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Jubel in blau und weiß: der FC Eichenzell ist Meister der Gruppenliga und steigt in die Verbandsliga auf. - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FUSSBALL FC Eichenzell - FSV Thalau 1:1 (0:0)

Drama in der Schlussphase: Kitagenda schießt Eichenzell zum Titel

22.05.18 - Der FC Eichenzell ist Meister der Gruppenliga: Dank eines 1:1 (0:0)-Unentschieden im Spitzenspiel am Pfingstmontag gegen den FSV Thalau sicherte sich die Elf von Trainer Heiko Rützel einen Spieltag vor Ende der Saison den Titel und den Aufstieg in die Verbandsliga. George Kitagenda traf in der Schlussphase per direkter Ecke zum Endstand und sicherte den nötigen Punkt zur Meisterschaft.

Fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Verbandsliga - damals stieg der FC unter Oliver Starke über die Relegation ab - kehren die Britannen zurück. Zuletzt wurde Eichenzell 2011 unter Zlatko Radic, übrigens passend zum 100-jährigen Vereinsjubiläum, Meister der Gruppenliga. Nach zwei Jahren in der Verbandsliga mussten die Britannen aber wieder den Gang in die Gruppenliga antreten, in der sie in den letzten Jahren stets zu den Spitzenmannschaften zählten. Nun krönten Heiko Rützel und Co. ihre starke Saison und bescherten ihren Kapitän Matthias Heumüller zudem ein Karriereende wie erwünscht.

„Ich hätte es nicht schöner schreiben können“, sagte ein freudestrahlender Matthias Heumüller, der in seinem letzten Heimspiel als aktiver Spieler zum Meister gekrönt wurde. Und was in der Schlussphase der Partie zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten passierte, hätte wohl wirklich kaum jemand schreiben können. Zuerst traf Timo Müglich nach einer Ecke per Kopf und riss die Britannen wenige Minuten vor dem Ende aus allen Meisterschaftsträumen (86.). „Da denkst du, alles ist vorbei“, gab auch Heumüller zu, dass er die Meisterfeier gedanklich schon verschoben hat.

Doch was zwei Minuten später passierte, „ist eine eigene Geschichte“, war auch Eichenzells Trainer Heiko Rützel etwas sprachlos. Denn George Kitagenda, der wie Heumüller vor dem Spiel verabschiedet wurde, legte sich den Ball zur Ecke parat und drehte ihn über den Keeper hinweg in die Maschen (88.). „Das war nicht zu 100 Prozent geplant, eigentlich wollte ich den hoch reinbringen. Die Emotionen danach waren der Wahnsinn“, sagte der Torschütze, der in einer Jubeltraube vor der Eichenzeller Bank verschwand.

Zuvor sahen die rund 500 Zuschauer eine etwas zähe Partie. Zwar kontrollierte der FC Eichenzell die erste Halbzeit, doch klare Torchancen waren Mangelware. Ein Freistoß von Kitagenda kann Markus Herber noch über die Latte lenken (7.), Denis Strom vom FSV Thalau verfehlte aus 16 Metern nur knapp (39.). Im zweiten Durchgang das Spiegelbild, denn nun war der Zweite griffiger in der Begegnung und überraschte die Hausherren mit schnellem, direktem Spiel in die Spitze.

„Wenn man das Spiel über die 90 Minuten betrachtet, hätten wir gewinnen müssen. Wir waren spielerisch und in den Zweikämpfen stärker“, sagte FSV-Trainer Jörg Meinhardt. Möglichkeiten zur Führung hatte Thalau zu Beginn reichlich, doch auch beste Chancen wie ein starker Distanzschuss von Müglich (48.) und ein Kopfball von Tekleyes (49.) gingen nicht über die Linie. „Glückwunsch an Eichenzell, das haben die sich verdient“, gratulierte Meinhardt fair, der aber auch seiner Mannschaft ein Kompliment aussprach, die am kommenden Wochenende gegen den TSV Künzell einen echten Showdown um den Relegationsplatz haben.

„Wir haben verkrampft gespielt“, sagte Rützel hingegen, der die geschaffte Meisterschaft so kurz nach Schlusspfiff noch nicht so ganz greifen konnte. Doch auch sein Team hätte den Sack frühzeitig zu machen können, Özuvaci (58.) und alleine Lucas Maierhof mit drei sehr guten Gelegenheiten (68., 71., 83.) hätten das Spiel entspannter gestalten können. Aber das hätte dem Drehbuch in der Schlussphase einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Mir geht’s durch den ganzen Körper“, lässt Heumüller in seine Gefühlswelt blicken. Seine Teamkollegen ließen sich vor dem Spiel einiges einfallen und hatten beim Aufwärmen T-Shirts mit dem Konterfei des Kapitäns und der Aufschrift „Danke Heumi“ übergestreift. „Ich hatte Gänsehaut und Pipi in den Augen“, gestand der Kapitän, der sechs Jahre für die Britannen auflief.

Während Rützel die charakterliche Stärke seiner Mannschaft hervorhebt, sind die Feierlichkeiten beim Meister schon in vollem Gange. „Wir machen das spontan, das A und O ist die kurzfristige Planung“, sagte Heumüller, der keine Bedenken hat, dass die Meistersause nicht durchstartet. Oder wie es Kitagenda auf den Punkt bringt: „Heute hauen wir die Tür zu“. (Tino Weingarten)

 

DIE STATISTIK ZUM SPIEL

FC Eichenzell: Christian Kirbus – Dominik Schlag, George Kitagenda, Moritz Müller, Lucas Maierhof, Lukas Heil, Christian Müller (63. Gabriel Müller), Matthias Heumüller (50. Benedikt Müller), Abdullah Özuvaci (73. Martin Kriwoschein), Jonathan Müller, Daniel Kratz.

FSV Thalau: Markus Herber – Sebastian Kress, Timo Müglich, Florian Storch, Niko Velic (17. Leon Koch), Daniel Zimmer (84. Lukas Brehl), Munir Tekleyes, Denis Strom, Burak Vardar, Christoph Bohl (81. Dennis Fischer), Dzejlan Salkovic.

Schiedsrichter: Nicklas Rau (Wöllstadt).

Zuschauer: 500.

Tore: 0:1 Timo Müglich (86.), 1:1 George Kitagenda (88.). +++


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