Dreieich watscht Borussia Fulda ab

03.04.18 - Nix zu holen für Hessenligist Borussia Fulda: Am Ostermontag setzte es für die Elf von Trainer Henry Lesser eine herbe 0:4 (0:1)-Pleite gegen Tabellenführer Hessen Dreieich. Schon nach wenigen Minuten ging Dreieich in Führung und baute diese nach Wiederanpfiff aus. Der SCB verpasste zwischenzeitlich den Ausgleich, war den Hessen aber deutlich unterlegen.

Das Spiel begann sofort mit einer kalten Dusche für die Borussen. Bereits in der vierten Minute gingen die Gäste aus Dreieich in Führung, nachdem Tino Lagator im Sechzehner frei zum Schuss kam und den Ball unter die Latte setzte. „Wir haben ohne Aggressivität in den Zweikämpfen begonnen“, ärgerte sich Borussen-Coach Henry Lesser nach der Partie. Fulda fiel in der Anfangsphase durch leichtfertig vertändelte Bälle auf und machte es den Gästen sehr einfach, sich gute Möglichkeiten herauszuspielen.

Eine Ecke von Andre Fliess flog gefährlich durch den Fuldaer Strafraum (13.), ein Querpass von Loris Weiss fand keinen Abnehmer (15.) und ein Distanzschuss von Nikola Mladenovic konnte Borussen-Schlussmann Tobias Wolf noch um den Pfosten lenken (16.). „Wir haben gut angefangen und hätten auch 3:0 führen können, haben dann aber Fehler gemacht. Da hätte Fulda auch in Führung gehen können“, zeigt sich Dreieichs Trainer Rudi Bommer nicht ganz zufrieden mit den ersten 45 Minuten.

Bommer lag mit seiner Sicht richtig, denn die Domstädter kamen zunehmend besser in die Partie und hatten durch Pierre Mistretta die erste Möglichkeit in der Partie (21.), sein Abschluss war allerdings zu zentral und daher kein Problem für Pierre Kleinheider im Tor des Tabellenführers. Als die Hausherren die Partie etwas besser im Griff hatten, folgte gleich die nächste Schrecksekunde. Der Abschluss von Dreieichs Andre Fliess flog an Wolf vorbei, Kevin Hillmann klärte den Ball allerdings noch vor der Linie (31.).

Kurz vor der Pause hätte die Borussia die Partie jedoch völlig auf den Kopf stellen können: nach einem Missverständnis in Dreieichs Hintermannschaft war Younes Bahssou alleine durchgebrochen, sein Querpass auf den mitgelaufenen Dominik Rummel geriet allerdings zu steil und die Gelegenheit zum Ausgleich verpuffte kläglich(38.). Kurz vor der Halbzeit war Bahssou nach feinem Zuspiel von Pomnitz erneut frei vorm Keeper, schob den Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei (44.). „Da hat es auch mal kurz gescheppert in der Kabine“, gab Bommer Einsicht in seine Halbzeitansprache.

Die Ansprache schien gewirkt zu haben, denn erneut zeigten sich die Gäste deutlich präsenter als die Borussen. In der 47. Minute bekam Loris Weiss den Ball an der Sechzehnerkante, ließ zwei Verteidiger alt aussehen und platzierte den Schuss präzise im linken unteren Eck (47.). Nur wenige Minuten später folgte die Entscheidung. Nach einem katastrophalen Fehlpass im Spielaufbau durch Markus Gröger in den Fuß von Andre Fliess sorgte dieser mit dem 3:0 für das „Tor des Monats“, als er aus 35 Metern den Ball über den aufgerückten Tobias Wolf hinweg in die Maschen schoss (50.) „Wir haben beide Hälften gleich angefangen. Der Genickbruch waren die beiden Toren nach der Halbzeit. Da haben wir uns verhalten wie Fahnenstangen“, so Lesser. Bommer auf der anderen Seite war zufrieden: „Wir haben dann Fußball gespielt, was uns die ganze Zeit so stark gemacht hat“.

In der Folge verwaltete Dreieich die Partie über weite Strecken der zweiten Hälfte, waren in ihren Angriffen jedoch weiterhin gefährlicher als die Borussia. Ein verwaister Querpass kullerte durch den Sechzehner und konnte erneut scharf gemacht werden, sodass Loris Weiss mutterseelenallein aus kurzer Distanz nur noch einschießen musste (75.). Fulda bekam in der Schlussphase noch die Möglichkeit zum Ehrentreffer durch den eingewechselten Matija Poredski (80., 88.) und Dennis Mueller (90.), doch auch dieser blieb ihnen nicht mehr vergönnt. „Dreieich hat heute hochverdient gewonnen. Wir haben einfach einen Scheißtag erwischt“, fasst Lesser die 90 Minuten treffend zusammen. (Tino Weingarten)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Borussia Fulda: Tobias Wolf – Kevin Hillmann, Leon Pomnitz, Younes Bahssou, Dominik Rummel (68. Matija Poredski), Pierre Mistretta (80. Daniel Kornagel), Mark Jaksch, Benjamin Fuß, Markus Gröger, Dustin Ernst (68. Marcel Mosch), Dennis Müller.

Hessen Dreieich: Pierre Kleinheider – Ljubisa Gavric, Alban Lekaj, Daniel Felix Henrich, Marc Schnier (79. Abassin Alikhil), Denis Talijan, Loris Weiss, Nikola Mladenovic (80. Toni Reljic), Tino Lagator (79. Yves Böttler), Niko Opper, Andre Fliess.

Schiedsrichter: Nicklas Raus (Wöllstadt).

Zuschauer: 600.

Tore: 0:1 Tino Lagator (4.), 0:2 Loris Weiss (47.), 0:3 Andre Fliess (50.), 0:4 Loris Weiss (75.). +++