Polnische Senioren berichteten über Schreckenserlebnisse aus Kindheit

23.05.18 - 150 Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe sowie einige kaufmännische Auszubildende aus der diözesanen Caritas-Zentrale am Dom nahmen an einem Zeitzeugengespräch in der Aula des Fuldaer Marianums teil, zu dem die Schule die derzeitigen Caritas-Gäste aus Polen eingeladen hatte. Sechs Seniorinnen und Senioren, die in ihrer Kindheit Verfolgung und Gewalt durch das NS-Regime erlitten hatten berichteten über spannende Erlebnisse.

In Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk lädt die Caritas Fulda alljährlich eine Gruppe von betroffenen Menschen aus dem östlichen Nachbarland zu einem Versöhnungsbesuch nach Osthessen ein. Die Senioren, die im Kloster Hünfeld beherbergt und von der Caritas-Mitarbeiterin Monika Klug betreut werden, machen eigentlich einen Erholungsurlaub, doch stehen sie immer gerne für Gespräche mit jungen Menschen zur Verfügung, um diesen zu erzählen, was sie und ihre Familien in den Konzentrationslagern erleiden mussten. Die Schule verspricht sich von den Zeitzeugengesprächen eine Vertiefung des Geschichts- und Religionsunterrichtes, da der Inhalt der Lehrbücher die Vergangenheit natürlich nicht mit solchen Emotionen und der Anschaulichkeit von authentischen Berichten wiedergeben kann.

Bei der Fragerunde der Schüler beteiligten sich auch die Caritas-Auszubildenden ...

So hörten die Jugendlichen den polnischen Gästen dann auch äußerst konzentriert und aufmerksam zu. In der anschließenden Fragerunde, an der sich auch die Caritas-Auszubildenden aktiv beteiligten, zeigten sie großes Interesse und auch Empathie für die Empfindungen der polnischen Senioren. Einig waren sich alle am Ende des Gespräches darin, dass es wichtig sei, solche Erinnerungen wach zu halten und von Generation zu Generation weiter zu geben, damit sich derartige rassistisch motivierte Gewalt nie mehr wiederholen kann. Ein weiteres Zeitzeugengespräch wird noch in der Caritas-Altenpflegeschule stattfinden. (pm)+++