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Friedhelm Kalbhenn, der Vorsitzende des Krankenhaus-Fördervereins, begrüßt Referent Dr. Steffen Lancee - Foto: Sabine Galle-Schäfer

ALSFELD Wenig Aufwand - jahrelange Sicherheit

„Dickdarmkrebs erfolgreich bekämpfen“ - Vortragsreihe mit Dr. Lancee

15.05.18 - „Bei den Darmkrebsoperationen bieten wir als kleines Haus eine sehr gute Qualität. Es gibt große Darmkrebszentren, die haben auch nicht bessere Ergebnisse als wir. Hier operiert halt nur der Chef oder der Oberarzt den Darmkrebs.“ Der, der das sagt, weiß wovon er spricht: Dr. Steffen Lancee ist Chefarzt am Alsfelder Kreiskrankenhaus und hat schon viele solcher Operationen durchgeführt. Und mit ihm hatte der Förderverein des Krankenhauses somit einen wahren Experten für den jüngsten Vortragsabend gewinnen können, schließlich ging es um das Thema „Dickdarmkrebs erfolgreich bekämpfen“.

65.000 Neuerkrankungen gibt es in Deutschland pro Jahr, führte Lancee aus. 26.000 Menschen sterben pro Jahr an Darmkrebs. Wie das verhindern werden kann, dazu gibt es eine ganze Reihe von Empfehlungen. Der Chefarzt riet, auf die Ernährung zu achten, nicht zu rauchen, Übergewicht zu vermeiden, die Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen und sich regelmäßig zu bewegen „Wenn sie diese Sachen beachten, dann können Sie vorbeugen“, betonte der Allgemein- und Viszeral-Chirurg.

Indes: Es gibt Familien, in denen Darmkrebs – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen – vermehrt auftritt. Lancee empfahl in diesem Fall eine Stammbaum-Analyse und natürlich Früherkennungsuntersuchungen. Generell: Ab 55 sollte man eine Darmspiegelung vornehmen lassen. „Gute Vorsorge kann man inzwischen ambulant machen lassen. Mit modernen Medikamenten kann eine Darmspiegelung schonend und mit geringen Beschwerden durchgeführt werden“, warb der Chirurg für die Vorsorge. Wie wichtig die ist, das machte er am Beispiel Schweden fest: Dort ist Vorsorge Pflicht, die „Anzahl der Krebserkrankungen ist seitdem massiv zurückgegangen“. Denn durch Vorsorge werden die noch harmlosen Polypen, die später einen Krebs auslösen könnten, entdeckt und abgetragen. „Mit wenig Aufwand haben Sie für Jahre Sicherheit“, betonte der Chefarzt. „Nach einer Spiegelung haben Sie zehn Jahre Ruhe.“

Kommt es doch zu einer Krebsdiagnose, „ist das nicht das Ende des Lebens“, machte Lancee Mut. „Ein Siechtum gibt es beim Darmkrebs eigentlich nicht.“ Entscheidend ist das Stadium der Erkrankung. „Krebs im Frühstadium entdeckt, lässt sich gut therapieren.“ Jeder Fall, der im Alsfelder Krankenhaus behandelt wird, wird übrigens mit anderen Ärzten – auch aus anderen Kliniken – besprochen. Tumor-Board nennt sich diese Konferenz, in der die Ärzte gemeinsam beraten, wie der Patient therapiert wird. „Es gibt heute personenbezogene Medizin“, machte Lancee deutlich. Die Zeiten, in denen jeder dieselbe Chemo bekam, sind vorbei. „Wir versuchen mit allen Daten, die gesammelt werden, die beste Medizin für den Patienten zu finden.“

Zum Abschluss seines interessanten Vortrags warf Dr. Steffen Lancee einen Blick in die Zukunft. „Durch die Digitalisierung wird es so viele Hilfsassistenten geben, dass unsere Arbeit noch genauer werden wird.“ Aber: „Der Roboter allein kann den Arzt nicht ersetzen.“ (pm)+++


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