Haunestadt fest in französischer Hand: 50 Jahre Städtepartnerschaft

30.04.18 - Hünfeld ist in dieser Woche fest in französischer Hand. Seit Montag sind zwei Busse mit Gästen aus der französischen Partnerstadt Landerneau in der Haunestadt, um mit den Hünfeldern das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern. Die Feierlichkeiten in Landerneau werden im Oktober stattfinden.

Wie bei allen partnerschaftlichen Begegnungen sind die meisten der Gäste in Hünfelder Gastfamilien untergebracht, mit denen sie auch den 1. Mai feiern. Eine Delegation von Kommunalpolitikern aus Landerneau wird sich am Dienstag mit dem Verein pro Integration Hünfeld und dem DRK Kreisverband zu einem Gespräch mit Flüchtlingen treffen, um sich über die Situation der Geflüchteten und die Integration vor Ort zu informieren. Für Mittwoch und Donnerstag ist eine gemeinsame Fahrt nach Berlin geplant, bei der auf Vermittlung des örtlichen Wahlkreisabgeordneten Michael Brand Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags stattfinden werden. Freitag präsentieren Schüler von Integrationsklassen der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld die Ergebnisse ihrer Projektarbeit zur deutsch-französischen Partnerschaft. Nachmittags soll eine Sonderausstellung im Konrad-Zuse-Museum eröffnet werden, die sich mit der 50-jährigen Geschichte dieser Partnerschaft beschäftigt.

Für das Wochenende wird auch das Jugendorchester Kaprys aus Hünfelds polnischer Partnerstadt Proskau in Oberschlesien erwartet, das gemeinsam mit den Folkloregruppen Eskell und Bagad aus Landerneau und der Jugend-Bigband BLOW von der Wigbertschule das Musikprogramm bei der Mainight in der Hünfelder Innenstadt mitgestalten wird. Die polnischen und Hünfelder Musiker treffen sich am Samstag zu einem gemeinsamen musikalischen Workshop, dessen Ergebnisse am Sonntag ab 15 Uhr im Rahmen der Reihe „Musik im Park“ im Wellapavillion des Hünfelder Bürgerparks präsentiert werden. Samstag wollen die Gäste aus Landerneau und die Gastgeber aus Hünfeld mit einer Kranzniederlegung ab 16 Uhr am Alten Friedhof der verstorbenen Freunde und Förderer der Partnerschaft gedenken. Ab 17 Uhr wird es einen Dankgottesdienst in der St. Ulrich Kirche in Hünfeld geben und ab 18:45 Uhr treffen sich Gäste und Gastgeber zu einem Europäischen Abend in der Stadthalle Kolpinghaus, bei dem das Versprechen der Partnerschaft erneuert werden soll. Bürgermeister Patrick Leclerc aus Landerneau und sein Hünfelder Amtskollege Stefan Schwenk werden dazu eine Urkunde unterzeichnen. Dazu wird auch eine Delegation aus Proskau mit Bürgermeisterin Rosá Malik und aus Hünfeld´s deutsch-deutscher Partnerstadt Steinberg im Vogtland mit Bürgermeister Andreas Gruner erwartet.

Diese Begegnungen werden auch durch die europäische Union gefördert. Der Hünfelder Partnerschaftsverein gehört zu 119 Institutionen, die in diesem Jahr eine Bewilligung aus Mitteln zur Förderung der Partnerschaften erhalten haben, insgesamt waren mehrere Tausend Anträge gestellt worden. Nach Angaben von Arthur Hahn erzielte Hünfeld bei dieser Förderung nach einer italienischen Stadt die zweithöchste Punktzahl bei der Bewertung der partnerschaftlichen Aktivitäten. Bereits 2011 waren die Partnerstädte Hünfeld und Landerneau gemeinsam mit dem Europapreis, der höchsten Auszeichnung des Europarats gewürdigt worden und reihten sich damit in einen Kreis von Städten wie Ankara, Wien, Nürnberg, Warschau und  Charkiw in der Ukraine ein. (pm) +++