14 Jahre Haft für tödliche Messerstiche - Streit in Asylunterkunft

26.07.18 - Ein Eritreer wurde vom Landgericht Fulda wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Der 38-Jährige hatte im September 2017 einen 33-jährigen somalischen Mitbewohner mit einem Messer attackiert, der daraufhin starb. Außerdem verletzte er einen weiteren Mitbewohner aus Somalia schwer - er musste notoperiert und ins künstliche Koma versetzt werden.

Vor Gericht war der 38-Jährige geständig, schilderte die Umstände der Tat aber anders, als es Staatsanwalt Andreas Hellmich ihm vorwarf. Er habe sich lediglich gewehrt. Das spätere Opfer habe ihm schon länger aufgelauert und ihn töten wollen, gibt er in der Hauptverhandlung zu Protokoll. „Ich weiß nicht, wie ich ihn so schwer verletzten konnte, wo er doch das Küchenmesser selbst in der Hand hatte", hatte er ausgesagt. Das Gericht sah es dennoch als erwiesen an, dass der Verurteilte seinen Mitbewohner mit dem 20 Zentimeter langen Messer getötet und einen Weiteren schwer verletzt hat.

Was war passiert?

Laut Anklage geriet der 38-Jährige am 3. September 2017 mit dem Opfer in Streit und fügte ihm zahlreiche und schließlich tödliche Stichverletzungen mit dem Messer zu. Das Opfer versuchte sich mit einem Sprung aus vier Metern Höhe durch ein Fenster in Sicherheit zu bringen. Der 33-Jährige erlag aber am Abend seinen schweren Verletzungen.

Der Verurteilte bemerkte, dass ein weiterer somalischer Flüchtling die Tat beobachtet hatte. Daraufhin griff er auch diesen mit dem Messer an und stach in den Rücken und Oberkörper des 25-jährigen Mannes. Nur eine Not-OP rettete ihm das Leben. Der 38-Jährige sprach bei dieser Attacke von einem "Missverständnis". Er sei nur auf ihn zugegangen, um sich mit ihm zu unterhalten. Dadurch sei der 25-Jährige wohl in Panik geraten. Das Gericht sah es nach der Beweisführung anders. (jub) +++