Pleite gegen Grebenstein: Thalau scheitert ein zweites Mal in der Relegation

10.06.18 - Es hat nicht gereicht: Der FSV Thalau verlor am Samstag vor 3.000 Zuschauern sein Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga gegen TuSpo Grebenstein mit 0:2 (0:1) und bleibt in der Gruppenliga. Die Hausherren gerieten früh in Rückstand, verpassten es aber in der Folge, ihre Chancen zu nutzen. In der Schlussphase machten die Gäste dann den Sack zu.

Eigentlich war alles angerichtet: Die Gastgeber legten sich ins Zeug und hübschten ihr Sportgelände auf. Der Wittiggrund erstrahlte in den Vereinsfarben blau und weiß. Und die Spielstätte des FSV, sie war schon weit vor Anpfiff gut gefüllt. Schließlich erkämpfte sich der Nachwuchs der JSG Vorderrhön zuvor die Meisterschaft. Ein zweites Highlight folgte unmittelbar vor Anpfiff.

Sebastian Kress spielte mit seinem Heimatverein die erste Relegation zum Aufstieg ...Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

Kurz vor Anpfiff kam der Spielball per Motorschirm in den Wittiggrund geflogen ...

Die Fan des FSV Thalau legten sich mächtig ins Zeug und enthüllten kurz vor Anpfiff ...

Hand in Hand mit den Großen:der FSV Thalau mit den Einlaufkindern.

Grebensteiner Ekstase am Spielfeldrand nach dem Führungstreffer durch Leon Ungewickel ...

Denn der Spielball kam aus der Luft. Mit einem Motorschirm wurde das Spielgerät nach einigem Umkreisen des Sportgeländes an Ort und Stelle gebracht. Und am Spielfeldrand war schon längst Achterbahn. 3.000 Zuschauer sorgten für eine wahnsinnige Kulisse. Beide Fangruppen organisierten Choreographien, waren bunt und lautstark vertreten. Der Rahmen für dieses alles entscheidende Relegationsspiel, er stimmte.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Dem FSV Thalau würde nur ein Sieg für den erstmaligen Sprung in die Verbandsliga reichen, den Gästen hingegen bereits ein Punkt. Kontrollierte Offensive und hinten sicher und diszipliniert stehen – so lautete die Marschroute für Thalau um Trainer Jörg Meinhardt. Keine Viertelstunde war gespielt, da wurde die Ausgangslage für den FSV ein großes Stück erschwert.

Die Thalauer Fans peitschen ihre Mannschaft nach vorne

Grebenstein, das in der Anfangsphase den Ton angab, zog in Führung. Leon Ungewickel bekam im Strafraum den Ball, konnte am Abschluss nicht gehindert werden und vollstreckte trocken ins rechte, untere Ecke zum 1:0 für den TuSpo (11.). „Das darf nicht passieren. So frei darf er nicht zum Schuss kommen“, monierte FSV-Trainer Meinhardt. Zuvor legte Ungewickel bereist die erste gute Chance von Ivan Mamusa auf. Thalaus Verteidiger Sebastian Kress klärte zur Ecke (8.). Die Hausherren brauchten dagegen eine gute halbe Stunde, um zur ersten guten Möglichkeit zu kommen.

Nach einem Standard brachte Leon Koch den Ball nach innen, dort fand Koch Thomas Weichlein, der aus dem Getümmel nur knapp verfehlte (24.). Es dauerte bis zur Phase vor der Pause, ehe der FSV, der immer stärker wurde und den Großteil des Ballbesitzes für sich beanspruchte, wieder zu guten Gelegenheiten kam. Sebastian Kress setzte erst zum Solo an, der Schuss von Munir Tekleyes im Anschluss geriet aber zu hoch (41.).

Kurz darauf verpasste Timo Müglich den Ausgleich. Nach einem Freistoß von Florian Storch stand Müglich völlig blank im Sechzehner – und ließt die dicke Chance liegen. Das hätte der Ausgleich sein können, ja müssen (45.). Nach dem Seitenwechsel lag das 1:1 noch mehr in der Luft. Erst durfte Thomas Weichlein den Abschluss suchen, dann Müglich – beide verfehlten ihr Ziel (48.). Kurz darauf strich ein Kopfball Weichleins knapp über den Kasten (57.).

Thalau drückte, Thalau nahm das Spiel an sich, Thalau kam zu guten Chancen. Aber die Hausherren nutzten ihre Möglichkeiten nicht. Auf der Gegenseite verpasste Ungewickel mit einem Kopfball, der sein Ziel weit verfehlte, aus aussichtsreicher Position (58.). „Wir hatten genügend Möglichkeiten. Da musst du gegen diesen Gegner etwas draus machen. Grebenstein hat nicht viel machen müssen, um den Sieg nach Hause zu fahren“, führte Meinhardt aus.

Denn in der Schlussphase machte der eingewechselte Erik Maitarth mit dem 2:0 den Sack zu und schoss Grebenstein die Verbandsliga (83.). Bitter: kurz zuvor war der stets gefährliche Weichlein erfolgreich, Schiedsrichter Steffen Rabe entschied aber auf Abseits. „Wenn du so ein Spiel gegen einen solchen Gegner nicht gewinnst, musst du dich schon fragen, was in der Verbandsliga passiert wäre“, wurde Meinhardt deutlich. Denn abgesehen von der Anfangsphase waren die Thalauer über weite Strecken die aktivere und – vor allem im zweiten Abschnitt – die bessere Mannschaft gewesen. Gereicht hat es wie im Vorjahr aber wieder nicht.

„Es ist sehr schade, weil es Wahnsinn ist, was hier auf die Beine gestellt wird“, sagte FSV-Verteidiger Sebastian Kress. Für den Rückkehrer vom TSV Lehnerz war es die erste Relegation für seinen Heimatverein. „Wir haben vieles investiert, aber haben uns dafür nicht belohnt“, sagte Kress nach dem Spiel, als er und seine Mannschaft minutenlang vom eigenen Anhang gefeiert wurden. Mit ihnen feierten Fans und Spieler des TuSpo Grebenstein. Es waren schöne Bilder am Ende eines Spiels, das für Thalau nicht in einem Happy End mündete. (Tobias Herrling)
 

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

FSV Thalau: Markus Herber – Sebastian Kress, Timo Müglich, Florian Storch, Thomas Weichlein, Daniel Zimmer (81. Maurizio Bohl), Munir Tekleyes, Denis Strom, Bueak Vardar, Christoph Bohl (69. Dennis Fischer), Leon Koch (59. Dejan Salkovic).

TuSpo Grebenstein: Andre Schreiber – Jörn Metzner, Hannes Drube, Ivan Mamusa, Anto Kajic (56. Mehmet Gül), Karim Belarbi (72. Erik Maiterth), Steffen Fried, Adrian Schäfer (90.+5 Julian Paulus), Leon Ungewickel, Tobias Möller, Mario Bajo.

Schiedsrichter: Steffen Rabe (Münchhausen).

Zuschauer: 3.000.

Tore: 0:1 Leon Ungewickel (11.), 0:2 Erik Maitarth (83.). +++