Sieg im Spitzenspiel: Lehnerz II erhöht den Druck im Aufstiegskampf

26.04.18 - Die Mannschaft der Stunde gewinnt das Spitzenspiel: Die Verbandsliga-Reserve des TSV Lehnerz hat am Mittwochabend sein Heimspiel gegen die SG Johannesberg mit 2:0 (1:0) gewonnen und sich bis auf einen Zähler an den Tabellenzweiten herangeschoben. Die Treffer für die Hausherren erzielten Kaan Say und Christoph Sternstein.

Auf fünf Positionen änderte TSV-Trainer Sedat Gören seine Aufstellung im Vergleich zum Sieg in Rothwesten. Torwart Benedikt Kaiser, Kapitän Maximilian Vilmar, Leon Wittke, Christoph Sternstein und Marcel Dücker rückten in die Startformation. Seine Gegenüber, Jochen Maikranz und Max Lesser, tauschten zweimal aus. Der Ex-Lehnerzer Osman Özlük und Radomir Vlk durften im Spitzenspiel beginnen.

TSV-Trainer Sedat Gören freut sich über den Sieg im Spitzenspiel. Fotos: Carina Jirsch

Blau-Weißer Jubel: Die TSV-Reserve feiert das 1:0.

Marcel Dücker, Verteidiger in Lehnerz, behauptet den Ball vor Johannesbergs Cino ...

Rassiger Zweikampf: Radomir Vlk (vorne) und Leon Wittke kämpfen um den Ball. ...

Beinahe hätte sich SGJ-Torwart Mitja Hofacker (r.) verzettelt, Leon Wittke (.) kann ...

Alles im Blick: Jan Henrik Wolf, Offensivkraft beim TSV Lehnerz.

Doch das Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellenfünften, es hielt zunächst nicht, was es versprochen hatte. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, spielerische Glanzpunkte waren Mangelware und die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. Die erste Annäherung an den gegnerischen Kasten hatten die Gäste aus Johannesberg.

Hamid Noori setzte sich links im Strafraum durch, spielte den Ball fast von der Grundlinie in die Mitte, wo Julian Keller an den Ball kam – und knapp vorbeizog (11.). Auf der Gegenseite verzettelte sich SGJ-Torwart Mitja Hofacker, wohl auch aufgrund der blendenden Sonne, konnte die Situation aber gerade noch bereinigen (12.). Sieben Minuten später die bis dato gefährlichste Aktion der Begegnung.

Gibt die Richtung vor: Sedat Gören, Trainer der Lehnerzer Reserve.

Hat den Durchblick: Schiedsrichter Andre Klein aus Frankfurt am Main.

Jan Henrik Wolf nahm im Strafraum eine Hereingabe direkt, sein Versuch geriet aber zu zentral und Hofacker war zur Stelle. Keine zehn Zeigerumdrehungen später zappelte aber der Ball im Kasten der SGJ. Kaan Say fasste sich aus halbrechter Position und über 20 Metern Entfernung ein Herz und nagelte die Kugel unhaltbar in die Maschen – 1:0 für Lehnerz II (27.).

Weil von den Gästen, ausgenommen eines Schusses von Özlük (42.), nichts mehr nach vorne kam, ging es mit der Führung für die Hausherren in die Kabinen. Aus dieser kam zunächst Johannesberg heraus. Özlüks Hereingabe sorgte für kurze Konfusion in der TSV-Abwehr (48.), dann strich ein Schuss von Anton Balz nur knapp vorbei (58.). Kurz zuvor hatte nach Sternstein-Einzelleistung Torschütze Saay den ersten Abschluss, der zu hoch geriet, für die Hausherren (50.).

Das Trainerduo der SG Johannesberg: Jochen Maikranz (vorne) und Max Lesser. ...

Nachdem Maximilian Balzer mit einem Kopfball nach einer Sanchez-Ecke das 2:0 verpasste (62.), ging Gäste-Trainer Maikranz mehr Risiko. Er brachte seinen angeschlagenen Stürmer Witali Bese, der zuletzt in Dörnberg, ebenfalls noch verletzt, drei Tore erzielte. Kaum war Bese auf dem Feld, kam Johannesberg zu mehr Chancen. "Da liegt dann auch der Ausgleich in der Luft. Aber unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung", sagte Max Lesser aus dem Johannesberger Trainerteam.

Ein abgefälschter Schuss landete am TSV-Pfosten, dann parierte Torwart Benedikt Kaiser einen Moise-Kopfball glänzend (71.). Just in jener Phase als die Gäste auf den Ausgleich drängten, legten die Hausherren nach. Die SGJ war aufgerückt, Wolf schickte Wittke, der legte quer auf Christoph Sternstein und der schob eiskalt zum 2:0 ein (74.). "Das zweite Tor hätten wir vielleicht schon früher machen müssen", sagte TSV-Trainer Sedat Gören, der sich über den nächsten Sieg freuen durfte.

Kein Grund, sorgenvoll zu schauen: Sedat Gören und seine TSV-Reserve ist mittendrin ...

Weil Johannesberg weiter auf den Anschluss drängte, ergaben sich Räume und Chancen für den TSV. Wolf scheiterte aber mit einem schönen Schuss am glänzend haltenden Hofacker (82.). Viel mehr passierte in den Schlussminuten aber nicht mehr. Es blieb beim 2:0 für den TSV Lehnerz II, der den Druck im Aufstiegskampf erhöht. "Heute hat einfach auch ein bisschen die Substanz gefehlt, wir haben Lehnerz zu viele Räume gelassen", sagte Lesser nach der Niederlage weiter.

Mit dem Sieg im Derby hat sich die Lehnerzer Reserve auf den dritten Platz verbessert und das Rennen um Meisterschaft und Relegation noch spannender gemacht. "Ich denke, dass das Ergebnis in Ordnung geht. Unser Lauf geht weiter. Mal sehen, was am Ende bei raus kommt", sagte Trainer Gören. Seine Elf ist plötzlich mittendrin im Aufstiegskampf. (the)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

TSV Lehnerz II: Benedikt Kaiser – Maximilian Vilmar, Daniel Heil (76. Lukas Marvin Friedrich), Christoph Sternstein (87. Lukas Hillenbrand), Maximilian Balzer, Leon Wittke, Antonio Bravo-Sanchez (65. Robin Sorg), Kaan Say, Paul Hohmann, Jan Henrik Wolf, Marcel Dücker.

SG Johannesberg: Mitja Hofacker – Mihai Alexandru Moise, Alexej Reksius, Sven Wiesner, Hamid Noori (67. Witali Bese), Osman Özlük, Cino Schwab (76. Eric Stephane Kengni Fotsing), Friedrich Walt, Anton Balz, Julian Keller (59. Benjamin Mwanza), Radomir Vlk.

Schiedsrichter: Andre Klein (Frankfurt am Main).

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Kaan Say (27.), 2:0 Christoph Sternstein (74.). +++