Zwei Tore, die über die Relegation entscheiden können

25.05.18 - Wer vertritt Osthessen in der Relegation zur Verbandsliga Nord? Zwei Teams werden sich am Samstag (18 Uhr) im Thalauer Wittiggrund darum reißen. Der FSV Thalau, Tabellenzweiter der Gruppenliga empfängt seinen Verfolger, den TSV Künzell. Während der FSV Thalau bereits zum zweiten Mal hintereinander die Aufstiegsspiele erreichen kann, wäre es für den TSV Künzell der größte Erfolg der Vereinsgeschichte in der jüngsten Vergangenheit.

Doch wie stehen die Chancen, wer macht das Rennen? Der FSV Thalau liegt mit 62 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 59 Punkten auf dem dritten Platz gelegen braucht die Mannschaft von Tobias Hahner mindestens einen Sieg, um die Chance auf die Relegation zu haben. Denn weil Thalau den direkten Vergleich im August 2017 mit 2:1 gewonnen hat, muss Künzell mit zwei Toren Unterschied gewinnen. Ein 1:0 oder ein 3:2 würden nicht reichen.

Jörg Meinhardt steht kurz davor seine Mannschaft zum zweiten Mal hintereinander ...

Den Fans war die Niederlage egal. Sie feierten "ihre Jungs"

Der FSV Thalau hingegen würde selbst mit einer 0:1-Niederlage den wiederholten Weg in die Relegation zur Verbandsliga antreten. Doch Thalaus Trainer Jörg Meinhardt erhebt den mahnenden Zeigefinger. Vergab seine Mannschaft doch erst im Spiel gegen die Spvgg. Hosenfeld am Pfingstsamstag die Relegation unter Dach und Fach zu bringen. „Wir wissen was für eine schwere Aufgabe auf uns wartet. Und das, obwohl wir die vermeintlich bessere Ausgangslage haben“, so Meinhardt und lobt die Qualität des Gegners, „Künzell hat eine Mannschaft aus vielen, vielen erfahrenen Spielern wie David Bettendorf oder Alexander Scholz, um nur einige Namen zu nennen.“ Scholz und Bettendorf spielten beide mit dem TSV Lehnerz in der Verbands- und Hessenliga.

Doch zurück zum Thema: zwei Tore könnten Thalau die Relegation kosten. Zwei Tore machten der Meinhardt-Elf auch im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung. Mit 0:2 unterlag man dem SV Kaufungen. „Am Ende hat es leider nicht geklappt. Die Rahmenbedingungen haben hingegen sehr gut gepasst“, erinnert sich Meinhardt.

Die Fans als „zwölfter Mann“

Abklatschen mit Peter John (r.): Künzells Trainer Tobias Hahner (l.)

Dass der FSV Thalau eine riesige Fangemeinde hinter sich stehen hat, die die Mannschaft immer und überall anfeuern und auch tragen, ist in der osthessischen Fußballwelt bekannt. Aber auch der TSV Künzell hat diesen „zwölften Mann“ hinter sich stehen. Dies hat Künzells Trainer Tobias Hahner, der nach dieser Saison sein Amt niederlegen und an Markus Pflanz (aktuell Trainer der SG Aulatal, Anm.d.Red) weitergeben wird, am eigenen Leib erfahren. „Es ist schön zu sehen wie die Fans hinter der Mannschaft stehen. Besonders gesehen hat man es beim Heimspiel am Pfingstmontag, wo ich verabschiedet wurde“, erkennt Hahner die Unterstützung der Fans an.

Die Fans des TSV Künzell sind auf jeden Fall heiß, haben sie doch glatt für das Spiel am Samstag einen Bus gechartert. In Thalau werden sie aber nicht nur das Rennen um die Relegation bestaunen können. Bereits um 15:30 Uhr trifft der TSV Künzell II in der A-Liga Fulda/Rhön auf den FSV Thalau II.

Tobias Hahner ist jetzt schon wahnsinnig stolz auf seine Jungs

Ob die Künzeller- Fangemeinde am Samstag auch das Erreichen der Relegation feiern kann? „Es wäre die Krönung einer super Saison“, so Hahner, der jetzt schon ein riesen Lob an seine Mannschaft ausspricht, „den dritten Platz haben wir sich. Ich bin wahnsinnig stolz und selbst wenn wir die Relegation nicht erreichen, dann ist das kein Weltuntergang.“

Es wird also spannend, welcher Verein Osthessen in der Relegation zur Verbandsliga vertreten wird. Zwei Tore könnten zwischen Sieg und Niederlage unterscheiden. Seiner Mannschaft unter die Arme greifen könnte Künzells Trainer Tobias Hahner selbst. Im Spiel gegen die Spvgg. Hosenfeld am Pfingstmontag wechselte sich der 32-Jährige für Peter John ein: „Auf der Bank werde ich definitiv sitzen und wenn es passt, dann wechsele ich mich selbst ein. Den anderen Jungs würde ich trotzdem den Vortritt lassen.“ (Franziska Vogt) +++