Immer mehr Wehren Fusionieren - Frauen auf dem Vormarsch bei den Aktiven

27.05.18 - Ein Stadtteil der Eisenbahnerstadt Bebra sorgte am Wochenende für Schlagzeilen, in Gilfershausen fand der Kreisfeuerwehrverbandstag Hersfeld-Rotenburg statt und die Aktiven konnten, nach ca. 3.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden, den Feuerwehrspielplatz am Sonntag offiziell an die Kinder des „Dollen Dorfes 2004“ übergeben. Aber vorher trafen sich am Freitagabend die Delegierten der 146 Freiwilligen und drei Werks/Betriebsfeuerwehren des Kreises Hersfeld-Rotenburg im großen Festzelt des 390 Seelen zählenden Stadtteils zum alljährlich stattfindenden Kreisverbandstag. Dazu konnte Verbandsvorsitzender Thomas Specht zahlreiche Ehrengäste und viele Feuerwehrleute begrüßen.

Nach der Eröffnung blies Johannes Koch aus Weiterode zu Ehren und zum Gedenken der verstorbenen Wehrleute das Trompetensolo „Ich hat einen Kameraden“. Danach begrüßte als Vertreter der Stadt Bebra, Stadtrat Georg Soldan die Gäste und Delegierten im „Dollen Dorf Gilfershausen“ und wies auf die vielfältigen Aktivitäten der Wehr Gilfershausen mit den „Löschminis“ und dem nahezu genialen Feuerwehrspielplatz hin, was auch überregional in den Medien gewürdigt wurde.

Trompeter Johannes Koch

Verbandsvorsitzeender Thomas Specht gibt den Jahresbericht

Stadtrat Georg Soldan

Die Riege der Ehrengäste

Bebras Altbürgermeister Horst Groß, mitte

Weniger aktive Männer, aber mehr Frauen

Von einem Rückgang bei den aktiven Feuerwehrmännern, (minus 23) aber einem erfreulichen Zuwachs von acht aktiven Frauen in den Einsatzabteilungen bei den Kreisfeuerwehren berichtete Thomas Specht. Das sind wieder 15 Aktive weniger als im Vorjahr. Die Gesamtzahle der Aktiven beträgt aktuell 3.326, in den Alters- und Ehrenabteilungen sind 1.839 Senioren gemeldet, in den Kindergruppen 426 und in den Jugendfeuerwehren 928 Mädchen und Jungen. Das ergibt eine Gesamtzahl der gemeldeten Aktiven und Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen laut Statistik 6.852 - 335 weniger als im Vorjahr! In den Feuerwehrvereinen sind 11.000 Mitglieder registriert, die sich bei 120.000 Einwohner des Kreises auf 20 Kommunen verteilen.

Noch stabile Mitgliederzahlen, Wehren fusionieren

Zurzeit habe man aber noch eine stabile Mitgliederzahl bei den Aktiven, wobei man feststellen muss, dass immerhin schon in fünf Kommunen sich Stadt- oder Ortsteilfeuerwehren zusammengeschlossen haben. Hierbei habe man erfreulicherweise das „Kirchturmdenken“ vergangener Zeiten außen vorgelassen und die Tagesalarmbereitschaft durch diese Fusionen gestärkt.

Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Spölstra

Landrat Dr. Michael Koch

CDU-MDL Lena Arnold

Ehrenamtliche sind keine Verwaltungsmenschen

Viele Veranstaltungen und Versammlungen wurden von den Mitgliedern des Kreisvorstandes wieder besucht, wobei 389 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr ausgezeichnet werden konnten.

„Es fällt mir auf, dass wir uns seitens der Verwaltung von der ehrenamtlichen Schiene immer mehr entfernen und da brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Zeiten wo Führungskräfte 10-20 Jahre im Amt sind, immer seltener werden, weil sie festgestellt haben, dass sie eigentlich keine Verwaltungsmenschen sind. Es könne nicht sein, dass ehrenamtliche Führungskräfte Ausschreibungen für Löschfahrzeuge, Abrechnungen von Einsätzen, oder ganze Feuerwachen planen und deshalb sei es für ihn nicht verwunderlich, dass man in zwei Ortsteilen von Kommunen im Kreis Hersfeld-Rotenburg keine Wehrführer mehr gefunden habe, denn das ist die logische Folge von immer ehrenamtlicher Verwaltungsarbeit, so die Feststellungen von Thomas Specht“.

