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Eine kleine, ausgesuchte Runde hatte sich zur Feierstunde in der KJB eingefunden - Fotos: Privat

ALSFELD Kreisjugendbücherei feiert 20. Geburtstag

Zwischen Lexika und Google: die KJB als moderner Lernort für alle

22.05.18 - Erstmals erwähnt wurde sie in einem Artikel über das Schulleben an der Albert-Schweitzer-Schule im Jahr 1999, doch schon zwei Jahre zuvor hatten zwei engagierte Lehrkräfte damit begonnen, einer kleinen, nicht sonderlich viel beachteten Bibliothek an dem Standort der Albert-Schweitzer-Schule in der Krebsbach neues Leben einzuhauchen. Gleichzeitig begründeten sie damit auch eine dauerhafte Schulkooperation: Hans Heinrich März von der ASS und Margret Gerschlauer von der Max-Eyth-Schule (MESA) brachten viele kreative Ideen ein, um den Schülerinnen und Schülern beider Schulen ein hochwertiges und umfangreiches Angebot sowohl an Fachliteratur als auch an Belletristik zu machen. Die Geburtsstunde der KJB, der Kreisjugendbücherei - datiert also irgendwo zwischen 1997 und 1999, wie Jean Rossa, Lehrerin an der ASS und neben der festangestellten Bibliotheksfachkraft Ute Schneeberger die Dienstälteste im KJB-Team, kürzlich in ihrer Begrüßung kundtat, als in kleiner, aber ausgesuchter Runde der 20. Geburtstag der Einrichtung gefeiert wurde.

Das Gesicht der KJB: Bibliothekarin und Lernberaterin Ute Schneeberger. ...

Marianne von Kölichen stellte die KJB als interaktiven, vielfältigen Lernort vor. ...

Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, nahm konkrete Wünsche mit nach Lauterbach. ...

Zur Feierstunde in der KJB konnte Rossa, die auch Teil des Vorstandsteams der LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V. ist, eine feine Auswahl an Mitwirkenden, Unterstützern und Weggefährten begrüßen, darunter Mitbegründer Hans Heinrich März, die Schulleitungsteams der beiden beteiligten Schulen und Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V.

Ganz besonders herzlich begrüßte Rossa das aktive Mediathekenteam: ihre Kollegin Katja Körner, Eva Schlosser und Marianne von Kölichen von der Max-Eyth-Schule sowie die festangestellten Bibliothekskräfte Ute Schneeberger und Silke Lanz. Auch den Schulhausverwalter Thilo Kopp vergaß sie nicht – alle Genannten trügen maßgeblich zum Erfolg der KJB ein, von der wiederum zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und andere Nutzer profitierten.

In einem kleinen Rückblick markierte Rossa wichtige Stationen der KJB, die bereits 1999 ein kleines Internet-Café beherbergte – zwei Computer standen damals zur Verfügung. Nur ein Jahr später wurde die Ausleihe von Karteikarten auf die Software Littera umgestellt, und seit 2004 kümmert sich mit Ute Schneeberger eine festangestellte Kraft um die Bestandspflege der Medien und die Beratung der Nutzer. Schneeberger ist seit 2014 außerdem qualifizierte Lernberaterin und kommt damit dem erweiterten Nutzungsspektrum der Bücherei sehr entgegen. Denn dort gibt es längst nicht mehr nur Bücher zum Ausleihen: Ein ständig wachsender Teil der insgesamt 15.500 Medien an beiden Schulstandorten der ASS sind elektronische Medien, wie Rossa ausführte. Darunter befindet sich seit neuestem auch das Online-Archiv der Süddeutschen Zeitung. Neben der reinen Ausleihe finden verschiedenste Beratungen und Workshops statt, wie später noch ausgeführt wurde. „Mit der Ausleihe eines Romans ist es längst nicht mehr getan“, brachte Rossa es auf den Punkt.

2014 erhielt die KJB einen neuen Anstrich: Sie wurde moderner gestaltet, offener und frischer, und hat sich seitdem als Treffpunkt von Schülerinnen und Schülern bewährt, die in ihren Freistunden ein ruhiges Plätzchen suchen, zum Lesen und Lernen, aber auch zum Chillen. Immer weiter arbeite das Mediathekenteam an neuen Ideen und Verbesserungen, um die KJB auch für die Zukunft fit zu halten, so Rossa. Mit Blick auf die anwesenden Vertreter des Kreises, den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak und Peter Schwärzel vom Amt für Schulen und Liegenschaften, äußerte sie den Wunsch nach einer neuen Einrichtung: Regale, Stühle, Bodenbelag und nicht zuletzt das inhaltliche Angebot – es gäbe vieles, was immer noch besser werden könne: „Es ist nie genug“, wurde Rossa deutlich.

