Um Fischsterben zu verhindern: Feuerwehr "belüftet" Aueweiher

07.08.18 - Sieben Milligramm pro Liter Wasser sollten es eigentlich sein. Im Fuldaer Aueweiher war es am Montag aber deutlich weniger Sauerstoff, der für Fische und Pflanzen überlebenswichtig ist. Richard Peter vom Angelsportverein Fulda hatte den O2-Gehalt im Wasser gemessen und die Feuerwehr zur Hilfe gerufen, damit der Weiher nicht "umkippt", wie es im Volksmund heißt. 

"Wir lagen deutlich unter den sieben Milligramm", so der erste Gewässerwart, "das haben die Aqua-Jets einfach nicht mehr geschafft." Aqua-Jets - das sind sechs Pumpen im Weiher, die je nach Bedarf bis zu 180.000 Liter Wasser pro Stunde mit Sauerstoff anreichern, indem sie es aufsprudeln.

Nun musste aber die Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und einer weiteren Pumpe anrücken, um den Weiher mit Sauerstoff zu versorgen. Dafür wurde sauerstoffarmes Wasser abgepumpt und direkt wieder mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche gespritzt. "Dabei entstehen Luftblasen auf der Oberfläche, die das Wasser dann aufnehmen kann. Wegen der Hitze ist die Entnahme aus der Fulda schließlich untersagt", erklärt Peter.

Wellen = Sauerstoff

Der Sauerstoffmangel im Aueweiher hat mehrere Gründe: Zum einen verhindern die Bäume im oberen Teil des Weihers, dass Wind an die Wasseroberfläche gelangt und für Wellen sorgt - diese sind nämlich ein natürlich O2-Regulator. Zum anderen hat der Weiher durch die Rekord-Hitze schon knapp 50 Zentimeter an Wasserstand verloren und ist an der tiefsten Stelle nur noch 1,60 Meter tief.

Richard Peter hat bewusst früh reagiert, um ein Fischsterben oder gar ein "Umkippen" zu verhindern: "Wir haben keine toten Tiere gefunden." Im Weiher leben nämlich Zander, Hechte, Welse, Karpfen und andere Fische. Noch bis zum Dienstagmorgen um sechs Uhr soll der Belüftungs-Einsatz weitergehen. Für Richard Peter heißt das, die ganze Nacht wachbleiben, jede Stunde Benzin in den Kompressor schütten und aufpassen, dass die Hitze des Aggregats keine umliegenden Pflanzen entzündet. (Julius Böhm) +++