Archiv
- Foto: Matthias Bieber

REGION Zweithöchste Alarmstufe

Vorsicht! Hohe Waldbrandgefahr in weiten Teilen Hessens

25.07.18 - Durch das Andauern der Schönwetterphase mit Temperaturen von über 30 Grad und ausbleibenden Niederschlägen bzw. nur lokal begrenzten gewittrigen Niederschlägen verstärkt sich die Waldbrandgefahr in Hessen wieder deutlich. Große Teile Hessens sind seit längerem ohne ergiebige Niederschläge geblieben.

Für die nächsten Tage besteht nach aktuellen Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in weiten Teilen Hessens hohe Waldbrandgefahr. Die für das kommende Wochenende vorhergesagten, gewittrigen Niederschläge führen nach erster Einschätzung zu keiner anhaltenden Verbesserung der Situation. Das Hessische Umweltministerium hat daher ab heute die erste von zwei Alarmstufen, Alarmstufe A, für die Forstverwaltung in Hessen ausgelöst. Die Aussicht auf ein Anhalten der Wetterlage ohne größere landesweite Niederschläge bei weiterhin hohen Temperaturen, sowie eine Zunahme des Waldbrandgeschehens macht diesen vorsorgenden Schritt erforderlich.

Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe wird u.a. sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stellt zudem die technische Einsatzbereitschaft sicher und intensiviert den Kontakt zu den örtlichen Brandschutzdienststellen. In besonders brandgefährdeten Waldgebieten bzw. Waldrandbereichen kann es zur Schließung von Grillstellen kommen. Auch die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und Waldflächen ist nicht ausgeschlossen. Für diese Maßnahmen wird die Bevölkerung bereits jetzt um Verständnis gebeten.

Nach einem in Hessen insgesamt zu trockenen Frühjahr und deutlich zu trockenen Juni bei gleichzeitigen Rekordtemperaturen im April und Mai, sind die Wasservorräte auch in den Waldböden stark zurückgegangen. Seit Jahresbeginn kam es zu etwa 45 Waldbränden mit einer Schadfläche von rund 4,5 Hektar. Das Ministerium bittet zudem alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit. Außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen darf kein Feuer entfacht werden. Auf den Grillplätzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Funkenflug entsteht und dass das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird.

Im Wald ist das Rauchen grundsätzlich nicht gestattet. Waldbrandgefahr geht ebenfalls von liegen gelassenen Flaschen und Glasscherben, aber insbesondere auch entlang von Straßen durch achtlos aus dem Fenster geworfenen Zigarettenkippen aus. Alle Waldbesucher werden zudem gebeten, die Zufahrtswege in die Wälder nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. Pkws dürfen nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Die Fahrzeuge sollten nicht über trockenem Bodenbewuchs stehen. Wer einen Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) oder die nächste Forstdienststelle zu informieren.

Zum Hintergrund:

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt während der Waldbrandsaison (März bis Oktober) täglich aktualisierte Waldbrandgefahrenprognosen für Deutschland bereit. Die Gefährdungslage für das Auftreten von Waldbränden wird dabei in Deutschland seit 2012 nach dem WBI-Modell berechnet. Dieses Modell gliedert die Waldbrandgefahr in 5 Stufen, wobei Stufe 1 eine sehr geringe, Stufe 5 eine sehr hohe Waldbrandgefahr signalisiert. In die Berechnungen des Gefahrenindex fließen u.a. Daten der Lufttemperatur, relativen Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsrate ein.

Unter Zugrundelegung dieser Prognose sowie weiterer Faktoren, wie weiterer Prognoseverfahren, der Bodenfeuchte, dem bisherigen Witterungsverlauf und Brandgeschehen sowie Einschätzung der Großwetterlage wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ggf. eine der beiden Hessischen Alarmstufen ausgelöst.

