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Durch eine komplett neue Beleuchtung wird Silges zum?„1.?Sternendorf Hessens“, was sowohl den Insekten gut tun wird, als auch die Sternenbeobachtung für die Silgeser besser möglich macht. - Foto: Privat

NÜSTTAL „1. Sternendorf Hessens“

Silges im Nüsttal möchte Vorreiterrolle beim Naturschutz einnehmen

15.05.18 - Das rund 375 Einwohner zählende Dorf Silges in Nüsttal wird das „1. Sternendorf Hessens“. Der „Heimat- und Geschichtsverein“ unter Federführung von Ortsvorsteher Arnold Will und Marco Hanke hat bereits die ersten Schritte unternommen, um dieses Ziel zu erreichen. „Derzeit werden alle 32 Straßenlaternen in unserem Dorf auf energiesparende und insektenfreundliche Amber-LED-Lampen umgestellt“, erläutert Will. Diese sollen weniger Licht in die Umgebung abstrahlen, sondern nur die Straße und den Bordstein erhellen. „Das gelbe Licht wirkt der sogenannten Lichtverschmutzung entgegen“, so Hanke.

Angefangen hatte alles vor rund eineinhalb Jahren, als sich Silges mit seinem Vorhaben bei einem Wettbewerb von „Vio“ und „Europarc Deutschland“ beteiligt hatte. „Wir haben gewonnen und somit Fördermittel für das Biosphärenreservat erhalten“, sagt Will. Bei der Finanzierung des Gesamtprojektes sind außerdem der „Heimat- und Geschichtsverein“ selbst, die Gemeinde Nüsttal, die Untere Naturschutzbehörde und das Hessische Umweltministerium sowie private Sponsoren aus der Gemeinde mit im Boot.

Ein weiterer Teilaspekt in Silges ist das Anlegen von Blühwiesen – eine direkt gegenüber der Kirche. „Wir haben auch eine etwa einen Hektar große Blühwiese neben unserer Streuobstwiese angelegt“, sagt Hanke. Auch Privatleute hätten Teile ihrer Grundstücke zur Verfügung gestellt, um dort Blumen wachsen zu lassen, die Bienen Nahrung geben. Innerhalb des neuen Silgeser Naturschutzprojektes wollen Will und Hanke an den Blühwiesen Informationstafeln aufstellen, „damit die Menschen nicht nur sehen, wie schön das aussieht, sondern damit sie auch lernen, warum das gemacht wird.“ Ein „Insekten-Hotel“ ist bereits in Arbeit und soll am 30. Mai aufgebaut sein.

Nicht mehr lange, und auf dieser Wiese werden insektenfreundliche Blumen sprießen. ...Foto: Göbel

Lehr-Imkerstand

Und damit die Biene auch in Silges heimisch bleibt, plant der Verein in Zusammenarbeit mit dem „Imkerverein Nüsttal“ im „Kindergartenwald“ einen Lehrbienenstand aufzubauen. Markus Lauer und Pascal Meister, zwei Silgeser Imker, beginnen dort, Bienenvölker für interessierte Neu-Imker anzusiedeln. „Die Nähe zum ,Kindergartenwald’ sorgt dafür, dass die Kinder bereits früh Kontakt mit den Bienen haben und die Hemmschwelle gegen Insekten insgesamt niedriger wird“, so Hanke. Die Imker-Grundausstattung stellt der Verein für Neu-Imker zur Verfügung. „Nach rund einem Jahr ,Imkern auf Probe’ können die Utensilien kostendeckend übernommen werden“, sagt Will. Durch notwendige Investition von Neu-Imkern von rund 500 Euro sei die Hürde recht hoch, dieses Hobby überhaupt zu beginnen. „Wir möchten Menschen die Möglichkeit geben, etwas für die Bienen zu tun“, erklärt Hanke. Er kann sich auch vorstellen, dass Schulklassen aus dem gesamten Landkreis sich am Lehr-Imkerstand informieren.

Bereits jetzt betreibt Will als „Rhön-Ranger“ Umweltbildung für Kinder in Silges. Die Information anderer über das, was in Silges passiert, liegt Hanke und Will sehr am Herzen. „Wir möchten Privatpersonen und andere Dörfer anregen, sich ähnlich für den Schutz unserer Umwelt zu engagieren“, sagen sie.

Informationsabend

Am 30. Mai findet ab 19 Uhr ein Informationsabend unter dem Titel „Silges summt“ im Dorfgemeinschaftshaus statt. Die Biologin Sybille Winkel wird zum Thema „Warum sterben Insekten und was können wir tun?“ referieren. Über die energiesparende naturverträgliche Dorfbeleuchtung wird ein Mitarbeiter der „RhönEnergie“ sprechen und die bisher genannten Maßnahmen wird der „Heimat- und Geschichtsverein“ vorstellen.

Wenn es dunkel geworden ist, wird Sabine Frank eine Ortsbegehung mit dem Thema „Lichtverschmutzung“ veranstalten. Das Ende der Veranstaltung ist gegen 23 Uhr geplant. „Wir freuen uns, wenn viele Menschen – auch aus anderen Dörfern – kommen und vielleicht über eigene Maßnahmen nachdenken, die in ihren Gärten und Heimatorten umsetzbar sind“, so Will. Denn Silges möchte mit Beispielfunktion für den Natur- und Umweltschutz vorangehen. Informationen zu den Projekten in Silges gibt es auch unter www. silges.de im Internet. (Christopher Göbel)+++


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