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Beim schamanischen Wochenende in Poppenhausen - Fotos: Marius Auth

POPPENHAUSEN (Waku) Therapie im Tipidorf

Rhönschaf als Krafttier: Bei der Schamanin findet der Büromensch zur Natur

08.08.18 - Täler und Hügel der Rhön wurden über Jahrtausende durch archaische Naturkräfte geformt. Von der reizvollen Kombination der Elemente profitieren auch Büromenschen auf Sinnsuche: Am Rand von Poppenhausen ragen Indianerzelte in den Himmel, die Schamanin gibt auf der Trommel den Takt vor.

13 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich im Tipidorf beim Biohof Gensler eingefunden, ein Wochenende lang stehen Tanzen, Trommeln und Krafttiere auf dem Programm. Antje L. ist im normalen Leben Chefsekretärin in Süddeutschland, seit einigen Jahren kommt sie in die Rhön, um abzuschalten und sich mit der Natur zu verbinden. "Es gibt eine ganzheitliche Welt, für die man hier im Grünen offener ist. Wir lernen Techniken, um die Kräfte der Natur für uns zu nutzen. Der Ort ist schon was Besonderes: von Wasser umflossen, von Bäumen eingefasst - Mutter Erde eben."

Das Tipi-Dorf befindet sich beim Biohof Gensler

Der direkte Bezug zur Natur soll den Kopf freimachen

Räuchern ist neben dem Trommeln eine wichtige schamanische Technik

Die Räucherschale wird am Körper entlanggeführt, um Blockaden aufzulösen ...

Durch das Trommeln soll ein Entspannungszustand hergestellt werden

Monika Gensler (vorne)


Um 7 Uhr wird zum Morgenritual getrommelt, nach dem obligatorischen Lied und dem Begrüßungstanz für die Elemente geht es mit Schaufeln und Blättern in den Wald - aufgeschriebene Wünsche sollen in der Erde vergraben in Erfüllung gehen. Monika und Heidemarie Gensler, die auf dem weitläufigen Gelände am Rand von Poppenhausen aufgewachsen sind, bieten die schamanischen Wochenenden bereits seit elf Jahren an. Die Motivation für die ungewöhnliche Betätigung teilen sie mit vielen ihrer Besucher: "Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, aber die konventionellen Behandlungsmethoden bieten nur begrenzte Möglichkeiten. Im Schamanismus geht man dagegen davon aus, dass die sichtbare Welt von einer geistigen umgeben und durchdrungen ist. Beim schamanischen Arbeiten wird über Kräfte oder Krafttiere Kontakt mit dieser nicht-alltäglichen Welt aufgenommen. In schwierigen Lebenssituationen oder bei Krankheiten kann das ein neues Verständnis für alte Probleme bewirken", erklärt Heidemarie Gensler.

Heidemarie Gensler (links)

Der Rauch bestimmter Pflanzen und Kräuter soll das Energiefeld kräftigen und reinigen ...

Monika (links) und Heidemarie Gensler im Tipi


Der Trommelrhythmus führt die Teilnehmer in einen leichten Entspannungszustand, in dem sich Krafttiere, innere Führer und Pflanzengeister zeigen, die Botschaften und Heilkräfte zur Verfügung stellen. Neben den Klassikern wie Adler und Wolf schaut auch schon mal ein Igel oder ein Rhönschaf vorm geistigen Auge vorbei: "Es sind Qualitäten, die man gerne haben will. Die Trommeln wecken die Erinnerung an unsere ursprüngliche einfache Existenz. Das gibt der Seele die Möglichkeit, zu regenerieren." Währenddessen übergießen sich die Teilnehmer im Bach mit Wasser, um die Energien zum Fließen zu bekommen. Berührungsängste der örtlichen Bevölkerung mit den ungewöhnlichen Nachbarn gibt es nicht. Nicht mehr: "Das Interesse an unserer Arbeit hat erst in den letzten Jahren zugenommen. Vor ein paar hundert Jahren hätte man uns verbrannt, neulich dagegen habe ich ein schamanisches Ritual bei einer Hochzeit durchgeführt. Die Mutter der Braut, sehr katholisch, hat sich am Ende interessiert nach unseren Praktiken erkundigt. So ändern sich die Zeiten", erklärt Gensler. (Marius Auth) +++


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