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Die pappert-Geschäftsführer Manfred Klüber (links) und Bernd Pappert - Fotos: Marius Auth

POPPENHAUSEN (Waku) 200.000 Brötchen am Tag

90 Jahre Pappert: Vom Dorfbäcker aus Poppenhausen zum Backunternehmen

02.04.18 - 107 Fachgeschäfte, 1.500 Mitarbeiter und 200.000 Brötchen am Tag: Beim Unternehmen "papperts GmbH & Co. KG" aus Poppenhausen vom Bäcker zu reden, fällt schwer – zu diversifiziert ist das Portfolio vom italienischen Gastro-Konzept bis zu kreativen Eisideen. Doch auch in der riesigen Backstube voller Hightech-Maschinen wird der handwerkliche Qualitätsanspruch noch großgeschrieben.

Das Fundament legte Wilhelm Pappert, der im Jahr 1928 mit zwei Leiterwagen und zehn Sack Mehl die elterliche Bäckerei am Fuldaer Berg in Hünfeld verließ, um sein Glück in Poppenhausen zu versuchen. Der jetzige Firmeninhaber Bernd Pappert, der zusammen mit Geschäftsführer Manfred Klüber in der hauseigenen Kantine am Firmensitz in Poppenhausen zum 90. Jubeljahr das Erfolgsrezept "pappert" erklären soll, ist die siebte Generation pappertscher Bäckermeister. Brötchen und Brezeln liegen demonstrativ auf dem Tisch, während in den Tiefen der 6.000 Quadratmeter großen "Backstube" die Maschinen brummen, 160 Brote passen in einen Hochleistungs-Ofen. Auf großen Bildschirmen mit den Namen der Fachgeschäfte wird der aktuelle Bedarf angezeigt, mehr als 10 Tonnen Mehl werden so täglich verarbeitet. Wie viel Handarbeit steckt noch im Handwerkerbrötchen?

Die Bäckerei am Fuldaer Berg in Hünfeld, aus der Wilhelm Pappert stammt ...

Die erste pappert-Filiale in Poppenhausen

In der "Backstube" am Firmensitz

45.000 Stück Kleingebäck verlassen Poppenhausen jeden Tag


Die Frage kennt Pappert gut: "Wenn die Leute '200.000 Brötchen' hören, denken die natürlich, das geht nicht mit rechten Dingen zu. Aber wir benutzen gute Rohstoffe, etablierte Rezepte und immerhin 180 Mitarbeiter vor Ort, die natürlich noch jede Menge Arbeitsschritte von Hand machen müssen, sonst wird aus der Teigwurst keine Brezel. Manche Dinge brauchen trotz modernster Öfen auch einfach Zeit: Brot kann man nicht gleich rausschicken, das muss reifen." Die Kombination von Effizienz und guter Qualität soll auch gegen die Billig-Konkurrenz der Discounter wappnen: "Das Konsumverhalten der Menschen ist heute anders: Coffee to go und Snacks zum Mitnehmen sind ein Muss, aber wir wollen dabei auch noch gute Qualität bieten: Unser Kaffee kostet mehr, dafür verwenden wir aber nur beste Bohnen. Genauso bei den Stückchen – da benutzen wir nur echte Butter, das schmecken die Kunden", erklärt Geschäftsführer Manfred Klüber, der für den rasanten Expansionskurs seit 1992 verantwortlich zeichnet.

Viele der Arbeitsschritte benötigen noch menschliches Zutun


Inzwischen sind es 107 Fachgeschäfte in Hessen, Bayern und Thüringen im Radius von 80 Kilometern um Poppenhausen, manche erinnern beim Betreten eher an Café oder Restaurant: "Wir haben uns in den letzten Jahren stark in Richtung Gastronomie entwickelt, unser italienisches Konzept 'pappiamo' bietet sogar Pizza und Pasta. Im sogenannten 'Food Court' unserer Lauterbacher Filiale kann man unseren Anspruch verwirklicht sehen: Ein Kunde kommt ins Geschäft, entscheidet sich für einen Espresso, nimmt aber gleich noch ein Nudelgericht für zuhause mit und einen Salat. Den würden wir sonst vielleicht an McDonald's und einen Discounter verlieren. Unsere Fachgeschäfte müssen ein attraktives kulinarisches Spektrum abdecken – das Herzstück bleibt aber immer die Bäckerei", so Klüber.

Der heutige Firmensitz in Poppenhausen


Auch in Sachen Nachwuchskräfte-Förderung hat Pappert investiert: Die hauseigene Akademie soll Potenziale weiterentwickeln helfen, Eigengewächse sind gefragt: "Die Akademie ist im Jahr 2016 an den Start gegangen, wir haben inzwischen Bereichsleiter, die als 450-Euro-Kraft bei uns angefangen hatten. Es ist wichtig, das 'System Pappert' zu verstehen, das geht am besten von der Pieke auf", erklärt Pappert. 24 Stunden am Tag brummt die "Backstube", die 1994 am Ortsrand gebaut wurde. Brötchen werden am Tag hergestellt, das Brot nachts. Morgens und vormittags bereiten die Konditoren vor, nachts werden die Stückchen veredelt. In 2015 waren die Kapazitäten am Standort in Poppenhausen ausgereizt, erst eine Verdopplung der Grundfläche für Kommissionierung und bessere Arbeitswege schaffte Abhilfe. "Wir standen vor der Entscheidung, einen neuen Standort auf der grünen Wiese zu bauen oder in der Heimat zu bleiben. Die Heimat hat gewonnen", erklärt Pappert. (Marius Auth) +++


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