Das Ausrufen der Alarmstufe A bedeutet, dass in Hessen oder Teilen Hessens eine fortgesetzt hohe Waldbrandgefahr besteht. Der Landesbetrieb Hessen-Forst mit seinen Forstämtern veranlasst in diesem Fall eine verstärkte Überwachung der besonders gefährdeten Waldgebiete und stellt die technische Einsatzbereitschaft sicher (z.B. durch Kontrolle der Zugangswege, Löschwasserentnahmestellen, Geräte und Nachrichtenverbindungen). Darüber hinaus wird der Kontakt mit den Brandschutzdienststellen intensiviert und die Information der Bevölkerung durch die lokale Presse sichergestellt. Die Alarmstufe A ist eine Vorstufe zur Alarmstufe B. Bei Alarmstufe B herrscht fortgesetzt eine sehr hohe Waldbrandgefahr, die u.a. die Möglichkeit zur flächendeckenden Sperrung von Grillplätzen, Waldwegen und Waldflächen beinhaltet.

Der Mitarbeiter von OSTHESSEN|NEWS Gerhard Manns hatte zudem die Gelegenheit, sich beim Forstamt in Bad Hersfeld über die  Löschwasservorräte in Löschteichen im Breich des Seulingswaldes zu informieren.

Nach Aussage von Kersten Eidam ist der Löschteich im Bereich am „Gellenberg“ bei Ludwigsau-Friedlos noch gut gefüllt. Auch der Teich entlang sogenannten Besinnungsweg zwischen Kathus und der „Auerhahnkreuzung“, ist zurzeit noch voll und weil er im Laufe der Jahre total verschlammte, wurde er im letzten Jahr ausgebaggert. Mit dieser Maßnahme hat er nun wieder die ursprüngliche Tiefe, also ist auch mehr Wasser für mögliche Waldbrände vorhanden.

Aber nicht nur diese beiden Teiche gibt es in diesem Bereich, es sind noch weitere kleinere Teiche, das Kathuser „Seeloch“ und auch Fischteiche vorhanden, auf die man im Katastrophenfall zurückgreifen kann.

Alle diese sogenannten Löschwasserentnahmestellen sind im Rettungspunkteatlas Hessen und in den Waldbrandeinsatzkarten eingezeichnet. Sollten diese Löschwasservorräte mal versiegen, hat die Feuerwehr noch die Möglichkeit, mit einer Löschwasserleitung über lange Wegstrecke das Wasser aus der nahen Fulda zu entnehmen.

Kersten Eidam machte auch auf die App „Hilfe im Wald“ aufmerksam, die man sich kostenlos im Internet herunterladen kann. Hessen Forst macht immer wieder mit den örtlichen Feuerwehren Übungen, damit man auf alle Einsatzlagen im Waldbereich gut vorbereitet ist.

Wie Kersten Eidam weiter mitteilte, herrscht zurzeit die Waldbrandstufe A und wenn die Trockenheit weiter so anhält, rechnet er schon sehr zeitnah mit der Ausrufung der Alarmstufe B. Den Bäumen, hauptsächlich den Fichten, macht die Dürre besonders zu schaffen. Die Buchen fangen schon an und kräuseln ihre Blätter und viele Laubbäume reagieren mit dem Notabwurf der Blätter. Der durch den Sturm Friederike entstandene Windwurf ist noch allgegenwärtig, denn überall liegen viele Bäume kreuz und quer in den Distrikten. Die Forstwirte und die Holzrückemaschinen kommen mit der Aufarbeitung nicht nach und so hat der Borkenkäfer bei den liegenden Fichten leichtes Spiel und kann sich rasant vermehren. Kersten Eidam demonstrierte noch mit einem Modell, wie bei intensiver Sonneneinstrahlung eine achtlos weggeworfene Getränkedose sich zum Brennglas entwickeln kann und so für die Entstehung eines Waldbrandes sorgt. (gm/pm) +++

Der Rettungspunkteatlas Hessen Fotos (6): Gerhard Manns

Der Teich am "Besonderen Weg", noch gut gefüllt

Kersten Eidam führt im Beisein von Wehrführer Andreas Lehn von der Feuerwehr Friedlos den Brennglaseffekt ...

Der Löschteich am "Gellenberg", auch hier ist noch genügend Wasser vorhanden

Auch der Teich am Schießstand "In den "Dellen" hat noch Zulauf und ist gut gefüllt ...

Bei der Begehung mit dabei war auch der Sachbearbeiter Brandschutz in der Gemeindeverwaltung ...


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön