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- Fotos: Miriam Rommel

FULDA Immer mehr Jagdscheininhaber

LJV-Präsident Dr. Ellenberger spricht Klartext auf Landesjägertag

28.05.18 - „Nach 24 Jahren trifft sich die hessische Jägerschaft endlich wieder in Fulda“, lobte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld anlässlich des Landesjägertages in der Fuldaer Orangerie am Samstagvormittag. „Das könnte ruhig öfters vorkommen.“ Die Jagd, so führte er aus, sei in der Region schon immer von großer Bedeutung gewesen. „Ein bisschen mit Wehmut blicken vielleicht einige zurück auf die Zeiten, als es hier noch enorm viel Rot- und auch Auerwild gab.“ Den anwesenden Jägern dankte der Oberbürgermeister für den Schutz von Kultur- und Landwirtschaft, sowie für den Erhalt bedrohter Arten „1.400 Jagdscheininhaber gibt es im Landkreis Fulda, die Tendenz ist steigend.“

Dies sei eine positive Entwicklung, die es zu Unterstützen gelte. „Die Akzeptanz der Jägerschaft muss weiter gestärkt werden, es ist gut, wenn sich mehr Menschen für das Thema begeistern, denn es braucht Menschen, die sich um den Natur- und Artenschutz kümmern.“

Umweltministerin Priska Hinz betonte gleich am Anfang ihres Grußwortes, dass die Arbeit zwischen Ministerium und dem Landesjagdverband (LJV) nicht immer einfach wäre. „Ich will nicht verschweigen, wir sind uns nicht immer einig.“ Besonders die Frage der Biodiversität sei sicher schwierig, so die Umweltministerin. Trotzdem würde es eine produktive Zusammenarbeit geben, schließlich brauche man von Landesseite auch die ortskundigen Jäger, beispielsweise für die Zählung von Stockenten, Gänsen oder Feldhasen.

Umweltministerin Priska Hinz

Erst in der jüngsten Vergangenheit gab es eine große Diskussion zwischen Landesjagdverband und dem Hessischen Umweltministerium bezüglich des Erhalts der Artenvielfalt. Der Landesjagdverband hatte sich mit einem offenen Brief an Ministerin Hinz gewandt und unter anderem gefordert, neben anderen Naturschutzverbänden ebenfalls Beachtung als Naturschützer zu erhalten.

Ein weiteres Thema, welches für unterschiedliche Meinungen zwischen den Parteien sorgt, sprach die Ministerin ebenfalls an. „Die Jagdschonung von Waschbären in der Brut und Setzzeit erachte ich als richtig. Das ist auch so im Jagdgesetz verankert, das erfordert auch die Jagdethik.“ In Hessen seien im vergangenen Jahr 28.100 Waschbären erlegt worden, eine generelle Ausrottung der Tiere sei nicht geplant. Trotzdem, so betonte sie, sei die Aufhebung der Schonzeit in der Rhön sowie in der Wetterau geplant.

Päsident LJV-Hessen Dr. Jürgen Ellenberger

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

„Wer Artenschutz betreiben will, darf dem Waschbär keine Schonzeit geben“, konterte der Präsident des LJV Dr. Jürgen Ellenberger. Dies hätte nichts mit blutrünstiger Jagd zu tun, sondern ergebe sich ganz natürlich im Zusammenhang mit dem Erhalt anderer, durch den Waschbär bedrohter Arten. Weiter unterstrich der Präsident, dass trotz der Differenzen nichts einer guten Zusammenarbeit im Wege stünde. Anschließend führte er Beispiele von Artenschutz durch die Jägerschaft auf.

Unterschiedlicher Meinung war man auch beim Thema Rotwild. Hinz forderte die Jäger auf, eine weitere Reduktion des Bestandes vorzunehmen, obwohl sich im vergangenen Jagdjahr der Abschuss seit 2000/2001 mehr als verdoppelt hat. „Das Rotwild muss weiter stark bejagt und die Kapazitäten an den Lebensraum angepasst werden.“ Schälschäden an Buchen und Fichten gelte es zu verhindern. „Wir wollen Wald mit Wild – nicht Wald vor Wild“, sagte Ellenberger. Abschussorgien könnten nicht das Ziel sein. „Die Politik ist hier gefordert. Sie muss dafür sorgen, dass das Rotwild zur Ruhe kommen kann und nicht ständig Mountainbikern oder Geocatchern begegnet. „Wenn die Schonung nicht gegeben ist, dann schält das Wild eben. Genau das liegt in seiner Natur.“

Den Staatsehrenpreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lebensraumgestaltung zugunsten wild lebender Tiere und wild wachsender Pflanzen verlieh die Ministerin an die Hegegemeinschaft Wiesbaden/Ost für ihr Gebiets-Lebensraum-Konzept. (Miriam Rommel) +++

Jägermarkt auf dem Universitätsplatz


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