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Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden eingestellt. "Ich bin erleichtert. Für mich, meine Familie und unsere Unternehmen war es eine enorme Belastung", sagte Hans-Dieter Alt am Montag gegenüber Journalisten. - Foto: Hendrik Urbin

FULDA Nach German Pellets-Insolvenz in 2016

Staatsanwalt: Ermittlungen gegen Wirtschaftsprüfer Hans-Dieter Alt eingestellt

GERMAN PELLETS IN KÜRZEDie German Pellets GmbH mit Hauptsitz in Wismar wurde 2005 von Peter H. Leibold gegründet. Das Unternehmen zählte nach eigenen Angaben zu den weltweit größten Produzenten von Holzpellets. Anfang 2016 meldete German Pellets Insolvenz an. Knapp 650 Mitarbeiter verloren ihren Job. Es war eine der größten Wirtschaftspleiten der letzten Jahre in Deutschland.

26.06.18 - Es ist ein Befreiungsschlag im Fall der German Pellets-Insolvenz für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Hans-Dieter Alt (63) aus Fulda. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat die seit 2016 laufenden Ermittlungen gegen ihn Ende Mai 2018 eingestellt. Das bestätigte Oberstaatsanwalt und Behördensprecher Harald Nowack am Montag auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. „Es gibt keine Anhaltspunkte für ein strafrechtliches Verhalten“, sagte er. Alt hatte sich vom Kölner Strafverteidiger Rolf E. Köllner vertreten lassen.

Nach der Insolvenz des Brennstoff-Herstellers German Pellets mit Sitz in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) waren nicht nur Firmenchef Peter H. Leibold, sondern auch sein Wirtschaftsprüfer Hans-Dieter Alt wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ins Visier der Staatsanwälte geraten. Gegen Leibold, der ursprünglich aus Flieden im Kreis Fulda stammt, werde weiter wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung, des Betrugs und der Unterschlagung ermittelt, so Nowack zu O|N. Die Pleite sorgte bundesweit für Aufsehen.

„Ich bin erleichtert, dass das Verfahren eingestellt wurde. Für mich, meine Familie und unsere Unternehmen war es eine enorme Belastung“, sagte Alt, der von seiner Unschuld von Beginn an überzeugt war, am Montagabend gegenüber Journalisten. „Die sachliche und objektive Bearbeitung des Falls durch die Staatsanwaltschaft habe ich ausgesprochen positiv empfunden – und ich habe sie vollumfänglich akzeptiert.“

Der German Pellets-Hauptsitz in Wismar. Foto: dpa

Was der 63-Jährige äußerst kritisch beäugt hat, war das mediale Interesse und die damit verbundene negative Darstellung seiner Person in der Öffentlichkeit. „Darunter habe ich und mein Umfeld sehr gelitten. Ich führe das auf mein ehrenamtliches Engagement als Kommunalpolitiker zurück. Es ist absolut inakzeptabel, dass ich Nachteile habe, nur weil ich mich ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagiere.“ Alt ist seit über drei Jahrzehnten Stadtverordneter in Fulda, CDU-Fraktionsvize, Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses und in zahlreichen Aufsichtsräten. Seine Partei und seine Fraktion hätten jederzeit hinter ihm gestanden.

Hans-Dieter Alt bedauert aber noch immer, dass das Unternehmen am Ende gescheitert ist. „Das Konzept war schlüssig und bei Pellets handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der im Energiemarkt seine Berechtigung hat.“ Über die aus seiner Ansicht hierfür ausschlaggebenden Gründe darf er sich aufgrund der beruflichen Verschwiegenheitsverpflichtung trotz Nachfragen nicht äußern.

Negative Auswirkungen auf seine Kanzlei und die Beratungsunternehmen hätten die Ermittlungen nicht genommen. „Wir haben kein Mandat verloren. Darauf bin ich stolz und außerordentlich dankbar, denn in unserer Profession ist Vertrauen das höchste Gut“, betonte Alt, der aber auch berichtete, dass es Nachfragen gegeben hätte. „Selbstverständlich haben Mandanten zu der Thematik Fragen gestellt. Meine Antworten haben aber überzeugt.“ (Christian P. Stadtfeld) +++


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