Annette Knieling, kommissarische Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, ...

Thomas Möller von der Max-Eyth-Schule unterstrich die gute Zusammenarbeit von Max-Eyth-Schule ...

Jean Rossa, Mediathekenverantwortliche an der Albert-Schweitzer-Schule, hatte ...

Nach ihr stellte Marianne von Kölichen von der MESA die KJB als expliziten Lernort vor: Das dort angesiedelte Selbstlernzentrum als ein Angebot der Erwachsenenbildung beispielweise oder die interaktiven Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler der INTEA- und DAZ-Klassen, derjenigen also, die Deutsch als Zweitsprache erlernen. Auch Schulabschlussnachholer lernen dort genauso wie Schülerinnen und Schüler, die „den Unterschied zwischen Googeln und Recherchieren“ kennenlernen, Zitierregeln nahegebracht bekommen oder Möglichkeiten der Office-Programme wie Word oder Power Point. Hier machen beide Schulen verschiedene Angebote, wobei die Übergänge fließend und die Kooperationen beider Schulen zunehmend sind. „Geld ist rund und rollt weg“, zitierte von Kölichen den Dichter Heinrich Heine – auch sie bat damit die Vertreter der Politik um weitere, großzügige Unterstützung. Gleichzeitig dankte sie dem Kreis für die finanzielle Basis und allen anderen für das ungeheure Engagement.

Diesem Dank schloss sich auch Dr. Mischak in seinem Grußwort an. Er unterstrich die Bedeutung von Bibliotheken auch im Zeitalter der IT und des Internets: Hier gehe es besonders darum, wie man dort das Wissen findet. Die KJB und ihr Team leisteten auf diesem Gebiet nun schon seit über zwanzig Jahren beste Arbeit; die Wünsche des Teams nach mehr finanzieller Unterstützung nehme er gerne mit in die Kreisverwaltung.

Bürgermeister Stephan Paule würdigte die Leistung des KJB-Teams.

Bürgermeister Stephan Paule schwelgte sodann in Erinnerungen: Als ehemaligem ASS-Schüler sind ihm die Räume der KJB wohlvertraut. Er würdigte die Arbeit des Mediathekenteams, das mit seinem Einsatz der KJB neuen Schub gegeben und den Umgang mit neuen Medien in das Angebot der Bücherei aufgenommen habe. „Das was hier mit den Medien gemacht wird, ist das Entscheidende“, lobte der Rathauschef Jean Rossa und ihre Mitstreiterinnen.

Annette Knieling, kommissarische Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, habe die Bibliothek bereits nach wenigen Wochen als lebendigen Ort kennengelernt, der gut genutzt werde, sagte sie in ihrer Ansprache. Sie zeigte sich erfreut, neben den vielen neuen Medien auch Klassiker wie Gero von Wilperts Sachwörterbuch der Literatur zu finden, ein Indiz dafür, dass es neben allem Schnelllebigen auch bleibende, zuverlässige Werke gebe, die man den Schülerinnen und Schüler anbieten könne. „Bücher eröffnen auch heute noch neue Welten“, schloss Knieling, die für sich selbst auch ein solches Buch für das lange Wochenende gefunden hatte.

Als letzter Redner würdigte Thomas Möller, stellvertretender Schulleiter der Max-Eyth-Schule, die Bibliothek gerade in Zeiten vieler Reize als Ort der Ruhe. Sie biete eine Atmosphäre, in der man gut arbeiten könne. Bücher zu lesen rege die Fantasie an und steigere die Kreativität, so Möller, der auch den Anwesenden dazu riet, wieder mal ein gutes Buch zur Hand zu nehmen. Abschließend ging er auf die gute Zusammenarbeit der Max-Eyth-Schule mit der Albert-Schweitzer-Schule ein und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass auch zukünftig weitere gemeinsame Projekte realisiert werden können.

Zum Abschluss der Feierstunde unterstrich Jean Rossa noch einmal die Bedeutung der KJB, die man gerne an diesem Standort halten möchte. „Neben all dem, was wir jetzt schon anbieten, sind wir immer offen für neue Ideen und Projekte, die von den Schulen sowie den Schülerinnen und Schülern an uns herangetragen werden.“ Was sich daraus entwickeln wird, darauf wird man in der KJB spätestens zum 25-jährigen Jubiläum blicken. (pm) +++


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