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Innenminister Peter Beuth: „Wir erhöhen den Druck in der Motorradfahrerszene“
23.06.18 - Ab sofort macht die hessische Polizei mit sechs zivilen Motorrädern Jagd auf rücksichtslose Verkehrsteilnehmer. Mit den „Videostreifen-Krad“ („Krad“ ist die polizeiliche Abkürzung für „Kraftrad“) können die zweirädrig motorisierten Beamten dank moderner Frontkamera hochauflösende und beweissichere Aufnahmen erstellen. Sie werden im Rahmen des Pilotprojekts insbesondere darauf achten, dass Motorradfahrer sich an die Regeln halten. Der Test läuft in der Zweiradsaison von Juni bis Oktober 2018. „Wir werden den Druck in der Motorradfahrerszene erhöhen. Im vergangenen Jahr saß jeder vierte Verkehrstote auf einem Motorrad oder Roller. Das Risiko auf zwei Rädern zu Schaden zu kommen, ist viel größer als auf vier. Mit unseren zusätzlichen Videostreifen senden wir ein Signal an alle Motorradfahrer in Hessen: Sportliches Fahren ist erlaubt und es soll auch Spaß machen. Es gelten aber dieselben Verkehrsregeln, wie für jeden anderen auch“, sagte der Hessische Innenminister Peter Beuth.
rotz technischer Neuerungen in der Zweiradtechnik sowie umfangreicher Maßnahmen der Verkehrssicherheitsarbeit zum Beispiel im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Verkehrssicher in Hessen“ stieg die Zahl der getöteten motorisierten Zweiradfahrer 2017 um sieben Personen und lag bei 55. Die Gesamtzahl getöteter Personen lag bei 213. Bei nahezu 75 Prozent aller Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern kam es zu Personenschäden.
Eine Vielzahl der Motorradfahrer verhalte sich regelkonform und rücksichtsvoll, betonte der Innenminister. „Wir sind hinter einer geringen Anzahl von Rasern her, die rücksichtslos eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer bedeuten“, so Peter Beuth. An den beliebten Motorradstrecken wie dem Edersee, dem Vogelsberg oder auch im Odenwald gebe es zudem eine große Anzahl von berechtigten Bürgerbeschwerden. Bereits zwölf vierrädrige Videostreifen im Einsatz Seit November 2017 werden im Bereich der Polizeipräsidien Frankfurt, Mittelhessen und Südhessen bereits zwölf „Videostreifen“ eingesetzt. Die Fahrzeuge der Autobahnpolizeien sind mit je einer hochauflösenden Front- sowie Heckkamera ausgerüstet. „Mit diesem bundesweit einmaligen Pilotprojekt dokumentieren wir das Fehlverhalten unbelehrbarer Verkehrsteilnehmer und vor allem auch Rettungsgassen-Blockierer. Die Polizei hat nun dank dieser Innovation die Möglichkeit – ohne Zeitverlust – Verstöße auf der Fahrt zur Unfallstelle beweissicher aufzuzeichnen“, betonte Peter Beuth. Im Jahr 2017 sind bei Verkehrsunfällen in Hessen 213 Menschen ums Leben gekommen. Auf Hessens Straßen starben 19 Personen weniger als noch im Vorjahr und damit so wenige Menschen, wie noch nie seit Erhebung der Statistik. Die Zahl der Gesamtunfälle in Hessen ist um 8.881 Fälle (+6,3 Prozent) auf 150.014 Verkehrsunfälle gestiegen. (pm) +++