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Hier gab es Infos über das Projekt "Glatthaferwiese". - Fotos: Dieter Graulich

REGION Verantwortung für kommende Generationen

Vogelsbergkreis widmet sich weiter der Biodiversität - Erste Erfolge

07.06.18 - Unter der Devise „Die biologische Vielfalt lebt vom Mitmachen“ hatte die Untere Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises im Mai 2016 eine Kreiskonferenz zur Biodiversität konzipiert und durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltung war es, den Schwund der Biologischen Vielfalt zu stoppen, um unsere Lebensgrundlage zu bewahren, aber auch um wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden. Erste Früchte dieser Veranstaltung wurden am Dienstagabend bei der zweite Kreiskonferenz zur Biodiversität des Vogelsbergkreises im Ulrichsteiner Innovationszentrum vorgestellt.

Fichten bekommen Figuren.

Dies wurde zunächst bei einer zweistündigen Führung durch den Vogelsberggarten deutlich. So präsentierten der „Vater des Vogelsberggartens“, Ernst Happel, und Geschäftsführer Richard Golle Projekte, die in 2016 nach der damaligen Kreiskonferenz beantragt, genehmigt, gefördert und inzwischen fertiggestellt wurden. Ein Paradebeispiel war dabei die Vermehrung und Wiederansiedelung der Sumpf-Fetthenne in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Frankfurt.

Hochbeete für die Aufzucht von seltenen Pflanzen und Kräutern, in unmittelbarer Nähe des Bauerngartens und ein Gehölzaufzuchtbeet am Bauerngarten zeigten den Teilnehmern die vielfältige Arbeit von Geschäftsführer Golle und seinen ehrenamtlichen Helfern. Für dieses Jahr ist das Projekt „Glatthafer-Wiese“ im Entstehen. Im Vogelsberg finde man Glatthaferwiesen bis in 500 Metern  Höhe - und nur auf sonnigen Südhängen und gut gedüngten Böden auch mal bis 600 Metern wie hier am Vogelsberggarten. Neben Informationen über diese Projekte wurde auch Halt gemacht am Bauernacker, den Beeten mit Habichtskräutern und Glockenblumen, der Waldweide und an den Scheitelbäumen.  

Im Bauerngarten

Beim Gießen der Sumpf-Fetthenne

Die eigentliche Kreiskonferenz fand dann im Innovationszentrum statt. Bürgermeister Edwin Schneider begrüßte die über 60 Besucher und ging kurz auf den Vogelsberggarten ein. Dieser sei nicht nur ein Aushängeschild des Vogelsbergkreises, sondern der ganzen Region. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak machte darauf aufmerksam, dass die Kreiskonferenz genau am „Tag der Umwelt“ stattfinde, und dies sei doch ein symbolträchtiges Zeichen für die Veranstaltung.

Seltene Gehölze

Habichtskräuter und Glockenblumen

Gudrun Huber vom Amt für Bauen und Umwelt in der Unteren Naturschutzbehörde stellte in ihrem Vortrag neben dem Projekt "Sumpf-Fetthenne" noch Aufwertungsmaßnahmen an Quellen wie Entfernen von Verrohrungen und Veränderungen an der Baulichen Fassung vor. So seien an vielen Quellen keine Rückwandermöglichkeiten für zum Beispiel die einzigartige Rhöner Quellschnecke vorhanden. Von dem besonders gelungenen Projekt „Sauborn“ in der Gemarkung Kaulstoß zeigte sie einige Bilder. Wichtige Quellbereiche seien im Vorjahr gekennzeichnet worden und auch bei zahlreichen Wegedurchlässen erfolgten Umbaumaßnahmen. Eine Projektförderung aus Biodiversitätsmitteln habe es für die Renaturierung der ehemaligen Sandkaute in Schwarz und für den ehemaligen Steinbruch „Sängersberg“ gegeben.

Besucher der Biodiversitäts-Konferenz

Gudrun Huber

Marion Schindler vom Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum informierte dann über die Biodiversitätsmaßnahmen im Bereich der ländlichen Flächen. So liefen 25,53 Hektar Einjährige und 82,65 Hektar Blühstreifen über das Agrarumweltprogramm des Landes Hessen sowie 169 Hektar im Rahmen der Direktzahlungen. Durch die Aktion „Bienenfreundliches Hessen“ des Hessischen Bauernverbandes seien Hektar allein im Vogelsbergkreis mit Hilfe von Imker-, Obst- und Gartenbauvereinen sowie Naturschutzverbänden und anderen entstanden. Mittel im Rahmen von Artenschutzmaßnahmen und Vogelschutz wurden vom Regierungspräsidium für etwa sechs Hektar Blühstreifen bzw. -flächen gezahlt.

Marion Schindler

Gudrun Huber und Ruben Max Garchow

Begrüßung durch Bürgermeister Schneider

Biodiversitätsmaßnahmen durch das Naturschutzgroßprojekt stellte Projektleiter Ruben Max Garchow vor. Schwerpunkte seien hier das Offenland mit Bergmähwiesen, Borstgrasrasen, wassergebundene Lebensräume wie die Quell- und Bachregion Vogelsberg sowie die Moore. Hier wies er auf die gelungene Renaturierung des Hochmoores Breungeshainer Heide hin. „Es liegt in der Verantwortung unserer Generation, nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt und Lebensgrundlage zu hinterlassen. Die Biologische Vielfalt ist Voraussetzung für langfristige Ökosystemleistungen“, so Gudrun Huber abschließend, und er rief Bürger und Behörden auf weiterhin mitzumachen. (gr) +++


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