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In der Plauderrunde wird ausschließlich auf Deutsch gesprochen - Fotos: Jana Heil und Nicolette Salmann

FULDA/RHÖN DRK-Projekt ZIEL am Michaelshof

Integration beginnt mit einem Lächeln

Wer Lust hat, an den Angeboten teilzunehmen, darf gerne unangemeldet vorbeikommen. Die genauen Termine finden Sie auf der Facebook-Seite des DRK-Projektes ZIEL unter https://www.facebook.com/ZIELamMichaelshof/ oder per Anruf bei Nicolette Salmann: 0151 – 44618134.

05.07.18 - "Integration beginnt mit einem freundlichen Blick, einem Lächeln", sagt Nicolette Salmann, Sozialpädagogin des DRK Kreisverbandes Fulda. Sie muss es wissen, denn vor acht Monaten startete sie mit dem Projekt "Z.I.E.L. – Zentrum für Inklusion und Entwicklung des ländlichen Raums" am Michaelshof in Unterbernhards. Das dreijährige Vorhaben soll die Flüchtlinge, die auf dem Michaelshof leben, mit den Menschen aus der näheren Umgebung zusammenbringen. In verschiedenen Gruppen können sich die Teilnehmer kennenlernen, austauschen und voneinander lernen. Angeboten werden zum Beispiel eine Plauderrunde, ein Frauentreff, Spieleabende, Nordic Walking- und Laufgruppen.

Für Nicolette Salmann ist das Vorhaben eine Herzensangelegenheit. Sie beschreibt die erste, so wichtige Kontaktaufnahme mit einem anderen Menschen, egal woher, egal aus welchen Gründen. Es ist etwas, das außerhalb der Sprache stattfindet und das von Sprachbarrieren unbeeinflusst bleibt. Es ist außerdem der erste Schritt zum Kennenlernen jedes Menschen, eine einfache Geste, die jeder intuitiv beherrscht und täglich umsetzt. "Die Sprache kommt später." Aber sie kommt natürlich.

In der Plauderrunde sitzen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen beieinander, alle haben sie unterschiedliche Muttersprachen, alle versuchen sie, Deutsch zu sprechen so gut es eben geht. Die Themen sind variabel und entwickeln sich häufig von selbst. Sie erzählen von ihren Heimatländern, ihrem Weg nach Deutschland, aber auch von unterschiedlichen Traditionen, wie der Beerdigung eines Verwandten. Es sind Themen, von denen man denkt, man müsse dieselbe Sprache sprechen, um sich zu verstehen. Tatsächlich genügen häufig einzelne Wörter und Gesten. Doch lange nicht alle Themen sind so abstrakt. Es geht auch um Probleme mit den Kindern oder den Nachbarn, den Besuch von Familie und Freunden – eben um Dinge, mit denen jeder tagtäglich zu tun hat. "Ich spreche im Frauentreff häufig mit einer Frau, die mir all ihre Probleme auf Arabisch erzählt. Ich verstehe die Sprache nicht, trotzdem habe ich das Gefühl, immer zu wissen, worum es gerade geht", sagt Salmann.

Integration beginnt mit einem Lächeln

Beim Spieleabend liegt der Fokus weniger auf der Sprache, daher kommen hier auch Flüchtlinge hinzu, die nur sehr wenig Deutsch sprechen. Zurzeit wird häufig Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt. Es ist ein einfaches Spiel, das ohne viele Worte auskommt. Aber eben nicht ganz ohne Worte. Und vor allem nicht ohne eine Kontaktaufnahme. Die Menschen haben Spaß und merken, dass es sich lohnt, Deutsch zu lernen. "Leider wird das Angebot bisher nur von wenigen Deutschen angenommen. Ich würde mir wünschen, mehr Menschen aus der Umgebung hier zu sehen. Die Hemmschwelle ist immer noch hoch", sagt Frau Salmann. Und auch die Flüchtlinge wünschen sich mehr Kontakt nach außen und würden gerne noch viel häufiger Deutsch üben. Sie nutzen die Angebote ausdrücklich auch, um mit Deutschen in Kontakt zu kommen.

Die Stimmung ist ausgelassen, es wird viel gelacht. Die Menschen haben Spaß zusammen, häufig bringen die Teilnehmer Essensspezialitäten aus ihren jeweiligen Ländern mit. Es herrscht ein reger Austausch, kulturell und emotional. "Ich probiere alles!", sagt Frau Salmann. Ein schöner Ansatz, denn darum geht es vor allem – ums Ausprobieren, Testen, Einander-Näherkommen. Es geht ums Erfahrungen sammeln, darum, Neues zu lernen und eine Basis zu schaffen, um sich gegenseitig besser zu verstehen. +++

Es wird viel gelacht

Nicolette Salmann ist immer dabei

Zurzeit wird häufig Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt

Zusammen Spaß haben und sich kennenlernen - darum geht es vor allem

Häufig bringen die Flüchtlinge Spezialitäten aus ihren Ländern mit


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