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Mit CO-Meldern wie diesen kann man Leben retten - Foto: Adobe Stock

REGION Durch CO-Melder vermeidbar

Der leise Tod: Kohlenmonoxid-Vergiftung

03.03.18 - Rund 3.000 Menschen erleiden jährlich eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. 1.000 von ihnen überleben sie nicht. Die Zahlen sind erschreckend – durch Prävention ist es aber möglich, viele der Vorfälle zu vermeiden. Der letzte tragische Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend in einer Offenbacher Wohnung, als eine Mutter mit ihrem Kind wegen unsachgemäßer Verwendung eines Stromaggregats zu Tode kam.

Die Kohlenmonoxid-Vergiftung gehört zu einer besonders schwerwiegenden Form der Rauchgasvergiftung. Bereits geringe Mengen in der Atemluft führen innerhalb kürzester Zeit zum Tod. Das eingeatmete Kohlenmonoxid gelangt über die Lunge in den Blutkreislauf. Hier hängt es sich an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen. Da diese Bindung stärker ist als die mit dem Sauerstoff, wird der lebenswichtige Sauerstofftransport erheblich eingeschränkt. Dies führt dann zu Schwindel und Kopfschmerzen und letztlich zum Erstickungstod. Bei einem Kohlenmonoxidanteil am Hämoglobin von 25 Prozent treten bereits erste Beschwerden auf, ab 50 Prozent Bewusstlosigkeit und bei 60 Prozent schließlich der Tod. Menschen mit Herzerkrankungen oder Kinder weisen eine deutlich höhere Empfindlichkeit auf.

"Ganz wichtig ist die Wartung und Kontrolle der Ofenrohre und Kamine durch die Schornsteinfeger. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Belüftung richtig funktioniert. Ebenfalls sollte man die Feuerstelle ständig kontrollieren und vor allem sauber halten. Das Lesen und Beachten der Bedienungsanleitung ist auch sehr wichtig. Das unterschätzen die meisten", erklärt Schornsteinfegermeister Christoph Reichelt aus Fulda. Man müsse darauf achten, wie viel man nachlegt, sodass der Ofen nicht über- oder unterlastet ist.

Kohlenmonoxid entsteht hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr. Deshalb ist selbst bei einem leichten Kohlenmonoxidgehalt in der Luft gutes Lüften sehr wichtig. Die häufigsten Ursachen für erhöhten Kohlenmonoxidgehalt sind:

- unsachgemäß betriebene oder defekte Heizungsanlagen
- Verwendung von gasbetriebenen Geräten
- Verwendung von Geräten mit Verbrennungsmotoren
- das Grillen in geschlossenen Räumen

Durch Prävention kann man den Vergiftungen aber vorbeugen und das Leben etwas sicherer machen. Zum Beispiel durch die Verwendung eines CO-Melders. Dieser überwacht, ähnlich einem Feuermelder, die Kohlenmonoxidkonzentration der Umgebungsluft und gibt bei bedrohlichen Werten einen lauten Alarm. Diese sind bereits ab 20 Euro erhältlich und können im Ernstfall Leben retten. Gerade wenn man im Besitz eines Ofens oder einer Heizungsanlage ist, sollte man keinesfalls darauf verzichten. Das Gefährliche an einer Kohlenmonixid-Vergiftung ist, das man das Gas weder riecht noch sieht und der Tod so schleichend kommt.

Hintergrund: Am Donnerstagabend starben in Offenbach eine Mutter mit ihrem Kind an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, da sie in der Wohnung ein Stromaggregat betrieben hatten. Bereits Anfang Februar gab es einen weiteren tragischen Vorfall: Eine vierköpfige Familie im schwäbischen Esslingen verstarb in ihrem Reihenhaus. Grund war ein Verbindungsrohr am Kamin, welches sich gelöst hatte. Durch die austretenden Gase fanden die Opfer den schnellen und leisen Tod des Erstickens. Durch einen CO-Melder hätten diese Fälle vielleicht verhindert werden können. (Moritz Pappert) +++


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