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Der Ehrenbürger und Altbürgermeister der Stadt Bischofsheim Hans Repp verstarb im Alter von 82 Jahren. 26 Jahre leitete er die Geschick der Stadt Bischofsheim. Das Bild entstand vor zweieinhalb Jahren beim Empfang zum 80. Geburtstag. - Fotos: Eckert

Zum 80. Geburtstag versammelt: Die drei Bischofsheimer Bürgermeister Hans Repp (mitte sitzend) Armin Lommel (zweiter von rechts) und Udo Baumann (rechts) sowie Landtagspräsident a. D. Hans Böhm (links), Altlandrat Dr. Fritz Steigerwald (zweiter von links) und Ehefrau Helga Repp.
22.12.08 - Bischofsheim
Ehemaliger Bürgermeister Hans REPP starb im Alter von 82 Jahren - Nachruf
Hans Repp, Bischofsheims ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger ist im Alter von 82 Jahren verstorben. 26 Jahre lang beeinflusste er als Bürgermeister der Stadt Bischofsheim maßgeblich die Geschicke der Stadt, engagierte sich in vielen Vereinen und Organisationen. Geboren wurde Hans Repp in Laufach bei Aschaffenburg als Sohn eines Polizeioffiziers. In Würzburg besuchte Hans Repp das Real-Gymnasium; den Krieg erlebte er bei der Luftwaffe. Die Liebe verschlug ihn dann nach Bischofsheim, hier lernte er seine Ehefrau Helga kennen. 1966 wurde er zum ersten mal zum Ersten Bürgermeister der Stadt Bischofsheim gewählt. Insgesamt hat er sich bei fünf Bürgermeisterwahlen erfolgreich behaupten können. Seinen größten Wahlsieg hat er 1978 mit 90 Prozent Stimmenanteil feiern können.
Aus gesundheitlichen Gründen hat Repp dann 1992, zwei Jahre nach der Wahl seinen Rücktritt erklärt. Bei der Verabschiedung 1992 wurde er dann auch folgerichtig zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Als Anerkennung seiner Verdienste erhielt er die Amtskette der Stadt. Außerdem ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes. In seinen 26 Jahren als Bürgermeister wurden umfangreiche Investitionen in Bischofsheim durchgeführt, er hat den Aufbau des Rhönstädtchens tatkräftig vorangetrieben. In der Amtszeit Repps hat sich die Lebensqualität in Bischofsheim verbessert. Dazu trugen kostspielige Maßnahmen wie der Bau von Wasser- und Kanalleitungen bei, die Erschließung von Baugebieten, die Erhaltung historischer Gebäude und der Stadtpfarrkirche sowie das neue Schulzentrum mit der Sporthalle.
Ohne jegliche Kosten für die Stadt entstand das Feriengebiet Ebertsholz und der Zentralparkplatz. Die beispielhafte Patenschaft mit den Soldaten der US-Armee in Wildflecken brachte der Stadt nicht nur gute Freunde, sondern auch manche Hilfe in schwierigen Situationen. Eine seiner ganz großen Aufgaben war die Gemeindegebietsreform in den siebziger Jahren, deren Schwierigkeiten längst vergessen sind. Zunächst
kam Wegfurt zu Bischofsheim, dann folgte die Gemeinde Haselbach und die übrigen Gemeinden Oberweißenbrunn, Frankenheim und Unterweißenbrunn. Von Anfang lag es Hans Repp am Herzen ein harmonisches Miteinander zu erzielen. Insbesondere die Eingemeindung Haselbachs führte zwangsläufig zur einer restriktiven Sparpolitik, musste doch jederzeit damit gerechnet werden, dass die Stadt die umfangreichen Schulden, die vom Freistaat Bayern bei der Eingemeindung vorläufig übernommen wurden, zurückzahlen muss.
Dank Repps und Steigerwalds Interventionen beim damaligen bayerischen Ministerpräsidentin Franz Josef Strauß, wurden die Millionen Schulden letztendlich erlassen. In diesem Zusammenhang hieß es damals in einer großen überregionalen Zeitung: „Repp pokerte am besten“. Repps Nachfolger Armin Lommel konnte dadurch auf Rücklagen zurückgreifen, die für weitere Investitionen genutzt werden konnten. Die Presse berichtete einmal: „dass mit Recht gesagt werden kann, Bürgermeister Hans Repp hat das Bild der Stadt Bischofsheim, dank auch der treuen Gefolgschaft seiner Stadträte geprägt.“ Zeitzeugen behaupten auch, die Entscheidungsfindung habe sich damals maßgeblich im Schützenhaus abgespielt.
Erwähnens- und bemerkenswert sind auch Repps gepflegten Kontakte zur Bundeswehr. Er hat sie stets dazu eingesetzt jungen Menschen bei Ableistung ihrer Wehrpflicht behilflich zu sein. Die Pflege der mittlerweile aufgelösten Patenbatterie war ihm immer ein sehr großes Anliegen. Jedermann bekannt ist auch Repps tiefe Verbundenheit zur Jagd und seine Tätigkeit als Leiter einer Fahrschule. Anlässlich seines 80. Geburtstags vor zwei Jahren charakterisierte ihn sein langjähriger Freund und politischer Weggefährte Landtagspräsident Johann Böhm a.D. als einen Menschen, der es immer hervorragend verstanden habe sich zu behaupten. Eine klare und präzise Sprache, seine Beobachtungsgabe und die Fähigkeit kurz und bündig und ohne Schnörksel zu argumentieren und agieren haben ihn zu einem verlässlichen Partner und Freund gemacht. Er habe seinen Platz im Leben behauptet, sei hartnäckig, willensstark, autoritär, besitzergreifend gewesen, habe aber auch Wärme, Geborgenheit und Gemütlichkeit vermitteln können.
Altlandrat Dr. Fritz Steigerwald sagte vor zwei Jahren über Hans Repp, er sei Kraft seiner Persönlichkeit “Meister der Bürger” gewesen. Repp sei immer stolz auf dieses Amt gewesen, ohne dabei die Bodenständigkeit zu verlieren. Respekt und Autorität habe er genossen. Bürgermeisteramt, Zivilberuf und dann erst die Familie, nach dieser Wertvorstellung, in der Steigerwald die “rechte Reihenfolge” sah, habe Repp gehandelt, dies sei sein Weltbild gewesen. Hans Repp war ein Mann, der das Bürgermeisteramt mit „jeder Faser seines Herzens geliebt hat“, er habe es nie als bloßen Job sondern als Auftrag und Dienst an der Gemeinschaft angesehen. Repp selbst sagte damals, beim Empfang im Rentamt, dass im Ruhestand dann aber die Familie und die Ehefrau Vorrang hatten.(me)+++