War es in den 70er und 80er Jahren noch völlig normal, dass in jedem Restaurant Aschenbecher auf dem Tisch standen, in Bahnen neben dem Mülleimer ein Aschebehälter eingebaut war und dass sogar in Bussen geraucht werden konnte, sieht das heute anders aus. In öffentlichen Gebäuden, Bussen und Bahnen darf überhaupt nicht mehr geraucht werden. An Bahnhöfen gibt es eigens Raucherzonen, die fernab vom Schuss sind. Aber woher kommen diese Änderungen? Was ist geschehen, dass das Rauchen quasi verdrängt wurde? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Die Nichtraucherschutzgesetze

Es wäre zu einfach, alles auf die neuen Gesetze zu schieben. Denn auch das Nichtraucherschutzgesetz entstand nicht, weil Politikern morgens die Zigarettenschachtel vom Tisch fiel oder Unternehmen gegen das Rauchen vorgehen wollten. Wenn das so wäre, gäbe es längst nicht mehr die Zigarettenwerbung auf Litfaßsäulen und an Haltestellen. Nein, zumindest einige Unternehmen sind sehr daran interessiert, dass das Rauchen nicht völlig verschwindet. Größtenteils wurden die Nichtraucherschutzgesetze verschärft, weil immer mehr Gefahren des Rauchens bekannt wurden - oder aber, endlich akzeptiert wurden. Und was besagen die Gesetze? Einige Beispiele:

- Öffentliche Gebäude - in sämtlichen öffentlichen Gebäuden darf längst nicht mehr geraucht werden. Für Mitarbeiter gibt es zwar teilweise Raucherbereiche, Besucher müssen jedoch vor die Tür gehen und dort rauchen.

- Altersgrenze - auch das Alter, in dem geraucht werden darf, wurde von 16 auf 18 Jahre erhöht.

- Gaststätten/Restaurants - das war eine der größten Änderungen. In Gaststätten und Restaurants herrscht absolutes Rauchverbot. Ist ein Raucherbereich vorhanden, muss er unter Berücksichtigung strenger Bestimmungen abgeteilt sein. Welche Bestimmungen gelten, hängt jedoch vom jeweiligen Bundesland ab.

- Großveranstaltungen - Großveranstaltungen, die in Hallen oder Zelten stattfinden, sind ebenfalls rauchfrei. Je nach Bundesland können extra Raucherräume drinnen geschaffen werden. In anderen Fällen wird draußen ein Bereich abgetrennt. Das Problem mit den Nichtraucherschutzgesetzen ist, dass sie schlichtweg von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.

Imageverlust des Rauchens

Ein weiterer Wandel, den das Rauchen erfahren hat, ist der Imageverlust. Gerade bei Jugendlichen gilt das Rauchen nicht mehr als »cool«. Der Wandel ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen:

- Gesundheit - mittlerweile wird niemand mehr abstreiten, dass das Rauchen gesundheitsschädlich ist. Da das Thema auch immer häufig angesprochen wird und es nahezu immer in den Medien präsent ist, sind die Gefahren wesentlich geläufiger und bleiben im Bewusstsein.

- Arbeitsplatz - letztendlich darf ein Raucher zwar nicht beim Bewerbungsverfahren ausscheiden, weil er Raucher ist, es passiert trotzdem. Zudem werden die Raucherpausen und die dadurch verqualmte Arbeitszeit innerhalb des Mitarbeiterstamms stark thematisiert. Einige Unternehmen gehen hin und lassen Raucher ausstempeln, wenn sie rauchen gehen, andere verbieten das Rauchen außerhalb der reellen Pausen grundsätzlich.

- Finanzen - das Rauchen wird quasi jährlich teurer, was natürlich auch zum Imageverlust führt.

- Unbequem - im Sommer im Biergarten ist es ja schön, draußen zu rauchen. Da das Nichtraucherschutzgesetz aber verlangt, dass stets draußen geraucht wird und längst nicht alle Gaststätten oder Clubs einen überdachten und geheizten Raucherbereich anbieten, ist die Zigarettenpause unbequem und ungemütlich.

