Eine „alte Dame“ macht sich hübsch: Das Rosenbad wird 80

25.04.18 - „Es gibt Stammgäste, die schicken zu Weihnachten die erste E-Mail und zählen die Tage bis zur Eröffnung“, freut sich Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder Betriebs GmbH, der das Rosenbad in der Fulda-Aue gehört. Nun, die Wartezeit ist bald zu Ende, denn das beliebte Freizeitbad öffnet am kommenden Dienstag, 1. Mai, wieder seine Pforten. Dann werden die ersten hundert Gäste traditionell mit Rosen begrüßt, der eine oder andere eingefleischte Besucher wird darauf bedacht sein, dass er auch ja wieder „seinen“ Spind bekommt, und das Wettrennen darum, wer denn als erstes ins große Becken springt, ist sowieso obligatorisch. Das alles fühlt sich diesmal vielleicht sogar noch ein bisschen schöner an als sonst, denn die „alte Dame Rosenbad“ wird in diesem Jahr 80.

Eric Voß von der Bäder Betriebs GmbH (links) im Gespräch mit O|N-Redakteur Matthias ...

Die Vorgänger-Badeanstalt in den Fulda-Auen: Der türkisch anmutende Turm wurde ...Quelle: Stadtarchiv Fulda

Als das sogenannte Rosenbad - eigentlich „Freibad Rosenau“ - 1938 öffnete, knüpfte Fulda an eine alte Bädertradition an, denn bereits 1892 wurde am Fulda-Ufer unweit des heutigen Standorts eine Flussbadeanstalt verankert, die mit ihrer kühnen maurischen Turmkonstruktion wie ein türkischer Serail anmutete. Über Jahrzehnte wurde das Rosenbad von der Stadt betrieben, wechselte dann Ende des letzten Jahrhunderts in den Besitz der GWV, und nach deren Fusion mit der ÜWAG ist es Teil der RhönEnergie, deren Tochterunternehmen die Bäder Betriebs GmbH ist. Diese unterhält auch die Fuldaer Hallenbäder in Ziehers-Nord und im Esperanto sowie die Freibäder in Flieden, Hosenfeld, Ehrenberg und Steinau-Ulmbach.

Osthessen ist mit vielen schönen Freibädern gesegnet, die ebenfalls demnächst in die Saison starten. Mit seinen 50.000 Quadratmetern Fläche, zwei großen Becken (eines mit einem Sprungturm mit fünf Brettern bis zu fünf Metern Höhe), dem Nichtschwimmerbecken mit einer Riesenrutsche und dem Becken für die Kleinsten zählt das Rosenbad zu den größten in der Region.

Wir treffen Geschäftsführer Eric Voß und Betriebsleiter Peter Bolz am Dienstag bei den letzten Vorbereitungen für die Saison. „Die aufwändigste Sanierungsmaßnahme in den letzten Monaten war die Erneuerung des Dachs über den Duschen und Umkleidekabinen mit der Installation einer Solaranlage“, berichtet Voß. Noch steht das Gerüst am Gebäude, „das wird aber noch abgebaut.“ Ansonsten habe sein etwa zehnköpfiges Team seit Anfang März „die üblichen Instandsetzungs- und Reinigungsmaßnahmen“ durchgeführt. Bis die großen Becken voll mit Wasser waren, dauerte es bis zu fünf Tage. Letzte Hand legen zurzeit fleißige Helfer aus der Caritas-Werkstatt an bei der Verschönerung der Blumenbeete.

Rosenbad-Betriebsleiter Peter Bolz

Blick vom 5-Meter-Brett

Hightech: Riesige Sand-Filter sorgen für sauberes Wasser.

Fleißige Helfer der Caritas-Werkstatt pflegen die Beete.

Wer schwimmt oder sich auf den Liegewiesen tummelt - das Kinderlachen und das Platschen der Arschbomben im Ohr -, der käme kaum auf den Gedanken, dass so ein modernes Freibad vor allem eines ist: hightech. „Wir sind hier auf dem neuesten Stand der Technik“, erklären Voß und Bolz, führen in ein unscheinbares Nebengebäude, wo große Sand-Filter zur Wasserreinigung stehen, und erklären, dass unter jedem Becken ein ausgeklügeltes System aus Rohren, Zweitbecken und Tanks verborgen ist.

Die Riesenrutsche

Bis zum Saisonstart am 1. Mai wird auch dieses Gerüst verschwinden.

Nun steht also der von vielen heißersehnte Saisonstart bevor: „Im letzten Jahr war das Wetter ja nicht so toll. Da hatten wir vielleicht 110.000 Besucher“, sagt Voß, ist für die kommenden Monate aber optimistisch: „Das wird ein Supersommer, da bin ich mir sicher.“ - Weitere Informationen über Öffnungszeiten und Eintrittspreise gibt es unter www.re-fd.de/freibad-rosenau. (Matthias Witzel) +++