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REGION Verkannte Gefahr

Zeckenbiss: Übertragung von FSME und Borreliose auch in der Region möglich

15.05.18 - Zecken leben prinzipiell überall dort, wo es Pflanzen gibt: in Wäldern, Gärten, Wiesen und Parks. Gerade bei den aktuell warmen Temperaturen gibt es naturgemäß wesentlich mehr Stiche durch die Spinnentiere zu verzeichnen, als noch im März. Und auch wenn Osthessen nicht zum FSME- Risikogebiet (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gehört, lohnt sich unter Umständen eine Impfung gegen das humanpathologische Virus.

In Deutschland ist die Frühsommer Meningoenzephalitis seit 2001 meldepflichtig. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) häufen sich die Fälle von Erkrankungen in Hessen lediglich im Süden sowie in einzelnen Landkreisen in Mittelhessen. Obwohl Fulda demnach nicht zum ausgewiesenen Gebiet gehört, wurden in den letzten Jahren sechs Fälle von FSME nachgewiesen.

Der Virus wird beim Einstich aus der Speicheldrüse der Zecke übertragen und kann eine Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und bei einem Teil der Patienten eine Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten auslösen. Neben allgemeinen Schutzmaßnahmen wie dem Absuchen des Körpers nach einem Waldbesuch empfiehlt das RKI eine Impfung gegen FSME den Personen, die sich im Risikogebiet aufhalten, oder beispielsweise häufig im Wald arbeiten.

Wesentlich häufiger als die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen die Achtbeiner jedoch die Lyme-Borreliose. Etwa 5 bis 35 Prozent aller Zecken sind Borrelienträger, in Teilen von Süddeutschland sogar bis zu 50 Prozent. Da diese Erkrankung in Hessen nicht meldepflichtig ist, existieren hier auch keine verlässlichen Fallzahlen. Das RKI geht jedoch von bis zu 200.000 Neuerkrankungen jährlich in ganz Deutschland aus. Eine Schutzimpfung gibt es gegen die Lyme-Borreliose nicht.

Die Inkubationszeit beträgt nach einer Übertragung meist 5 bis 29 Tage und beginnt häufig mit einer Lokalinfektion der Haut, die mit einem charakteristischen Hautausschlag einhergeht. Ein heller roter Ring oder auch Doppelring weitet sich von der Einstichstelle der Zecke nach außen aus. Zusätzlich können Symptome wie Fieber, Herzprobleme, Nackensteifigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder Erbrechen auftauchen.

Unbehandelt können nach mehreren Monaten oder sogar Jahren schwere Komplikationen, etwa am Zentralnervensystem, auftreten, auch bleibende Organschäden sind möglich. Im ersten Stadium kann die Erkrankung noch gut mit Antibiotika behandelt werden, ein Rückgang des Hautausschlages ohne die Einnahme des Medikaments ist übrigens kein Beleg für eine Heilung, da der Erreger bereits gestreut haben könnte.

Hat man eine Zecke am Körper entdeckt, sollte man sie so schnell wie möglich entfernen, denn je länger das Spinnentier unter der Haut steckt, desto größer wird das Infektionsrisiko. Spezielle Zeckenkarten aus der Apotheke oder eine Pinzette eignen sich dafür am besten. Treten nach Tagen oder Wochen Hautveränderungen an der Einstichstelle auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. (mr) +++


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