- Unbeliebte Raucher - damit sich nicht einmal militante Nichtraucher gemeint, sondern schlichtweg die Anwohner von Gaststätten und Restaurants. Das Nichtraucherschutzgesetz hat nämlich nicht bedacht, dass die Raucher, die nun vor der Tür stehen, die Anwohner belästigen. Das trifft besonders auf wärmere Abende zu, an denen die Gaststättenbesucher sich in Rudeln vor der Tür tummeln und dort nicht nur rauchen, sondern ihren ganz normalen geselligen Abend verbringen.

Löst die E-Zigarette die Tabakprodukte ab? Noch ist das keinesfalls sicher. ...

Ersatzprodukte wie E-Zigaretten

Natürlich ist es nicht so, dass Zigaretten verschwinden. Von staatlicher Seite aus wäre das ein Problem, da die Tabaksteuer nun mal den Haushalt mit stützt. Doch konnten sich am Rande der typischen Tabakzigarette andere Produkte etablieren, die selbst für Raucher enorme Vorteile haben. Die Rede ist von der E-Zigarette und den weiteren elektrischen Rauchvarianten. Aber wo liegen die Unterschiede? Ein Überblick:

- Funktion - bei der E-Zigarette wird kein Tabak verbrannt, sondern eine - teilweise - nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft. Es entsteht also absolut kein Rauch. Der Dampf, der vollständig eingeatmet wird, enthält wesentlich weniger Schadstoffe als der Rauch einer Zigarette. Zudem dampft die E-Zigarette nicht vor sich hin. Wird eine Tabakzigarette angezündet, verbrennt sie bis zum Ende. Bei der E-Zigarette erhitzt der Verdampfer das Liquid nur, wenn der Powerknopf gedrückt wird. Die Belästigung von Dritten wird daher fast vollständig vermieden.

- Abwechslung - da E-Zigaretten im typischen Sinn mit Liquids funktionieren und nicht mit Tabak, kann in Stores wie beispielsweise smokestars.de auf viele Geschmacksrichtungen zurückgegriffen werden. Die Flüssigkeit besteht aus zwei Zusätzen, die auch im Apothekenbedarf genutzt werden und Lebensmittelaromen. Durch die Aromen erhält das Liquid seinen Geschmack - und hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

- Auch nikotinfrei - ein großer Vorteil von E-Zigaretten ist, dass sie ganz ohne Nikotin funktionieren können. Fast jedes Liquid gibt es auch ohne Nikotin, wodurch es möglich ist, sich diese Sucht abzugewöhnen, sodass nur noch die Gewohnheit übrigbleibt. Mit den nikotinfreien Liquids lassen sich auch nikotinhaltige Flüssigkeiten herunterdosieren.

- Günstiger - in der Erstanschaffung ist die E-Zigarette natürlich teurer als eine Zigarettenschachtel. Auf Dauer ist die Nutzung jedoch wesentlich günstiger. Mit einem Liquid, das im Schnitt acht Euro kostet, kommen Dampfer durchaus eine Woche aus. Selbst die Ersatzteile der E-Zigarette liegen deutlich unter 20 Euro.

Fazit - Raucher denken um

Der Wandel des Rauchverhaltens ist natürlich nicht vollständig freiwillig zustande gekommen, sondern wurde durch die Verschärfung der Gesetze angestoßen. Dennoch ist er an sich nicht schlecht, da die gesundheitlichen Risiken des Rauchens gravierend sind. Allerdings bedingt der Wandel auch, dass sich neue Gewohnheiten entwickeln. Gerade die elektrischen Zigaretten und

andere elektrische Rauchgeräte sind im Kommen und werden immer beliebter. Da diese jedoch wesentlich weniger schädlich als eine Tabakzigarette sind und Dritte kaum belästigen, ist dieser Wandel kaum mit Sorge zu betrachten. +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön