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- Foto: Domradio

REGION Nach zehn Jahren Erfolgsbilanz

Domradio auf UKW eingestellt - Bistum Fulda will Kosten nicht übernehmen

22.03.18 - Pünktlich zum Weihnachtsfest im Jahr 2008 war „Domradio“ auch im Großraum Fulda über eine UKW-Frequenz zu hören. Über 150.000 Hörer in der Region konnten, laut Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur von Domradio, auf der 99,2 MHz das Programmangebot des ersten offiziellen katholischen Hörfunksenders aus Köln empfangen. Doch damit ist nun, zehn Jahre später, endgültig Schluss.

„Wir hätten dem Bistum Fulda gerne unser Angebot weiter zur Verfügung gestellt“, erklärt Brüggenjürgen im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. „Leider war man dort allerdings nicht bereit, die Ausstrahlungskosten zu übernehmen.“ Bisher, so erklärt er, hätte Domradio sämtliche Ausgaben getragen. „Natürlich fallen bei einem solchen Programm noch zusätzliche Kosten an. Beispielsweise müssen die Redakteure bezahlt werden. Das hätten wir auch weiterhin alleine getragen.“ Das Bistum Fulda hätte, genau wie alle anderen Bistümer, zwischen 30.000 und 40.000 Euro jährlich für die Übertragung aufbringen müssen.

In Fulda sieht man die Sachlage allerdings anders: "Die UKW-Stadtfrequenz hier in Fulda diente lange Zeit Domradio dazu, Reichweiten auch außerhalb der Erzdiözese Köln zu erzielen. Nun wollte oder konnte Domradio die Fuldaer UKW-Stadtfrequenz aus Kostengründen nicht länger halten, das Generalvikariat in Köln wollte die Zahlungen einstellen", sagt Matthias Reger, stellvertretender Pressevertreter des Bischöflichen Generalvikariats. 

Deutschlandweit sendet Domradio in 27 Diözesen und berichtet multimedial überwiegend zu christlichen, ethischen und sozialen Themen. Zum Radioprogramm gehören Nachrichten aus Kirche und Welt, Kulturelles und Soziales, Gespräche und Liturgie, eingerahmt von softer Popmusiker ohne Werbung oder Verkehrsmeldungen. Das Bistum Fulda lieferte, laut Brüggenjürgen, etwa ein bis zwei Beiträge aus der Region pro Woche selbst.

"Würde das Bistum Fulda nun die Kosten für die die UKW-Stadtfrequenz übernehmen, würde dies neben den vielen Beiträgen, die seit Sendebeginn vom Bistum an Domradio geliefert wurden, eine Vervielfachung der Subventionierung des Domradios bedeuten", erklärt Reger. "Konkret hätte dies dann eine Art „Einstieg des Bistums Fulda bei Domradio“ zur Folge gehabt. Das wiederum entspricht nicht der Vorgehensweise und Praxis der deutschen Diözesen: uns ist nicht bekannt, dass andere Bistümer regelmäßig kostenlos Rundfunkbeiträge zuliefern oder durch erhebliche finanzielle Aufwendungen Domradio in seinen Vertriebswegen unterstützt."

„Es ist sehr schade, dass sich die Diözese so entschieden hat“, meint der Chefredakteur von Domradio. „In Fulda findet jährlich die Bischofskonferenz statt, in Fulda ist das Grab des heiligen Bonifatius. Wir hatten, gerade aus dieser Region, viele positive Rückmeldungen von unseren Hörern.“ Domradio auch in der osthessischen Domstadt zu senden, findet er, sei ein christliches Signal an alle Gläubigen gewesen.

Einen kleinen Trost für alle Domradio-Fans gibt es dennoch: Über Webradio und Internet ist das Programm auch weiterhin in der Region zu empfangen. (Miriam Rommel) +++


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