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18.12.08 - Bischofsheim
Lehramt-Studenten probten am Bauernsberg für die Schulpraxis - Fortbildung
Studierende der Arbeitslehredidaktik probten am Bauersberg für die Schulpraxis. „Produzieren für einen Markt mit Hilfe technischer Verfahren“ heißt eines der Projekte, welche zukünftige Hauptschullehrerinnen und –lehrer im Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik nach Vorgabe des Lehrplans mit ihren Klassen durchführen werden. Das Schullandheim Bauersberg bietet für das Training einer solchen Projektarbeit, aber natürlich besonders für die Durchführung von Projekten mit Schülern ideale Rahmenbedingungen. Über sein breites Angebot für den Geographieunterricht als Studienhaus Geographie/Geologie hinaus lässt sich der Bauersberg auch für eine handlungsorientierte Vermittlung wirtschaftlichen und technischen Grundwissens hervorragend nutzen.
Nach mehreren Vortreffen in der Universität Würzburg kamen 30 Studenten zur Herstellung von 12 Produktgruppen für einen Weihnachtsmarkt in die Fachräume des Schullandheims. Werkzeuge, Maschinen und alle benötigten Rohstoffe waren mitgebracht worden und nach der Arbeitseinteilung und Projektplanung begannen die zukünftigen Haupt- und Förderschullehrer mit der Herstellung von mehreren hundert Artikeln. Die Palette reichte von Holz-Elchen über Lichterketten, Blech-Nikoläusen und aufwändig gestaltete Weihnachtskarten bis zu selbst gegossenen Kerzen. Alle Waren waren vorher finanziell und vom Zeitbedarf für die Produktion her durchkalkuliert und die benötigten Materialien für die Produktion möglichst preisgünstig beschafft worden, was aber einzelne Besuche bei Bischofsheimer Geschäften dennoch nicht überflüssig machte. Alle Studierenden waren über den Kauf von „Anteilsscheinen“ Mitinhaber ihrer „Kurzzeitfirma“ und so stand das notwendige Startkapital zur Verfügung.
Bildunterzeile: Praxisnahe Lehrerausbildung durch Projektarbeit im Schullandheim am Bauersberg. 30 Studierende der Universität Würzburg waren in die Rhön gekommen, um einerseits praxisnahe Fortbildung zu erleben andererseits für einen guten Zweck zu basteln. Foto: Eckert
In den Projekträumen des Studienhauses am Bauersberg und im Werkraum organisierten sich die Arbeitsgruppen selbst; an beiden Abenden dauerte es bis weit nach 22 Uhr, bis das letzte Werkzeug abgelegt war. Nach der Heimreise am Sonntagmittag wurden vier Verkaufstermine in der Universität organisiert und nach Abzug aller Unkosten für Material und Kraftstoff für die Anreise hatte die Gruppe einen Erlös von 1045 Euro erwirtschaftet. Diesen teilen sich nach Absprache innerhalb der Studentengruppe die „Lebenshilfe“ in Oberfranken, welche die Teilnahme von mehreren Jungendlichen mit Behinderungen an den Special Olympics in Idaho/USA unterstützt und die Initiative „Vivovolo“ in Würzburg, die mit dem gespendeten Geld Kindern von Asylbewerbern Schwimmkurse ermöglicht.
Die Studierenden waren sich mit ihrem Dozenten Dr. Peter Pfriem einig: Ein Schullandheimaufenthalt ist für soziales Lernen, für das Methodenlernen aber auch für das durch die Praxis unterstützte Lernen theoretischer Inhalte einfach unschlagbar. Und vielleicht hält die Begeisterung für Schullandheimaufenthalte ja bei einigen ein Lehrerleben lang an.(me)+++