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Podiumdiskussion im Bonifatiushaus Fulda mit: Dr. Andrea Keller, Stefanie Wahl, Gunter Geiger, Günter Wolf, Kiflemariam Gebrewold und Wiltrud Rösch-Metzler. - Foto: Bonifatiushaus

FULDA Kriege fallen nicht vom Himmel

Akademieabend zu Rüstungsexporten und Militarisierung im Bonifatiushaus

21.05.18 - Kriege fallen nicht vom Himmel: Rüstungsexporte und Militarisierung standen im Zentrum einer Podiumsdiskussion im Bonifatiushaus in Fulda. Über 40 interessierte Gäste waren gekommen, um die Diskussion zwischen Wiltrud Rösch-Metzler (Bundesvorsitzende pax christi), Kiflemariam Gebrewold (Fachreferent Badische Landeskirche), Dr. Andrea Keller (Philosophin) und Günter Wolf (Publizist und Präsident der Internationalen Offiziers- und Soldatengesellschaft) zu verfolgen.

In ihrem Eingangsstatement sprach sich Wiltrud Rösch-Metzler klar gegen Rüstungsexporte und die von Verteidigungsministerin von der Leyen geforderte Erhöhung des Wehretats aus: „In Verbindung mit Waffen stockt der Frieden, es geht nicht voran mit dem Frieden“, meinte Rösch-Metzler. Kiflemariam Gebrewold sprach über die Folgen von Rüstungsexporten in Krisengebiete und die Problematik der Endverbleibskontrolle der gelieferten Waffen. Diese könne nicht gewährleistet werden, so dass Lieferungen an kriegsführende Staaten, wie Saudi-Arabien oder Krisenstaaten in Afrika, Konflikte weiter befeuern und nicht zu Sicherheit und Frieden beitragen.

Aus philosophischer und sozialethischer Sicht ordnete Dr. Andrea Keller das Thema in die Diskussionen zum gerechten Frieden ein. Der sei voraussetzungsvoll und brauche angesichts globaler Probleme eine globale Instanz, die sich für die Wahrung und Herstellung eines weltweiten Friedens einsetzt. Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebiete lehnte Keller ebenfalls ab.

Einziger Befürworter von Rüstungsexporten auf dem Podium war Günter Wolf. Waffen seien notwendig zur Landesverteidigung, und dieses Recht habe jeder Staat. Die zunehmende Anzahl an Auslandseinsätzen der Bundeswehr sah Wolf jedoch kritisch. „Würden die Soldaten selbst über Auslandseinsätze abstimmen, würde es weniger davon geben“, so Wolf.

Anschließend hatte das Publikum die Möglichkeit, sich mit Fragen und Statements in die Diskussion um das Für und Wider von Rüstungsexporten einzubringen. „Kriege fallen nicht vom Himmel, Frieden aber auch nicht“, lautete ein Kommentar zum Abschluss. Moderiert wurde das Podium von Stefanie Wahl, Referentin beim BDKJ Fulda, und Gunter Geiger, dem Leiter des Bonifatiushauses.

Die Veranstaltung fand anlässlich des bundesweiten Staffellaufs gegen Rüstungsexporte – Frieden geht statt, der am 21. Mai in Oberndorf startet und über Karlsruhe, Frankfurt, Fulda, Kassel nach Berlin führt. Am 26. und 27. Mai macht der Staffellauf Station in Fulda. Die lokalen Unterstützerorganisationen laden ganz herzlich zur Teilnahme am Friedensfest am 26. Mai ab 18 Uhr auf den Bahnhofsvorplatz ein. Am Sonntag, den 27. Mai, besteht die Möglichkeit, einen Teil der Strecke mitzugehen und von Fulda nach Kämmerzell zu laufen. Start ist um 7 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Weitere Informationen zum Staffellauf gegen Rüstungsexporte unter: www.frieden-geht.de. (pm) +++


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