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REGION Schuldner-Atlas veröffentlicht

Wenn das Leben zu teuer wird: In welchem Kreis leben die meisten Schuldner?

30.07.18 - Zum Stichtag 1. Oktober 2017 wurde für die gesamte Bundesrepublik eine Überschuldungsquote von 10,04 Prozent ermittelt. Damit sind über 6,9 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Dies sind rund 65.000 Personen mehr als noch im letzten Jahr.

Wolfram Busold, Geschäftsführer von Creditreform Fulda erklärt: „Von Überschuldung spricht man, wenn der Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht begleichen kann und ihm zur Deckung seines Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“ Creditreform hat die steigenden bundesweiten Zahlen zum Anlass genommen, die Überschuldungssituation in Osthessen genauer zu untersuchen.

Wer in der Region ist am wenigsten zahlungsfähig -und warum? An der negativen Spitze liegen deutlich die Bürger Hanaus. Hier liegt die Schuldnerquote bei 22,32 Prozentpunkten. Im Landkreis Vogelsberg hat die Gemeinde Freiensteinau die niedrigste Schuldnerquote von 5,74 Prozent und die höchste in der Stadt Alsfeld mit 12,26 Prozent. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg liegt mit 9.47 Prozent im Gesamten sogar unter dem Hessendurchschnitt von 9,9 Prozentpunkten. In Schenklengsfeld gab es im Jahr 2017 beispielsweise 218 Schuldner, in Bad Hersfeld waren es 3.302.

Die Untersuchungen von Creditreform Fulda zeigen: Mit einer Schuldnerquote von 10,48 Prozent konnte die Stadt Fulda die Quote zwar um 0,23 Prozentpunkte zum Vorjahr verbessern, liegt jedoch weiterhin über dem Bundes- und Landesschnitt „Das Ergebnis für die Stadt ist, wenn man es differenzierter betrachtet, bei weitem nicht so homogen wie es vermuten lässt. So reichen die Schuldnerquoten für die einzelnen Stadtteile mit dem auch für die Gesamtregion Fulda höchsten Wert von 16,71 Prozent in Südend bis zu Mittelrode, wo die Schuldnerquote lediglich 3,16 Prozent beträgt“, erklärt Busold. Der Trend in Fulda zeigt, dass die östlicheren Stadtteile eine weitaus höhere Schuldnerquote aufweisen. Besser schneidet der Landkreis Fulda ab, hier gibt es eine Schuldnerquote von 7,71 Prozentpunkten.

Gründe für eine Überschuldung

In der Analyse der Hauptauslöser für Überschuldungsprozesse, die seit 2008 kontinuierlich vom Statistischen Bundesamt durchgeführt würde, habe sich gezeigt, dass die vorwiegend ökonomischen Überschuldungsauslöser wie Arbeitslosigkeit an Bedeutung verloren hätten. Ihr Anteil als Hauptüberschuldungsgrund habe sich, abgesehen von kleinen temporären Schwankungen, aufgrund der in den letzten Jahren insgesamt stabilen Konjunktur in Deutschland deutlich verringert, so Busold. Dafür hätten Gründe wie Erkrankung, Sucht oder Unfall deutlich zugenommen.

Gescheiterte Selbstständigkeiten und unwirtschaftliche Haushaltsführungen seien weitere Auslöser. Echte Sorgen, so sagt der Geschäftsführer, würden ihm die starken Zuwachsraten beraten, die Rentner beträfen. „2017 mussten rund 194.000 Menschen in Deutschland ab 70 Jahren als überschuldet eingestuft werden.“ Auffällig sei, so sagt er, „dass gerade das Leistungsniveau der Rentenversicherung scheinbar nicht verhindern kann, dass immer mehr ältere Menschen auf Grundsicherung angewiesen sind oder die Armutsrisikoschwelle unterschreiten.“ (mr) +++


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