Erfreulich sei, dass man in Breitenbach/H, Philippsthal, Nentershausen und Ronshausen neue Gemeindebrandinspektoren gefunden habe. Thomas Specht berichtete noch von weiteren drei Beisitzern im Verbandsvorstand, von der Beschaffung eines Anhängers für den vom Land Hessen gesponserten Schaumlöschtrainer und von dem für dieses Jahr geplanten Seniorentag für den Altkreis Hersfeld, der am 13. Oktober 2018 in Kirchheim stattfinden soll.

SPD-MDL Thorsten Warnecke

Brandschutzdezernent beim RP Kassel Thomas Finis

Chef der Polizeistation Rotenburg/F, erster Hauptkommissar Elmar Vogel

Reinhard E. Matthäi, DRK-Hersfeld

Jürgen Brill, DLRG

Reinhold Bleß, Kreisverkehrswacht

Rechenschaftsbericht des Kreisjugendfeuerwehrwartes

Bernd Spölstra berichtete von zurzeit 81 Jugendfeuerwehren im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit insgesamt 286 weiblichen und 642 männlichen Mitgliedern. Dem stehen aber leider auch die Abmeldungen von drei Jugendgruppen gegenüber, die komplett ihren Betrieb eingestellt haben. Das ergibt eine Gesamtmitgliederzahl von 928 Mädchen und Jungen, ein Minus von 19 Mitgliedern gegenüber dem Jahr 2016. Zum Ende des Berichtsjahres 2017 waren 49 Kinderfeuerwehren gemeldet, das sind drei weniger als im Jahr 2016. Hier sind die Mitgliederzahlen, trotz der drei abgemeldeten Gruppen, aber stabil. Die Gesamtmitgliederzahl wird mit 428 angegeben. In den 49 aktiven Gruppen der Gemeinden bereiten sich 130 weibliche und 298 männliche Kinder im Alter vom sechs bis 10 Jahre auf eine spätere Übernahme in die Jugendfeuerwehr vor, das ist ein Kind mehr als 2106. Das Ergebnis der Statistik hört sich nicht so gut an, wenn man aber mal davon ausgeht, dass drei Jugendfeuerwehren und drei Kindergruppen abgemeldet wurden, konnte das nur durch die hervorragende Arbeit der Jugendwartinnen/Warte wieder wettgemacht werden.

Grußworte entrichteten Landrat Dr. Michael Koch, CDU-MDL Lena Arnold, SPD-MDL Thorsten Warnecke, Brandschutzdezernent beim RP Kassel Thomas Finis, als Vertreter der Landesfeuerwehrschule Marco Kauffunger, der Leiter der Polizeistation Rotenburg/F erster Polizeihauptkommissar Elmar Vogel, der die gute und reibungslose Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr besonders hervorhob und Notfallseelsorger Pfarrer Alexander Riedel. Grüße übermittelten die Vertreter der Kreisfeuerwehrverbände Werra-Meißner und des Wartburgkreises, sowie der DRK Kreisverbände Rotenburg/F und Hersfeld, des DLRG und der Kreisverkehrswacht.

Notfallseelsorger Pfarrer Alexander Riedel

Der Anhänger wird übergeben, gesponsert vom Kreisverband, von links: Reinhold ...

Ein Spende vom DRK Rotenburg/F für den Spielplatz konnte WF Mike Heckroth, links entgegen ...

Für die Ausrichtung des Verbandstages 2019 lagen dem Vorstand die Bewerbungen von Kirchheim und Rohrbach vor. Bei der anstehenden Abstimmung erhielt Rohrbach die meisten Stimmen und wurde mit der Ausrichtung beauftragt. Im Anschluss an die Versammlung wurde der neue Anhänger an die Kreisausbilder übergeben. (Gerhard Manns) +++