Was steckt "Hinter dem Leben"? - Erfolgreiche Premiere im Theater mittendrin

09.06.18 - Ist unser Leben von Anfang an vorherbestimmt? Gibt es das Schicksal? Ist es uns wohlgesonnen oder doch ein „mieser Verräter“? Oder haben wir unser Leben komplett selbst in der Hand und entscheiden uns bewusst für unser Glück oder Unglück? Und was, wenn diese beiden Lebenskonzepte aufeinanderprallen? Schließen sie sich aus oder sollten sie nicht vielmehr nebeneinander bestehen können, ohne dass es ein „richtig“ oder „falsch“ gibt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigte sich die Eigenproduktion der „Dienstagsspieler“ vom Theater mittendrin mit dem Titel „Hinter dem Leben“. Es war ein aufwühlendes, tragisches und doch komisches Stück, das die Schauspieler in ihrer Premiere am Donnerstag in Fulda präsentierten. Ein Stück, das sich mit den Fragen des Lebens und seiner Lenkung beschäftigt und das seine ganz eigene Version von einem Leben nach dem Tod zeigt.

Entstanden ist die Handlung anhand der oben gestellten Fragen und die durch Spielleiterin Barbara Gottwald gelenkte Improvisation innerhalb der Gruppe, die das Stück komplett selbst geschrieben hat. Neben philosophischen Gedanken war nach eigenen Angaben der Darsteller vor allem die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Wesenszügen der Menschen wichtig. So sehen wir in der Inszenierung dominante, rücksichtslose Charaktere neben unsicheren, folgsamen oder esoterischen Gemütsarten. Hinzukommen – dargestellt durch die sogenannten „Springer“ im Stück, die gleich mehrere Rollen ausfüllen mussten – Typen von Menschen, die jeglichen Klischees entsprechen und dem Zuschauer nur allzu bekannt aus dem eigenen Alltag sind. Es menschelt im Stück der Dienstagsspieler und zeigt eine Vielfalt an Charakteren, wie sie das Leben selbst schreibt.   

Zur Handlung

Alexa und Flenders (Charmaina Sowerby und Hubertus Goldbach) haben es versaut. Sie sind Mentoren in der "Cloud", die sich hinter dem Leben befindet. Ihr Job ist es, ihre drei Schützlinge und Schwestern Kate, Felicitas und Theresa (Anne Baumann, Sabine Häcker und Hildegard Weber) auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Einmal nicht aufgepasst, passiert den Dreien auf der Erde ein schwerer Unfall. Angekommen in der Cloud, wird von den oberen Beamten (Anke Breidenbach, Tatjana Volkmer und Ullich Steybe) amtlich festgestellt: Grund für den Unfall sind die Streitereien der Geschwister, ihr fehlender Respekt füreinander und ihre unterschiedlichen Lebenskonzepte. Diese reichen von der totalen Kontrolle über Schicksalsergebenheit bis zur vollkommenen Unentschlossenheit. In einer heiklen Situation, in der sie ihre vierte Schwester vor dem Krebs retten wollten, haben die Drei es nicht geschafft, aufeinander Rücksicht zu nehmen und damit ihr Schicksal besiegelt. Zum Glück erhalten die Schwestern eine zweite Chance. Nun müssen sie es schaffen, sich gegenseitig zu respektieren und ihre wichtige Mission zu erfüllen, unterstützt von ihren beiden Mentoren.  

Die Eigenproduktion der "Dienstagsspieler" aus dem "Theater mittendrin" läuft noch den kompletten Juni, am 12.06., 14.06., 19.06., 21.06. und 22.06.2018 jeweils um 20 Uhr, am Sonntag den 10.06. um 18 Uhr. Karten gibt es unter der Telefonnummer (0661) 29195737 und Infos unter www.theater-mittendrin. de. +++