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Drei bei der Arbeit im Lilien-Acker: Avner Geiger, Marcel Tröger und Franziska Albrecht - Fotos: Carina Jirsch

EICHENZELL Lilien, wohin man schaut!

"Ein Tag Gartenfest ist wie ein ganzer Urlaub" - heiße Phase der Vorbereitung

12.05.18 - "Wir hatten solche Angst vor Nachtfrost", gesteht Anja Heil die Bedenken der Organisatoren des Fürstlichen Gartenfestes, das über Pfingsten wieder eine Menge Gartenliebhaber in und ums schönste hessische Lustschloss Fasanerie in Eichenzell ziehen wird. Denn die ebenso empfindliche wie elegante Diva, um die sich in diesem Jahr alles drehen wird, ist die Lilie, die nächtliche Kälteeinbrüche sehr übel nehmen würde. Aber in den letzten 18 Jahren hat sich der Wettergott eindeutig als himmlischer Fan des Gartenfestes geoutet und noch jedes Mal blaugoldene Wärme beigesteuert. Warum sollte das beim 19. Mal anders sein?

Sicher, es ist Massenware vom holländischen Großhändler, - aber trotzdem ein Hingucker ...

Ein Fulda-Lilie zum Verspreisen eigens kreiert von Bäcker Ballmaier

Anja Heil hatte schlaflose Nächte aus Angst vor Nachtfrost

Elisabeth Schrimpf vertritt die Stadt Fulda an deren Stand auf dem Gartenfest ...

Myriam Weidmann ist für die Pressearbeit verantwortlich

Der eher dezente und zurückhaltende Stil der Festverantwortlichen verweigert sich dem ständigen "größer, schöner, mehr" der meisten Ausstellungsmacher seit Jahren konsequent. "Wir haben mit 174 Ausstellern dieselbe Anzahl wie sonst auch. Und es sind natürlich auch die allseits beliebten Akteure dabei, die jedes Jahr ihren festen Platz haben", erzählt Anja Heil. Es sei eben die Mischung aus Altbewährtem und Neuem, die die Besucher so anziehend fänden. Jedes Jahr hört man das Lob über die stilvolle Auswahl der Aussteller und über das ästhetische Gesamtensemble aus vielen Mündern. 

Nicht nur wegen der drei Lilien im Stadtwappen von Fulda fühlte sich die Barockstadt dem Fürstlichen Gartenfest in diesem Jahr besonders verbunden und ist zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten. "Wir sind gleich neben dem preisgekrönten Schaugarten im Hofgarten zu finden und nicht zu übersehen", ist Elisabeth Schrimpf als Leiterin des Tourismus- und Kongressmanagements vom Konzept überzeugt. 

"Man sieht nur, was man weiß!"

Susanne Bohl zeigt besondere florale Kunstwerke bei ihrer Spezialführung im Schloss ...

Geschenk für Landgräfin Anna zu ihrer Hochzeit von ihren 17 Jugendfreundinnen, ...

Der besagte Schaugarten von Preisträger Marcel Tröger ist auf 300 Quadratmetern Fläche gerade im Werden: fast 2.000 verschiedene Lilien und Iris-Pflanzen (Schwertlilien) werden in schweißtreibender Arbeit von ihm und seinen Helfern auf den "Lilien-Acker"gepflanzt. Ob sich den Besuchern des Gartenfestes seine Idee hinter diesem Lilienmeer ohne "Nachhilfe" erschließen wird? Der 27-jährige Masterstudent der TU Berlin möchte mit seiner Gestaltung auf die problematischen Produktionsbedingungen im kommerziellen Blumenanbau hinweisen. Überzüchtete Monokulturen werden so mit Pestiziden gespritzt, dass sie giftig, aber auch spottbillig sind. Für solche Verwerfungen, die sich natürlich auch in der Landschaft niederschlagen, sind wir als Verbraucher mitverantwortlich. Mit seinem politischen und kritischen Entwurf konnte der Student die Jury und die Abonnenten der Fachzeitschrift „Gartenpraxis“ innerhalb des Schaugartenwettbewerbs überzeugen. "Dass mein kontroverser und nachdenklicher Entwurf einen Akzent auf dem Fürstlichen Gartenfest setzen wird, freut mich besonders", sagt der Wettbewerbsgewinner. Er hofft, dass der Garten zum Nachdenken anregt: „Wo kommen unsere Blumen her? Kann ein Blumenacker ästhetisch sein? Haben Sie Lust auf Lilien?“

Bereits im Herbst 2017 hat der Lilienexperte Stefan Strasser die Vesica von Schloss Fasanerie – mit Lilien, Iris und Hemerocallis bepflanzt. Leider seien viele Pflanzen dem harten und langen Winter zum Opfer gefallen, aber es blühen trotzdem Lilien, Schwertlilien und Taglilien im Obstgarten des Schlosses. An einer besonderen Stelle sind außerdem zehn Exemplare der bei uns heimischen, vom Aussterben bedrohten Feuerlilie gepflanzt. Am Stand der Lilien-Arche  können Königs-, Türkenbund-, Madonnen- und die extrem seltenen Feuerlilien gekauft werden. Darüber hinaus bietet Stefan Strasser noch die eine oder andere Rarität.

Sein kritisches Konzept will er den Besucher vermitteln

Hund Emil fühlt sich jedenfalls schon heimisch

Auf dem Lilien-Acker wird noch heftig gewühlt

Als kunstvolle Abwechslung zur floralen Pracht draußen zeigt Susanne Bohl geschnitzte und gemalte Blumenstilleben bei ihrer Schlossführung "Blumen im Schloss", die während des Gartenfestes täglich um 14:15 Uhr stattfindet. Und wie immer sorgen auch bei diesem Gartenfest renommierte Pflanzen- und Gartenexperten mit Fachvorträgen für die Wissensvermehrung der Grünliebhaber. "Immer wieder hören wir von Besuchern: ein Tag auf dem Gartenfest ist wie ein ganzer Urlaub",  fasst Anja Heil das ultimative Lob der Gartenfest-Fans zusammen. Na dann: gute Erholung ab nächsten Freitag! (Carla Ihle-Becker)+++


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