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FULDA 250 Menschen marschierten mit

1. Mai-Kundgebung: Im Samba-Rhythmus für mehr soziale Gerechtigkeit

02.05.18 - Waren es im vergangenen Jahr angesichts der drohenden Schließung des Wella-Standorts in Hünfeld etwa tausend Menschen, die sich vom Bahnhofsvorplatz durch Fulda zum Kundgebungsplatz in der Fulda-Aue schoben, so marschierten diesmal am 1. Mai etwa 250 Demonstranten mit. Diese waren durchaus beschwingt unterwegs, wurden sie doch durch die Samba-Gruppe Alegria aus Alsfeld mit lateinamerikanischen Rhythmen regelrecht angetrieben. Motto des diesjährigen Tags der Arbeit: "Solidarität - Vielfalt - Gerechtigkeit".

Etwa 250 Menschen nahmen bei der Mai-Kundgebung in Fulda teil. Fotos: Yowe

DGB-Funktionär Volker Tschasche

Hauptredner Klaus Schüller

Die große Koalition in Berlin habe sich viel für die Arbeitnehmer vorgenommen, sagte DGB-Kreisvorsitzender Volker Tschasche bei der Begrüßung am Bahnhof. "Das reicht aber nicht. Wir werden die Regierung drängen, mutiger zu werden." Tschasche forderte mehr Tarifgerechtigkeit, eine bessere Bildung sowie mehr Investitionen in Infrastruktur und Pflege und sprach sich für Europa und gegen Rassismus aus.

Beim anschließenden Marsch durch die Innenstadt, bei dem eine von Flüchtlingen gebastelte Pappmaschee-Figur über den Köpfen des Zuges getragen wurde, die die Ängste von Emigranten versinnbildlichte, wurden immer wieder Stops mit kleineren Redebeiträgen eingelegt. Am Universitätsplatz berichtete Förderschullehrerin Conni Barby von der GEW vom Fachkräftemangel und einer überbordenden Bürokratie im Bildungsbereich. Für eine gelungene inklusive Beschulung brauche es das Modell einer Gemeinschaftsschule.

Am Buttermarkt ergriff Wella-Betriebsratsvorsitzender Norbert Herr zum letzten Mal in dieser Funktion das Wort. Noch einmal rechnete er mit dem Coty-Konzern ab, der Wella "aus strategischen Gründen" Ende dieses Jahres schließen wird. "Wir haben alles versucht dies zu verhindern." Letztlich habe sein Betriebsrat, der vorbildlich zusammengestanden habe, für die Belegschaft immerhin sehr gute Abfindungen herausgeholt. Ebenfalls am Buttermarkt erinnerte Klaus Schultheis, Betriebsrat bei Goodyear-Dunlop in Fulda, an die Gründung des Arbeitskreises Kirche und Gewerkschaft vor 50 Jahren.

Das O|N-Team vor Ort

Rechts: Wolfgang Bing, der die Redebeiträge anmoderierte

Weiter ging's zur "Windmühle", wo Franz-Georg Brandt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Fulda, vom erfolgreichen Arbeitskampf in der Metallindustrie berichtete. "Durch punktuelle 24-Stunden-Streiks haben wir erreicht, dass für die Monate Januar bis März ein Einmalbetrag von hundert Euro ausgeschüttet wurde. Und seit dem 1. April sind die Löhne um immerhin 4,3 Prozent gestiegen." 2019 werde es eine zweite Stufe der Anhebung geben.

Conni Barby (GEW)

Die morgendliche Frische war angenehmen Temperaturen gewichen, als der Tross schließlich am Kundgebungsplatz beim Deutschen Feuerwehrmuseum ankam, wo wie jedes Jahr Volksfeststimmung herrschte. Die Trommelgruppe Panama aus Fulda löste ihre Samba-Kollegen aus Alsfeld ab, es gab Kinderbelustigung, Musik von Andreas Wetter, und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Hauptredner war Klaus Schüller, Vorsitzender des DGB-Bezirksseniorenausschusses, der in einer Rede für mehr soziale Gerechtigkeit einen Rundumschlag durch sämtliche Themengebiete lieferte und sich noch einmal engagiert gegen Rassismus aussprach. (Matthias Witzel) +++


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