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Stoßen auf die gemeinsame Zukunft an: Peter Enders, Martin Geisendörfer und Joachim Krienke (v.l.) blicken in die Zukunft der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - Fotos: Jonas Wenzel

FULDA "Freuen uns, dass es endlich losgeht"

Exklusiv-Gespräch mit SG Barockstadt-Chefs - Ziel: Nachwuchsleistungszentrum

27.06.18 - Viel wurde im Vorfeld organisiert, jetzt rollt endlich der Ball. Am vergangenen Freitag startete die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in die neue Saison: Trainer Alfred Kaminski bat zum Aufgalopp. Damit startete der Verein auch in eine ambitionierte Zukunft, denn Hessenliga-Fußball soll nicht das Maximum in Osthessen bleiben. ON|Sport hat mit dem Vorstandsteam über Ziele, Ausrichtung, Jugendarbeit und das Potential in der Region gesprochen. „Die Überlegungen eines Zusammenschlusses gab es schon früher. Die sportliche Zukunft war ausschlaggebend. Wir haben einen anderen Etat zur Verfügung, um unsere Ziele zu erreichen“, blickte Peter Enders, Vorstand der SG Barockstadt, noch einmal auf die Verbindung des TSV Lehnerz und Borussia Fulda zurück und ergänzt: „Die Ziele der Vereine sind gleich, jetzt arbeiten wir gemeinsam daran“. 

Sportliche Ziele

Sowohl auf sportlicher, als auch auf privater Ebene sind die meisten Spieler bereits miteinander bekannt. Für die SG Barockstadt ist dieser Aspekt positiv. „Die Mannschaft kennt sich, das ist perfekt“, sieht auch Enders in diesem Fall einen großen Pluspunkt.

Die Ziele sind hochgesteckt, denn der Verein möchte in die Regionalliga aufsteigen, am liebsten schon in der nächsten Saison. „Mit Kassel und Gießen gibt es starke Konkurrenz, Eddersheim schätze ich auch stark ein“, so Finanzvorstand Martin Geisendörfer, der neben der Qualität auf dem Platz auch den Faktor Glück als entscheidend ansieht. „Es sind tolle Gegner dabei, das wird spannend. Spiele gegen Kassel ziehen natürlich auch viele Fans an“, freut sich Geisendörfer auf die Duelle.

„Wenn wir sportlich erfolgreich sind, werden das auch die Zuschauer erkennen und sich interessieren“, ist sich Joachim Krienke sicher, dass die Region Osthessen ein großes Zuschauerpotential bietet. Zuschauerkrösus war bislang Borussia Fulda, auf Platz zwei der Zuschauertabelle folgte der TSV.

Joachim Krienke ist sich sicher, dass die Zuschauerzahl wächst, wenn die SG Barockstadt ...


Sportliche Ausrichtung

Bis es aber soweit ist, möchte sich die SGB sportlich in der Regionalliga etabliert haben, strukturiert sich dafür sportlich neu. Das Sportliche ist semi-professionell, Kaminski stellt höhere Anforderungen, um die Spieler an das höhere Trainingspensum der Regionalliga zu gewöhnen. Dabei möchte Peter Enders die semi-professionelle Ausrichtung nicht als Gefahr verstehen, dass einige Spieler dieses Pensum nicht mitgehen können: „Das ist ja nicht nur Training, das geht ja auch darüber hinaus. Und wenn 15 Spieler arbeiten, können wir das Training auch nicht vormittags stattfinden lassen“.

Das Wunschbild des Vereins ist es, möglichst viele regionale Spieler einzubinden und den Kader mit überregionalen, gestandenen Spielern zu ergänzen. Wie sich das in Zukunft darstellen wird, liegt nicht nur an diesem Wunsch, sondern auch an der Konkurrenzfähigkeit. Dass junge Spieler vor diesem Aufwand zurückschrecken könnten, weist Enders zurück: „Das liegt auch an der Mentalität und Interessen der Spieler. Wenn sie den Weg mitgehen wollen, findet sich auch eine Lösung“.


Die Planstelle Jugend

Eine große Baustelle ist die Jugendabteilung. Denn sollte die SG Barockstadt aufsteigen, schreitet der DFB ein. In der Regionalliga ist es verpflichtend, fünf Jugendmannschaften unter eigenem Schirm zu haben. Jugendfördervereine, wie sie Borussia und der TSV unterhalten haben, werden dann nicht mehr akzeptiert. „Wenn alles angelaufen ist mit der ersten und zweiten Mannschaft, wollen wir uns intensiver mit der Ausrichtung der Jugend beschäftigen“, sagt Enders. Dadurch, dass Kaminski als Jugendfördertrainer des DFB gearbeitet hat und am Bau zweier Nachwuchsleistungszentren beteiligt war, habe er bereits sein Wissen in dieser Sache vermitteln können.

Trainer Kaminski legt viel Wert auf die Jugendarbeit, zur Saisonvorbereitung trainieren mit Hamed Noori und Franz Ruppel zwei Spieler aus der A-Jugend des JFV Viktoria Fulda in der ersten Mannschaft mit. „Wenn die Erste nicht trainiert oder spielt, schaut er sich die Spiele und das Training der zweiten Mannschaft und der Jugend an“, so Geisendörfer. Dabei möchten die Verantwortlichen keine provisorische Jugend, die in der Kreisliga spielt. „Das Ziel ist es, ein Nachwuchsleistungszentrum als SG Barockstadt zu unterhalten. Das wird auch vom DFB gefördert“, blickt Geisendörfer in die Zukunft, „das ist eine Fünf-Jahres-Aussicht“, ergänzt Enders. 

Peter Enders und der Vorstand der SG Barockstadt folgen dem Wunsch, möglichst viele ...

Martin Geisendörfer befindet sich mit Sponsoren in guten Gesprächen


Beirat

„Wir haben den richtigen Mix aus Sponsoren und Fußballfachleuten. Der Beirat hat die Kontrolle über das Budget und die finanzielle Entwicklung, dass auch nachhaltig investiert wird“, kommentiert Geisendörfer die Zusammensetzung des Beirats, die Anfang der letzten Woche bekannt gegeben wurde. „Durch die Arbeit ist man manchmal im Tunnel drin, hat die Scheuklappen auf. Der Beirat hat da den Blick aufs Ganze“, fügt Enders hinzu.

„Wir freuen uns jetzt, dass es los geht“, so Enders, denn „Fußball findet auf dem Platz statt“. Die Planung, zwei Vereine zu einem zusammenzuführen, sei mehr Arbeit gewesen als zunächst gedacht. „Der Aufwand war doch größer als vorgestellt“, gibt Geisendörfer zu, „die Zusammenführung hat viel interne Überzeugungskraft gekostet“. Allerdings gehe es, so der Vorstand einstimmig, nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern darum, die Region zusammen zu bringen.

Auch die ersten Gespräche mit Sponsoren seien, nach Auskunft von Martin Geisendörfer, gut verlaufen: „Fußball ist das Aushängeschild im Sport, er spricht die Leute an. So entsteht ein großes Firmennetzwerk, im Fußball kann man viele Kontakte knüpfen“. Enders weiter mit Vorfreude in die Zukunft:  „Wenn man sieht, was in der Vergangenheit möglich war, erkennt man, was mit dem Zusammenschluss möglich ist.“ Der Start ist getan, nun wollen alle im Verein die erste Saison in der Geschichte der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz erfolgreich angehen. (Tino Weingarten) +++


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